Die letzte Niederlage des Jahres

Von Jan-Hendrik Böhmer
Alonso, Hamilton, jubel
© Getty

München - Die Engländer lieben Lewis Hamilton. Ja sie verehren ihn fast. Kein Wunder: Schließlich soll der 22-Jährige die seit 1996 währende Formel-1-Durststrecke des Landes beenden und endlich wieder den Titel auf die Insel holen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

2007 hat es bekanntlich nicht geklappt. Doch kein Grund zur Sorge: Es gibt ja noch mehr Titel zu gewinnen. Zum Beispiel den Publikumspreis für den besten Fahrer der Königsklasse. Und das sollte für Hamilton nun wirklich kein Problem sein. Zumal die Umfrage auch noch vom britischen TV-Sender "iTV" ins Leben gerufen wurde, der seit Jahren die Formel 1 in England überträgt und damit alle Hamilton-Fans versorgt.

Doch weit gefehlt. Nicht Hamilton, sondern ausgerechnet sein ehemaliger Teamkollege Fernando Alonso sahnt den inoffiziellen Titel ab. Satte 51 Prozent der Zuschauer hatten bei der Internet-Umfrage für Alonso abgestimmt und ihn damit noch deutlich vor Weltmeiser Kimi Räikkönen (29,15 Prozent) zum besten Fahrer der abgelaufenen Saison erklärt.

Und Hamilton? Dem hielten lediglich 17,25 Prozent des vorwiegend britischen Publikums die Treue. Doch anstatt sich deshalb zu ärgern, blickt der Vize-Weltmeister lieber auf die kommende Saison und seine neue Rolle bei McLaren-Mercedes. "Ich werde schon fast als Teamleader angesehen - hoffentlich kann ich den Job gut machen", sagte er "BBC 24"

Harte Zeiten für Alonso?

Und Alonso? Der hat ebenfalls andere Sorgen. Jedenfalls glaubt das der ehemalige Formel-1-Weltmeister Emerson Fittipaldi. Als Grund dafür nennt der Brasilianer Alonsos neuen Teamkollegen Nelson Piquet junior. "Nelsinho wird für Alonso viel härter, als es Lewis Hamilton jemals war", sagte Fittipaldi der "Gazzetta dello Sport".

"Piquet fährt verdammt schnell und hat allein im letzten Jahr mehr als 15.000 Test-Kilometer für Renault absolviert. Deshalb glaube ich, dass er Alonso mehr Probleme bereiten wird als Hamilton", so der Fittipaldi weiter.

Alonso selbst bleibt allerdings gewohnt ruhig. Zuletzt spielte der Spanier auf einer Wohltätigkeits-Veranstaltung in Gijon (Spanien) lieber mit 40 anderen Sport-Größen Fußball, als sich mit den neuesten Spekulationen zu beschäftigen.

Zu Recht. Denn zwar hatte Piquet gesagt, dass er natürlich versuchen wird Alonso zu schlagen und eines Tages Weltmeister werden will. Doch noch im selben Atemzug schob er hinterher: "Ich will keine Streitigkeiten".

Fisichella lockt mit Weihnachtsgeld

Giancarlo Fisichella wurde offenbar reich beschenkt. Denn im noch immer nicht entschiedenen Wettstreit um das freie Cockpit bei Force India wartet der Italiener laut der spanischen Zeitung "Marca" jetzt mit einer Zehn-Millionen-Mitgift auf.

Das Geld stammt demnach von potenten Sponsoren, die dem 34-Jährigen unbedingt den Verbleib in der Königsklasse ermöglichen wollen. Ob das Geld allerdings hilft, darf bezweifelt werden. Denn Teamchef Vijay Mallya wird nicht müde zu betonen, dass er den Teamkollegen für Adrian Sutil nicht nach dessen Kontostand, sondern seinem Können aussucht.

Schon der spanische GP2-Pilot Roldan Rodriguez war beim Spyker-Nachfolger mit seinen Sponsoren-Millionen abgeblitzt und hofft nun lediglich auf eine Anstellung als Testfahrer.

Artikel und Videos zum Thema