Über allem thront der Bulle

Von Felix Keil
Können Mads Christensen und der EHC München die Meisterschaft verteidigen?
© getty

Endlich wieder Eishockey, endlich wieder DEL! Am Freitag (ab 19.30 Uhr im LIVETICKER) startet die Saison 2016/2017. Doch bevor die Scheibe wieder fliegt, müssen einige Fragen beantwortet werden. Wer wird Meister? Wer qualifiziert sich für die Playoffs? Und was machen eigentlich die Neulinge aus Bremerhaven? SPOX gibt einen Überblick.

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14. Fischtown Pinguins Bremerhaven

Mit gleich 16 Neuzugängen startet Neuling Bremerhaven, der vom Aus des Kooperationspartners Hamburger Freezers profitierte, das Abenteuer DEL. Der bekannteste darunter dürfte Kevin Lavallee sein, der über 370 DEL-Spiele aufzuweisen hat. Die restlichen Cracks stehen vor ihren Debüts in der höchsten deutschen Liga. Trainer Thomas Popiesch steht bei seiner zweiten Trainerstation also vor der Herausforderung, aus diesen Kapazitäten eine Einheit zu bilden.

Auch die Rahmenbedingungen innerhalb der Liga haben sich für die Fischtown Pinguins nach dem Aufstieg geändert. Standen sie in der DEL2 in den letzten vier Spielzeiten immer in den Playoffs, was in der Saison 2013/14 in der Meisterschaft gipfelte, geht der Blick diesmal nach unten.

Bremerhaven verfügt zwar über den kleinsten Etat der Liga, bringt aber eine ganze Menge Euphorie mit in die neue Spielzeit. "Auch Underdogs können beißen. Wir wollen zu Hause eine Macht bleiben. Unser Ziel ist es, nicht Letzter zu werden", stellte Popiesch klar. Diese Einstellung - gepaart mit mannschaftlicher Geschlossenheit - kann es den Pinguins erleichtern, in der DEL anzukommen.

13. Schwenninger Wild Wings

13., 14., 14. - so lautet die bittere Hauptrunden-Bilanz der Schwenninger Wild Wings aus den letzten drei Spielzeiten. Zeit also, diesem Trend entgegen zu wirken. Das dachten sich auch die Verantwortlichen und installierten Pat Cortina als Trainer. Damit kehrt der ehemalige Bundestrainer in die DEL zurück.

In Sachen Transfers haben sich die Wild Wings nur punktuell verstärkt. Da wäre beispielsweise Simon Gysbers in der Defensive, der AHL-erfahren ist und auch schon in anderen Top-Ligen Europas gespielt und überzeugt hat. Außerdem kam Ulrich Maurer vom Meister aus München ans Mooswäldle. Dort trifft er auf seinen alten Mentor Cortina.

Die Schwenninger Fans erwarten von Cortina und seiner Mannschaft eine Steigerung, was die Tabellenplatzierung angeht. Dies gelingt nur, wenn man die Defensive stabilisiert. Darüber hinaus muss der Abgang von Topscorer Damien Fleury kompensiert werden. Diese Aufgabe traut man dem 25-jährigen Jerome Samson zu. "Er bringt durch seine Ausbildung in Schweden die technischen Fertigkeiten mit, kann sowohl auf Außen als auch Center spielen und ist noch dazu sehr robust", so Manager Jürgen Rumrich. Trotzdem: Viel mehr als Rang 13 dürfte kaum drin sein.

12. Augsburger Panther

Nach einem enttäuschenden zwölften Platz in der letzten Saison geht Trainer "Iron Mike" Stewart in seine zweite Spielzeit bei den Panthern. Die größte Baustelle bei den Fuggerstädtern bleibt nach wie vor die Defensive: mit 185 Gegentoren war man die Schießbude der Liga.

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Deshalb wurden die Panther auf dem Transfermarkt aktiv und konnten mit Jonathan Boutin den Torhüter des Zweitligisten Freiburg für sich gewinnen. Zudem lotste man den kanadischen Abwehrspieler Mark Cundari nach Augsburg, der mit den Calgary Flames einige Spiele in der NHL bestritt und sich auf die Herausforderung in Deutschland freut: "Freunde, die in Deutschland spielen, haben mir erzählt, dass die Panther eine Top-Organisation sind und die Fans in Augsburg unglaublich sind. Ich bin bereit, alles zu geben und hart zu spielen, um mit dem Team Erfolg zu haben."

Bekommen die Panther - auch mit Hilfe der Neuzugänge - ihre Defensiv-Probleme in den Griff, sind sie in der Lage, die Pre-Playoff-Plätze zu erreichen.

11. Straubing Tigers

Trotz zwölf Neuzugängen den harten Kern zusammengehalten - so kann man die im Sommer betriebene Personalpolitik der Tigers wohl am besten zusammenfassen. Dabei konzentrierten sich die Verantwortlichen um Trainer Larry Mitchell vor allem darauf, die Offensive in der Breite zu verstärken.

Beim erfolgreichen Transferabschluss von Scott Timmins gab es nur Gewinner. Einerseits freuen sich die Tigers, den lange gesuchten Center für eine der vorderen Reihen gefunden zu haben. Andererseits kann der NHL-erfahrene Timmins in Deutschland einen Neuanfang starten, nachdem er in der AHL bei San Jose Barracuda zuletzt oft glücklos blieb.

Die große Stärke der Straubinger liegt diese Saison in der Breite des Kaders. Nicht nur im Angriff, sondern auch auf der Torhüterposition kam mit Dimitri Pätzold ein erfahrener Mann, der den Verein noch aus der Saison 2010/11 kennt. Aber ob Platz neun wirklich wieder möglich ist, bleibt abzuwarten.

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