Scharner: Betrunkene Spieler in der Bundesliga

Von SPOX Österreich
Paul Scharner packt aus: Betrunkene Spieler in der Bundesliga
© GEPA

Paul Scharner geht in seiner Kolumne im Kurier der Frage nach, warum Fußballer in Österreich einen schlechten Ruf haben und deckt dabei auf. So hätte es 2016 bei einem "prominenten Bundesliga-Verein" Probleme mit betrunkenen Spielern gegeben.

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221 Spiele in der Premier League, 101 Partien in der österreichischen Bundesliga sowie 40 Spiele für das Nationalteam. Paul Scharner kann durchaus zufrieden auf seine Karriere zurückblicken. Auch wenn er das eine oder andere Mal für Kopfschütteln sorgte, unter anderem mit seiner verweigerten Einwechselung als Spieler der Wiener Austria unter Trainer Joachim Löw oder seiner Bewerbung als Spieler-Trainer der ÖFB-Elf, so hat er mehr erreicht, als so manch anderer Kicker.

Doch geht es nach Scharner, liegt das nicht nur an ihm, sondern vor allem an der Einstellung vieler heimischer Profis zum Fußball heutzutage. So widmet sich der 36-Jährige in seiner Kolumne im Kurier der Frage, warum Fußballer hierzulande einen so schlechten Ruf genießen. Die Antwort: Selbstverschulden. Und Scharner nennt auch ein Beispiel, das ihn erschreckt habe.

"Zu betrunken, um am Training teilzunehmen"

"Ein prominenter Bundesliga-Verein hatte im vergangenen Herbst zwei besonders wichtige Partien zu bestreiten. Zwei Spieler fehlten in der Vorbereitung unentschuldigt. Sie waren schlichtweg zu betrunken, um am Training teilzunehmen", packt Scharner aus. Namen nennt er klarerweise keine, was daraufhin passierte gibt er aber preis:" Die Konsequenz war eine sehr niedrige - in Anbetracht der Gehälter sogar lächerliche - Geldstrafe."

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Training, Lebensstil, Einstellung. Drei Dinge, die Scharner bei vielen Fußballern kritisiert. "Vermutlich denken sie sich: "Es reicht auch so. Ja eh, die erwähnten Spieler verdienen gutes Geld und halten in der Bundesliga mit. Aber: Sie könnten offensichtlich noch viel besser sein. Nach ihrer Karriere werden sie sich in den Ar... beißen, weil sie draufkommen, was sie damals an Chancen verspielt haben."

Die harte Realität des Lebens

Was er den Vereinen und Kickern vorschlägt? "Geht dorthin, wo hart gearbeitet wird. Zum Beispiel in ein Altersheim. Konfrontiert eure Spieler mit der Realität des Lebens." Scharner weiß aus Erfahrung, dass als Fußballer wesentlich weniger Aufwand notwendig ist um ein gutes Leben zu führen, als etwa für Menschen in der Altenpflege. "Selbst für exzessive Trainierer wie ich einer war, fällt der Vergleich ungünstig aus: Pfleger kommen härter dran."

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