Über allem thront der Bulle

Von Felix Keil
Können Mads Christensen und der EHC München die Meisterschaft verteidigen?
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3. Adler Mannheim

"Nach dem frühen Aus hatten wir viel Zeit für eine Analyse. Wir haben alle Positionen hinterfragt und nach Verbesserungspotenzial gesucht." Die Worte von Daniel Hopp, Gesellschafter der Adler Mannheim, machen deutlich, dass die letzte Saison nur ein Ausrutscher war, der so nicht noch einmal vorkommen soll. Die Rede ist vom Pre-Playoffs-Aus der Adler gegen die Kölner Haie.

Auch die Neuzugänge zeigen, dass die Mannheimer dieses Jahr im Kampf um ihre achte Meisterschaft ernst machen. Da wäre beispielsweise David Wolf, der von den Hamburg Freezers gekommen ist und einen Vertrag bis 2023 unterschrieben hat. Außerdem verpflichteten die Adler Matthias Plachta, der nach einem Jahr in Nordamerika zurückkehrt. Dazu kommt Marcel Goc, der nach nach mehreren Verletzungen wieder aufs Eis kann.

Bei all der Offensivkraft soll aber auch die Defensive nicht vernachlässigt werden, die zum größten Teil aus den Spielern besteht, die schon letzte Saison zur Verfügung standen. Ergänzt wurde sie durch Aaron Johnson, der in seiner Vita zahlreiche Spiele in Nordamerika zu verzeichnen hat. Deshalb verwundert es kaum, dass ihm bei seiner ersten Station in Europa eine Führungsrolle zukommen soll.

Mit diesen Voraussetzungen können die Adler - anders als in der vergangenen Saison - definitiv um die Meisterschaft mitspielen.

2. Kölner Haie

Die letzte Meisterschaft der Kölner liegt 14 Jahre zurück. Seit 2002 wartet der KEC auf den neunten Titel. In dieser Saison könnte es vielleicht so weit sein. Denn das Kölner Management um Mark Mahon holte einige namhafte Spieler in die Domstadt.

Der spektakulärste Transfer ist dabei sicher der von Kai Hospelt, der nach den Stationen Wolfsburg und Mannheim an seine alte Wirkungsstätte zurückkehrt. Mit seinen 31 Jahren blickt er auf mehr als 500 Spiele in der DEL zurück und darüber hinaus auf mehr als 100 Partien in der Nationalmannschaft. Dazu kommt - ausgerechnet vom rheinischen Rivalen DEG - Travis Turnbull.

In der Abwehr haben sich die Haie mit einem Nordamerika-Spezialisten verstärkt: Corey Potter wechselte aus der AHL an den Rhein.

Zu diesen Voraussetzungen auf sportlicher Ebene kommt die Euphorie der Haie-Anhänger: "Ich habe schon kurz nach meiner Ankunft hier in Köln Anfang des Jahres gespürt, dass wir ganz besondere Fans haben. Ich freue mich, dass es jetzt wieder losgeht", beschreibt Trainer Cory Clouston vor der Saison seine Gemütslage.

Bei solch guten Aussichten auf den Meistertitel ist die Vorfreude berechtigt.

1. EHC Red Bull München

Die roten Bullen aus München starten als Titelverteidiger in die neue Saison. Dass der EHC nach dem Gewinn der Meisterschaft alles andere als satt ist, zeigt die erfolgshungrige Einstellung der Spieler: "Unsere Mannschaft sieht gut aus und wird dieses Jahr wieder sehr stark sein", so EHC-Kapitän Michael Wolf. Das darf durchaus als Kampfansage an die Konkurrenz verstanden werden.

Auch die getätigten Transfers stehen dem in nichts nach. Hier lag der Fokus - wie bei vielen anderen Teams auch - auf der Verstärkung einzelner Mannschaftsteile. Als amtierender Meister hat man die Argumente für einen Wechsel natürlich auf seiner Seite. So gelang es Manager Christian Winkler, den NHL-Haudegen und Defensiv-Spezialisten Deron Quint, der auch schon im Trikot der Eisbären Berlin auflief, an die Isar zu locken.

Im Angriff gesellen sich mit Jerome Flaake von den Hamburg Freezers und Brooks Macek aus Iserlohn zwei deutsche Nationalspieler dazu, die bei ihren Ex-Vereinen in den letzten Jahren mit beeindruckenden Scorer-Quoten überzeugt haben.

Alles in allem wird bei der Titelentscheidung in diesem Jahr wieder kein Weg am EHC vorbeiführen. Behalten die roten Bullen die Konzentration konstant, sind sie nur schwer zu schlagen. Die einzigen, die sie schlagen können, sind sie selbst.

Der DEL-Spielplan 2016/2017

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