Novak Djokovic muss erstmals einen Satzverlust hinnehmen, bezwingt am Ende aber doch Andy Murray. Kei Nishikori schreibt derweil Geschichte, während Serena William Flavia Pennetta vom Platz fegt.. Ekaterina Makarova stürzt dagegen den nächsten großen Namen.
Herren - Viertelfinale (alle Matches):
Kei Nishikori (JPN/10) - Stan Wawrinka (SUI/3) - 3:6, 7:5, 7:6 (9:7), 6:7 (5:7), 6:4
Flushing Meadows und Kei Nishikori - das passt einfach! Als erster Japaner in der Open Era überhaupt hat der an zehn gesetzte Nishikori das Halbfinale bei einem Grand-Slam-Turnier erreicht. Der letzte Landsmann, dem dies gelungen ist, war Jiro Satoh in Wimbledon 1933. In New York ist der letzte Halbfinaleinzug eines Japaners sogar 96 Jahre her, Ichiya Kumagae erreichte 1918 die Runde der letzten Vier.
Und auch zu Beginn seines Duells mit Stan Wawrinka sah Nishikori alles andere als gut aus. Insbesondere mit der Rückhand konnte Stan the Man seinen Kontrahenten immer wieder in Schach halten und schließlich auch breaken. Mit 6:3 ging der erste Durchgang an den Schweizer. Wie schon gegen Milos Raonic steckte der 24-Jährige aber nicht auf und kämpfte sich zurück in die Partie, beim Stand von 6:5 aus seiner Sicht nahm er Wawrinka den Aufschlag zum Satzausgleich ab.
Anschließend agierten beide Spieler komplett auf Augenhöhe, dementsprechend musste auch der Tiebreak über den dritten Satz entscheiden. Erneut bewies Nishikori Nervenstärke und wehrte zunächst einen Satzball vom Schweizer ab, bevor er seine dritte Chance selbst nutzte und den Tiebreak mit 9:7 für sich entschied. Wawrinka ließ sich allerdings nicht lumpen und schnappte sich Satz vier ebenfalls im Entscheidungsspiel mit 7:5.
Wie gegen Raonic ging es für den 24-Jährigen, der sich zwischenzeitlich den Fuß tapen lassen musste, also in einen entscheidenden fünften Satz. Wawrinka schien vermeintlich mehr Energie im Tank zu haben und feuerte sich immer wieder selbst an. Dann unterlief ihm jedoch beim Stand von 4:5 und 15:30 ein folgenschwerer Doppelfehler. Nishikori nutzte seinen zweiten Matchball, eine Vorhand Wawrinkas landete im Netzt und besiegelte das Aus.
"Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung wie ich dieses Spiel gewonnen habe. Ich hatte nicht mehr viel im Tank, nach dem zweiten Match über fünf Sätze und über vier Stunden in den letzten zwei Tagen. Ich gehe jetzt erstmal schlafen und werde im Halbfinale wieder alles geben", erklärte Nishikori nach Spielende.
Novak Djokovic (SRB/1) - Andy Murray (GBR/8) 7:6 (7:1), 6:7 (1:7) , 6:2, 6:4
Zwei Viertelfinals gab es bisher in Flushing Meadows, beide Male bekamen die Zuschauer einiges geboten! Djokovic hatte mit Murray in der Runde der letzten Acht die erste richtig schwere Aufgabe vor der Brust - und der Schotte wurde der Erwartungshaltung gerecht!
Wie schon gegen Tsonga nutzte Murray seine starke Vorhand und bereitete seinem Kontrahenten immer wieder große Probleme. Schon im ersten Satz hielt er gut mit und hatte sogar große Chancen auf den Satzgewinn, am Ende fehlten ihm Tiebreak aber die Nerven, Djokovic siegte locker mit 7:1.
Danach schien sich alles in Richtung des Serben zu entwickeln, beim Stand von 3:3 konnte er Murray breaken. Der Schotte holte sich das Aufschlagsspiel aber prompt zurück und blieb dran, im Tiebreak war er es dann, der sich den zweiten Satz mit 7:1 sichern konnte.
