Sensation! Djokovic ist raus

SPOX
12. Dezember 201609:54
Novak Djokovic zog gegen Sam Querrey den Kürzerengetty
Werbung
Werbung

Der sechste Tag in Wimbledon hatte den größten Schocker parat: Novak Djokovic ist raus, seine historische Wimbledon-Serie reißt damit! Gegen Sam Querrey hatte der Serbe im fortgesetzten Spiel trotz großen Kampfes das Nachsehen, während Alexander Zverev sein fortgesetztes Spiel klar gewann. Bei den Damen müssen Carina Witthöft und Anna-Lena Friedsam die Koffer packen - genau wie Sabine Lisicki, die im zweiten Satz komplett enttäuschte.

Herren - 2. Runde (alle Matches)

Alexander Zverev (GER) - Mikhail Youzhny (RUS) 6:4, 3:6, 6:0, 4:6, 6:2

"Es war schwierig, ich habe mich bestimmt achtmal aufgewärmt", bilanzierte Zverev nach dem wegen Regens über zwei Tage ausgetragenen Duell mit Youzhny offen: "Es ist nicht schön, noch am Samstag sein zweites Match zu spielen. Aber ich bin glücklich, erstmals in Runde drei zu sein."

Noch im vierten Durchgang musste sich der 19-Jährige am Rücken behandeln lassen, die Regenpause kam ihm in dieser Hinsicht vielleicht sogar gelegen - denn am Sonntag machte er im entscheidenden fünften Satz kurzen Prozess. Youzhny unterliefen viel zu viele Fehler, teilweise erzwungen, teilweise aber auch Unforced Errors. Zverev dagegen spielte konzentriert sein Spiel und machte nach einer erneuten Regenpause alles klar.

Auf den letzten deutschen Teilnehmer im Herren-Feld wartet in der nächsten Runde Tomas Berdych, ein alter Bekannter: Im letzten Aufeinandertreffen der beiden im Davis-Cup zog der Deutsche nach fünf hart umkämpften Sätzen den Kürzeren.

Herren - 3. Runde (alle Matches)

Sam Querrey (USA/28) - Novak Djokovic (SRB/1) 6:7 (6:8), 6:1, 3:6, 7:6 (7:5)

Wer mit einem schnellen Durchmarsch des Djokers gerechnet hatte, sah sich eines Besseren belehrt: Beim Stand von 2:0 für Querrey war das Spiel am Freitagabend in die Regenpause gegangen, Djokovic legte los wie die Feuerwehr: Innerhalb weniger Minuten führte er mit 4:0 - als erneut der Regen einsetzte. Dieses Mal wurde die Zwangspause Querreys Vorteil.

Der Amerikaner fand anschließend deutlich besser in das Match und vor allem bei eigenem Aufschlag war oft nichts für den Djoker zu holen - sensationelle 31 Asse verzeichnete Querrey insgesamt. Im vierten Satz hätte er dann auch alles klar machen können, konnte aber mehrere Break-Chancen nicht nutzen. Djokovic musste spätestens jetzt alles in die Waagschale werfen, brachte die eigenen Aufschläge letztlich aber mit viel Wille und einigen spektakulären Schlägen durch - auch weil Querrey schlicht zu viele einfache Fehler unterliefen.

Rund um Wimbledon - Tag 6 zum Nachlesen

Immer wieder hatte man das Gefühl, dass er den Djoker beinahe soweit hatte, immer wieder machte er es sich dann mit Aussetzern selbst kaputt. So rettete sich der Serbe, nach erneuter Regen-Pause, in den Tie-Break und zog nach erneut einfachen Fehlern seines Gegenübers davon. Doch dieses Mal kämpfte sich Querrey endgültig zurück und seinen zweiten Matchball brachte er in einem dramatischen Duell durch.

