Schluss mit lustig

Von Alexander Mey
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© Getty

München - Lange herrschte bei BMW-Sauber eitel Sonnenschein. Alle hatten sich lieb und konnten ihr Glück angesichts der überraschend großen Erfolge in den ersten Rennen kaum fassen.

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Das hat sich nun geändert - und zwar nicht erst nach dem Doppelsieg in Kanada. Schon vorher grummelte es leicht, das war nur unter dem Jubel von Montreal nicht mehr zu hören.

Jetzt grummelt es umso lauter, sowohl im Umfeld von Nick Heidfeld als auch im Umfeld von Robert Kubica.

Kubica bemängelt Abwärtstrend

Chef-Grummler ist nach dem schwachen Abschneiden in Magny-Cours der Pole. Er macht sich ernsthafte Sorgen um den Sturz seines Teams ins graue Mittelmaß.

"Mit unserem Auto können wir selbst bei optimaler Leistung Fünfter werden. Das ist nicht genug", beschwerte sich Kubica bei den Testfahrten in Silverstone.

Er sieht einen klaren Abwärtstrend: "Ich glaube, wir haben uns seit dem Australien-GP weniger stark verbessert als Ferrari und McLaren. Die Lücke ist schon sehr groß. In Magny-Cours war es fast eine Sekunde. Wenn wir in den kommenden Rennen weiter verlieren, werden wir sie nicht mehr einholen."

Druck von hinten wächst

Mit einem sicheren dritten Platz hinter den beiden Top-Teams könnte BMW-Sauber wahrscheinlich sogar noch leben, immerhin sind die Saisonziele mit dem Sieg in Montreal schon erreicht. Die wirkliche Bedrohung kommt aber von hinten.

"Renault und Red Bull sind jetzt näher an uns dran als zu Beginn der Saison", stellte Kubica fest. Je nach Strecke kann man auch Toyota in diese Liste mit aufnehmen.

Heidfeld-Zukunft offen

Heidfeld ist in Magny-Cours sogar hinter Sebastian Vettel im Toro Rosso hergefahren, ohne ihn wirklich unter Druck setzen zu können. Endergebnis: Platz 13.

Der Druck auf den Deutschen wächst. 0:8 liegt er in den Qualifying-Duellen gegen Kubica zurück, in der Fahrer-WM hat er schon 18 Zähler Rückstand.

Zwar sagte BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen noch in Magny-Cours, dass eine Ablösung von Heidfeld im Moment nicht zur Debatte steht. Das heißt aber noch lange nicht, dass der Name Heidfeld bei der für August angekündigten Bekanntgabe der Fahrerpaarung für 2009 fallen wird.

Wird Senna Heidfelds Nachfolger?

Dazu passen neueste Gerüchte, die auf "Sport Bild online" veröffentlicht wurden. Angeblich soll BMW-Sauber an einer Verpflichtung von GP2-Pilot Bruno Senna interessiert sein.

Insider haben Gespräche mit dem Neffen des großen Ayrton Senna bestätigt und sogar angedeutet, dass es dabei nicht nur um einen Testfahrer-Job geht, sondern eventuell sogar um einen Stammplatz.

"Senna wird bestimmt Tests bekommen und dann wird BMW entscheiden", wird ein Insider zitiert.

Nicht nur der Name zählt

Allein aufgrund seines Namens ist Senna nicht nur bei BMW-Sauber ein Thema. Unabhängig von seinen fahrerischen Leistungen könnte man seinen Namen optimal vermarkten. Das allein sollte aber für eine Fahrerwahl nicht ausschlaggebend sein.

Und das wird es auch nicht, so gut sollte man BMW-Teamchef Theissen mittlerweile kennen.

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