Becherwurf: Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer nicht konform mit zu erwartender Strafe für den SK Sturm

Von SPOX Österreich
Christian Ebenbauer
© GEPA

Die Causa Becherwurf wird den SK Sturm noch länger beschäftigen und vermutlich auch hart treffen. Die Entscheidung der UEFA über das Strafmaß steht noch aus, es werden allerdings drakonische Sanktionen erwartet.

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Ein Umstand, der Bundesligavorstand Christian Ebenbauer auf Sky sichtlich Bauchschmerzen bereitet.

"Schwere Vorfälle" nicht eindeutig zu definieren

Die Bundesliga hatte sich zuletzt selbst für einen breiteren Spielraum bei der Bestrafung von Ausschreitungen eingesetzt und ist diesbezüglich mit einem Vorschlag an den ÖFB herangetreten. Dieser muss den geforderten Punkteabzug als Sanktionsmittel in seine Rechtspflegeordnung aufnehmen, damit dieser den Bundesligagremien zur Verfügung steht.

"Es geht darum, dass die Klubs gesagt haben, welche Strafmöglichkeiten gibt es, Geldstrafen alleine werden als nicht ausreichend angesehen. Und dann gibt es von den Wahlmöglichkeiten nicht viele", meint Ebenbauer diesbezüglich und führt aus: "Da kommt der Punkteabzug zum Zug, der jetzt international üblich ist, oder Geisterspiele bzw. Teilsektorsperren. Da haben sich die Klubs klar dafür ausgesprochen, dass Geisterspiele und Teilsektorsperren gegenüber Punkteabzügen viel weniger und keinen Sinn machen."

Ebenbauer erklärt aber auch, dass ein bedingter Punkteabzug für die Dauer von 24 Monaten bzw. ein unbedingter Punkteabzug erst nach mehreren Eskalationsstufen zum tragen kommen soll. Bei schweren Zwischenfällen wird dem Senat 1 empfohlen, vom Punkteabzug Gebrauch zu machen.

Was genau ein schwerer Vorfall ist, darauf möchte sich Ebenbauer nicht festlegen: "Es gab sehr intensive Diskussion, sowohl bei den Sicherheitsexperten als auch den Klubs, wie man qualifizieren kann, was ein schwerer Vorfall ist. Das Ergebnis war, dass man nicht jeden Vorfall vorab qualifizieren kann. Wichtig ist, dass es die Rechtssprechung, die den jeweiligen Fall beurteilt."

Beispiel Becherwurf

So wäre die schlichte Verwendung von Pyrotechnik für Ebenbauer noch kein schwerer Vorfall, solange selbige nicht geworfen wird oder für Verletzungsgefahr sorgt. Diese Einschätzung obliege dann eben der Gerichtsbarkeit, dem Senat 1.

Ein Becherwurf, wie in dieser Saison beim Europa-League-Qualifikationsspiel in Graz zwischen Sturm und Larnaka geschehen, wird ein schwerer Vorfall sein. "Wobei ich der Meinung bin, wenn der Klub alles gemacht hat, ist ein einzelner Werfer ein riesen Unterschied. Ich bin da gänzlich anderer Ansicht, wenn man hört, was die UEFA eventuell für eine Strafe ausspricht. Weil was hätte der Klub tun müssen, damit kein Becher aus 40 Metern geworfen wird und einen Schiedsrichter trifft? Das ist schlimm und tragisch, aber in wie weit kann der Klub da eingreifen?", fragt sich Ebenbauer.

Bei der UEFA, die sowohl Punkteabzüge als auch Geisterspiele und Teilsektorsperren ausspricht, ticken die Uhren aber eben anders. "Die UEFA hat eine ganz andere Position, weil sie einen Bewerb hat, nie im Land ist, die Klubs sind nicht direkt Mitglied. Da werden einige Dinge anders gehandhabt als bei uns."

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