"Ich bin gerade einfach so glücklich, mehr kann ich überhaupt nicht sagen", strahlte Querrey anschließend. "Mein Aufschlagspiel hat mich voran gebracht und im Tie-Break habe ich die Nerven behalten. Jetzt denke ich einfach von Runde zu Runde." Djokovic hat damit zum ersten Mal seit neun Jahren das Viertelfinale bei Wimbledon verpasst und musste zugeben: "Sam hat teilweise brutal gespielt. Er hat mich überpowert."

John Millman (AUS) - Andy Murray (GBR/2) 3:6, 5:7, 2:6

Auch wenn der erste Satz zunächst anders aussah - vor allem im zweiten Durchgang war es alles andere als ein Spaziergang für Murray. Vielmehr war es der schwerste Satz für den Schotten bei diesem Turnier, Millman kämpfte sich immer wieder zurück. Doch Murray ließ sich, trotz einer Regenunterbrechung, als das Dach auf dem Centre Court kurzzeitig offen war, nie aus dem Konzept bringen und im dritten Satz lieferte er dann ein klares Statement zum Abschluss.

"Es war ein gutes Spiel, wir hatten viele lange Ballwechsel", analysierte Murray bei BBC Sport: "John bewegt sich gut und er leistet sich wenige Unforced Errors. Wenn man drinnen spielt, verändert das die Bedingungen, das Spiel wird langsamer. Ich musste geduldig spielen."

Andrey Kuznetsov (RUS) - Kei Nishikori (JPN/5) 5:7, 3:6, 5:7

Marin Cilic (CRO/9) - Lukas Lacko (SVK) 6:3, 6:3, 6:4

David Goffin (BEL/11) - Denis Istomin (UZB) 6:4, 6:3, 2:6, 6:1

Jack Sock (USA/27) - Milos Raonic (CAN/6) 6:7 (2:7), 4:6, 6:7 (1:7)

John Isner (USA/18) - Jo-Wilfried Tsonga (FRA/12) 7:6 (7:3), 6:3, 6:7 (5:7) - abgebrochen wegen Dunkelheit

Nick Kyrgios (AUS/15) - Feliciano Lopez (ESP/22) 6:3, 6:7 (2:7), 0:0 - abgebrochen wegen Dunkelheit

Doppel - 1. Runde

Lleyton Hewitt (AUS)/Jordan Thompson (AUS) - Nicolas Almagro (ESP)/David Marrero (ESP) 6:7 (6:8), 6:4, 19:17

Es dauerte knapp vier Stunden, allein der letzte Satz kostete die vier auf dem Feld 157 Minuten - und am Ende durfte Lleyton Hewitt beim Comeback-Spiel nach dem vermeintlichen Rücktritt den Einzug in die zweiten Runde feiern! Das australische Duo wehrte dabei beeindruckende acht Matchbälle ab.

Die Weltrangliste der Herren im Überblick

Damen - 2. Runde (alle Matches)

Ekaterina Makarova (RUS) - Petra Kvitova (CZE/10) 7:5, 7:6 (7:5)

Damen - 3. Runde (alle Matches)

Carina Witthöft (GER) - Angelique Kerber (GER/4) 6:7 (11:13), 1:6

Nur im ersten Durchgang hatte die Australian Open-Siegerin einige Probleme mit der 21-Jährigen Witthöft, nahezu jedes Aufschlagspiel war hart umkämpft und so ging es folgerichtig in den Tie-Break.

Der entwickelte sich dann zu einem echten Krimi, nach einem Witthöft-Rückhandfehler hieß es am Ende 13:11 aus der Sicht von Kerber. Im zweiten Satz ließ sich "Angie" dann allerdings nicht mehr lange bitten und machte kurzen Prozess mit der deutschen Nachwuchshoffnung.

Der fünfte Wimbledon-Tag im Roundup

Nach 97 Minuten entschied die Kielerin den zweiten Satz klar mit 6:1 für sich und trifft an der Church Road nun auf die Friedsam-Bezwingerin Misaki Doi. Die Japanerin ist für Kerber keine Unbekannte, auf dem Weg zu ihrem ersten Grand-Slam-Titel musste sie gegen die 25-Jährige in Runde 1 einen Matchball abwehren.

