"Es wird so viel Vertrauen zerstört"

Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Anni Friesinger hat sich für eine konsequentere Aufdeckung aller Doping-Fälle im Sport eingesetzt.

"Die Verantwortlichen müssen alles aufdecken. Sportler, Manager, Ärzte - jeder, der sich nicht an die Regeln des Fairplay hält, gehört aussortiert", forderte die 15-fache Weltmeisterin in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".

"Und die Regeln sind einfach: Du darfst nicht abkürzen, keine verbotenen Mittel und Methoden benutzen, nicht manipulieren. Halt Dich dran! Wenn nicht: Raus!", sagte sie.

Friesinger Tag und Nacht zu Proben bereit

Doping sei keineswegs nur ein Problem des Radsports. "Im Sport wird gedopt, in der Wirtschaft wird getäuscht und in der Politik auch irgendwie gemauschelt. Mir tut es in der Seele weh, weil überall so viel Vertrauen zerstört wird. Man muss sich doch jetzt nur einmal vor Augen führen, was bei den großen Banken passiert."

Ihr selbst seien noch nie verbotene Mittel angeboten worden. "Das würde sich auch niemand bei mir trauen. Jeder kann meine Blutwerte bekommen.

"Ich bin 24 Stunden am Tag für jeden Kontrolleur erreichbar. Wenn jeder dieses Kontrollsystem, was ich sehr gut finde, ein bisschen mehr unterstützen würde, dann wären wir als Sportler ein ganzes Stück weiter", sagte Friesinger in dem Interview.

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