Danach schlichen sich beim Weltranglistenneunten aber immer wieder kleine Fehler ein, Djokovic blieb cool und sicherte sich den dritten Satz deutlich mit 6:2. Die weiterhin gut aufgelegten Zuschauer bekam daraufhin aber keine einseitige Partie zu sehen, sondern sahen erneut einen offenen Schlagabtausch der beiden Top-Spieler. Beim Stand von 4:5 aus seiner Sicht unterliefen Murray aber zwei unnötige Vorhandfehler, die das Aus des Schotten besiegelten.
"Das war ein Wahnsinnsmatch. Ich hoffe die Zuschauer hatten Spaß. Jetzt muss ich aber fokussiert bleiben und mich auf die nächste Runde konzentrieren", erklärte Djokovic. Er trifft nun auf Kei Nishikori.
Damen - Viertelfinale (alle Matches):
Ekaterina Makarova (RUS/17) - Victoria Azarenka (BLR/16) - 6:4, 6:2
Der Traum von Ekaterina Makarova geht weiter! Zwar spielt die Russin in Flushing Meadows vielleicht nicht das schönste Tennis, erfolgreich ist sie aber dennoch. Bereits gegen Eugenie Bouchard nutzte die an 17 gesetzte Makarova die Fehler der Kanadierin gnadenlos aus und ließ sich auch vom Hitzschlag der Kanadierin nicht aus der Ruhe bringen. Gegen Vikoria Azarenka war es beinahe dasselbe Spiel.
Die Weißrussin schien nach ihrer langen Verletzungpause in New York wieder auf dem Weg zur alter Stärke zu sein, wie schon in den vorherigen Partien merkte man der ehemaligen Weltranglistenersten aber an, dass sie die leichten Fehler noch nicht komplett abstellen kann. Im ersten Satz begegneten sich beide Spielerinnen auf Augenhöhe, beim Stand von 4:5 aus ihrer Sicht verlor Vika aber das entscheidende Aufschlagsspiel an ihre Gegnerin.
Im zweiten Satz merkte man Azarenka dann deutlich an, dass sie noch nicht bereit für zwei Wochen Power-Tennis bei einem Grand-Slam-Turnier ist. 24 Unforced Errors sprechen eine deutliche Sprache, besonders der eigene Aufschlag bereitete ihr enorme Probleme, sodass der letzte Durchgang mit 2:6 eine deutliche Angelegenheit war.
Serena Williams (USA/1) - Flavia Pennetta (ITA/11) 6:3, 6:2
Genau drei Spiele lang sah es für Pennetta so aus, als ob sie ernsthaft eine Chance gegen die Weltranglistenerste hätte. Dann wurde sie von der Williams-Dampfwalze überrollt.
Zwar schnappte sich die Italienerin zu Beginn des Spiels direkt den Aufschlag von Serena und lag schnell 3:0 vorne, die nächsten Spiele gingen dann aber an die vom heimischen Publikum lautstark unterstützte Williams.
Je länger die Rallyes zwischen den beiden Spielerinnen dauerten, desto weniger Chancen hatte meist Pennetta. Williams' bärenstarke Vorhand trieb die Freundin von Fabio Fognini immer wieder in die Enge, 31 Winner standen am Ende auf dem Konto der US-Amerikanerin. Pennetta dagegen kam selbst nur auf 13.
Daher hatte sie auch im zweiten Satz nicht den Hauch einer Chance und musste schon früh einsehen, dass sie im Arthur Ashe Stadium als Verliererin vom Platz gehen würde. 6:2 hieß am Ende im zweiten Durchgang. "Es ist definitiv etwas Besonderes hier mein erstes Grand-Slam-Halbfinale des Jahres zu erreichen. Die Zuschauer waren wunderbar", sagte Williams im Interview nach der Partie.
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