Misaki Doi (JPN) - Anna-Lena Friedsam (GER) 7:6 (7:1), 6:3

Es soll einfach nicht sein. Auch im dritten Anlauf kann Anna-Lena Friedsam nicht gegen Misaki Doi gewinnen. Dabei war der Start in das Match durchaus verheißungsvoll: Ihre erste beiden Aufschläge brachte Friedsam durch und konnte sich so durch das erste Break mit 3:1 ein klein wenig absetzen. Doi konterte allerdings ihrerseits mit einem Break und blieb so im Match.

Beim Stand von 5:4 hatte die Deutsche dann die große Chance zum Satzgewinn. Doch Friedsam ließ fünf Satzbälle aus und mit insgesamt 25 Aufschlägen konnte sich die Japanerin retten. Im Tie-Break gab Friedsam dann drei Aufschläge an ihre Kontrahentin ab und musste sich geschlagen geben.

Auch im zweiten Satz blieb es spannend. Bis zum Stande von 3:2 für Doi brachten beide Spielerinnen ihren Service nach Hause, bevor das Match wegen Regens unterbrochen wurde. Die Japanerin kam besser aus der Pause, sicherte sich das Break und setzte sich auf 5:2 ab. Nach dem 5:3 wurde das Match erneut unterbrochen. Abermals kam Doi besser zurück und verwandelte direkt ihren ersten Matchball.

Simona Halep (ROU/5) - Kiki Bertens (NED/26) 6:4, 6:3

Nur ganz zu Beginn sah es danach aus, als könnte es ein ausgeglichenes Match werden. Bertens kämpfte sich nach Rückstand in den ersten Satz zurück, die Zuschauer auf dem überdachten Centre Court sahen ein gutes Match mit teilweise packenden Ballwechseln.

Doch konnte Bertens die einfachen Fehler nie richtig abstellen, während Halep das Duell mit starkem Spiel von der Grundlinie wieder an sich riss.

Die Rumänin dominierte hier mit ihrer brandgefährlichen Vorhand, Bertens spielte dagegen teilweise zu vorhersehbar und machte mit ihrem ersten Aufschlag zu wenig Schaden. So zog Halep, insbesondere bei eigenem Aufschlag extrem souverän, nach engem ersten Satz im zweiten Durchgang schnell davon. Bertens erholte sich nicht mehr, auch wenn sie bei eigenem Aufschlag souveräner wurde.

Sabine Lisicki (GER) - Yaroslava Shvedova (KAZ) 6:7 (2:7), 1:6

Es war, als hätte jemand Lisicki ausgeknipst - nach der Regenpause im ersten Satz bekam die Berlinerin kaum noch etwas zustande. Anfangs war es ein komplett ausgeglichenes Duell, in dem sich beide nichts schenkten. Doch nach der Unterbrechung war Shvedova deutlich wacher, gewann den ersten Satz ohne Probleme im Tie-Break und stellte anschließend die Weichen schnell auf Sieg.

"Mir hat die Lockerheit gefehlt", sollte sie anschließend sagen - Lisickis Körpersprache wurde im Laufe des zweiten Durchgangs zunehmend schwächer, die Selbstkritik lauter und die Fehler häufiger. Selbst der eigene Aufschlag funktionierte nicht und erst beim Stand von 0:5 holte sie zumindest noch ein eigenes Aufschlagspiel, um die komplette Demontage zu verhindern. Doch Shvedova machte anschließend bei eigenem Aufschlag den hochverdienten Einzug in die nächste Runde perfekt.

Agnieszka Radwanska (POL/3) - Katerina Siniakova (CZE) 6:3, 6:1

Dominika Cibulkova (SVK/19) - Eugenie Bouchard (CAN) 6:4, 6:3

Alize Cornet (FRA) - Madison Keys (USA/9) 4:6, 7:5, 2:6

Die Weltrangliste der Damen im Überblick