Rekordkulisse & Hirschgeweih

Von Jan-Hendrik Böhmer
Formel 1, Fernando Alonso, Renault, Testfahrten
© Getty

München - 38.000 Zuschauer. So mancher Bundesliga-Klub würde sich über solche Zuschauerzahlen freuen. Die Formel 1 nicht. Normalerweise.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Denn während diese Zahlen an einem Rennwochenende einer Katastrophe gleichkämen, sorgten sie im Zusammenhang mit den Winter-Testfahrten für ungläubiges Staunen. So geschehen am Circuito Ricardo Tormo im spanischen Valencia, wo die bereits erwähnten Menschenmassen für einen neuen Besucher-Rekord bei Testfahrten sorgten.

Das hatte gleich zwei Gründe: Nämlich Fernando Alonso und einen Feiertag. Denn da viele Spanier am Dienstag nicht arbeiten mussten, pilgerten sie bei gutem Wetter an die Rennstrecke, um Nationalheld Fernando Alonso im neuen Renault zu bewundern.

BMW-Experiment mit Hirschgeweih 

Und dabei bekamen die Zuschauer Einiges, teils Skurriles geboten. So etwa den stark an ein Geweih erinnernden Zusatzflügel am Dienstwagen von Nick Heidfeld. Der wurde von den Ingenieuren direkt in die Nase des BMW-Sauber integriert und soll den Luftstrom besser nach hinten um den Boliden ableiteten.

Doch das war längst nicht alles. SPOX.com fasst die übrigen Neuigkeiten aus der Königsklasse zusammen.

Mosley hat die Nase voll: FIA-Präsident Max Mosley will beim Thema Spionage in Zukunft härter durchgreifen. "Beim nächsten Mal dürfen sie wahrscheinlich nicht weiter an der Weltmeisterschaft teilnehmen. Egal wer es ist", erklärte Mosley auf "formula1.com".

Man könne zwar niemanden davon abhalten, seine eigenen Gedanken zu einem neuen Arbeitgeber mitzunehmen, aber der Informationstransfer in schriftlicher oder elektronischer Form müsse definitiv gestoppt werden. "Es wäre es sehr unklug, solche Informationen zu verwenden", sagte der Engländer. "Denn in einem modernen Formel-1-Team werden immer Spuren hinterlassen. Und diese Spuren werden wir finden!"

Neuer Honda erstmals auf der Strecke: Am Mittwoch ging Rubens Barichello in Valencia erstmals mit dem neuen Honda auf die Strecke. Der Brasilianer absolvierte beim ersten Shakedown des neuen Boliden zwölf Runden ohne irgendwelche Probleme. Im Gegensatz zu den meisten Teams verzichten die Japaner bisher weitgehend auf zusätzliche Abtriebs-Elemente und setzen zum Beispiel auf einen klassischen zweiteiligen Frontflügel. Bis zum Saisonstart am 16. März in Melbourne will das Team um Ross Brawn den Boliden allerdings noch erheblich weiterentwickeln.

Die offizielle Präsentation des RA108 findet übrigens am 29. Januar im englischen Brackley statt. Bis dahin wird der derzeit noch komplett in Weiß gehaltene Bolide auch seine endgültige Lackierung erhalten.

Malaysia will Nachtrennen: Nach Singapur, das seine Formel-1-Premiere im September bei Nacht feiert, bewirbt sich nun auch Malaysia um ein Rennen in der Dunkelheit. Und das bereits für 2009. "Unser Ziel ist es, bereits im kommenden Jahr bei Nacht zu fahren", sagte der Chef des Sepang International Circuit, Datuk Mokhzani Mahathir.

Artikel und Videos zum Thema