Pens siegen nach Achterbahnfahrt in New York

SPOX
06. Mai 201311:48
Diebische Freude bei den Pens: Sidney Crosby (l.) feiert mit dem Overtime-Torschützen Chris Kunitzgetty
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Die Pittsburgh Penguins feiern dank ihres überragenden Power Plays den zweiten Sieg gegen die New York Islanders. Die Minnesota Wild können die Blackhawks doch ärgern. Ottawa verprügelt Montreal. Und die Sharks holen sich dank der Gala von Logan Couture den Matchball zum Sweep.

New York Islanders - Pittsburgh Penguins 4:5 OT (2:3, 0:1, 2:0, 0:1) - Serie: 1-2

Tore: 1:0 Moulson, 2:0 Cizikas, 2:1 Iginla (PP), 2:2 Kunitz (PP), 2:3 Dupuis, 2:4 Murray, 3:4 Okposo (SH), 4:4 Tavares, 5:4 Kunitz (PP)

Die Pens haben sich von ihrer unerwarteten Heimpleite erholt und im Nassau Coliseum den zweiten Sieg der Serie eingefahren. Pittsburghs Power Play und Rückkehrer Sidney Crosby sei dank. Doch es war eine Achterbahnfahrt! SPOX

Crosby packte in Spiel zwei nach seiner Kieferbruch-Pause drei Assists aus, darunter die Vorlage zum Overtime-Treffer von Chris Kunitz. Immerhin 8:44 Minuten der Verlängerung hatte New York da überstanden, doch Pittsburghs Power Play war an diesem Abend einfach Weltklasse. Sid the Kid hatte die entscheidende Überzahl in der Verlängerung selbst rausgeholt, als er auf dem Weg zum Kasten von Brian Strait gehalten wurde.

3/5 Überzahl-Gelegenheiten Pittsburghs führten zu Treffern, die Islanders dagegen ließen 3 Power-Play-Phasen ungenutzt. "Wir hatten unsere Chancen. Sie trafen in den Power Plays und wir nicht", sagte Islanders-Coach Jack Capuano. "Die Special Teams haben den Unterschied gemacht."

Dabei hatten die Hausherren den weitaus besseren Start erwischt, es allerdings noch im Anfangsdrittel geschafft, eine 2:0-Führung wieder zu verspielen - als hätten sie sich ein Beispiel an den Pens aus Spiel zwei genommen. Pittsburghs Power-Play-Tore zum 2:2 fielen innerhalb von nur 19 Sekunden.

Doch selbst die anschließende 4:2-Führung der Pens genügte den Gästen nicht zur Vorentscheidung, NY kämpfte sich im Schlussdrittel wieder heran und in die Overtime. "Ich mache mir keine Sorgen", sagte Capuano und lobte seine Islanders. "Wir sind das ganze Jahr über immer wieder zurückgekommen. Die Jungs sind zäh und ich weiß, wie hart sie kämpfen können."

Tatsächlich hat Pittsburgh seit dem 5:0-Kantersieg in Spiel eins mächtig an Souveränität verloren. Ebenso wie bei der Niederlage in Spiel zwei verspielten die Pens eine Zwei-Tore-Führung im Schlussdrittel. Und so bleibt die Serie des Ersten gegen den Achten der Eastern Conference spannend. Spiel vier steigt am Dienstagabend erneut in New York.

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Minnesota Wild - Chicago Blackhawks 3:2 OT (1:1, 0:0, 1:1, 1:0) - Serie: 1-2

Tore: 0:1 Oduya, 1:1 Bouchard, 2:1 Parise, 2:2 Keith, 3:2 Zucker

Wer hätte das nach zwei deutlichen Siegen der Hawks für möglich gehalten? Gut, nach dem zweiten Sieg hatte Doppelpacker Michael Frolik gewarnt, in "Minny ist es immer schwer zu spielen". Aber ganz ehrlich, wer hatte Frolik ernst genommen!?

Doch im dritten Spiel der Serie gegen den Presidents-Cup-Winner Chicago zeigten die Wild, dass sie sich den Blackhawks nicht ergeben würden. Unerschütterlich, aggressiv und mit Wucht stemmten sie sich geben die drohende Übermacht und ließen nur zwei Power Plays zu.

Die Führung der Gäste durch Johnny Oduya glich Pierre-Marc Bouchard noch im Anfangsdrittel aus. Nach einem torlosen Abschnitt ging Minnesota 3:09 Minuten nach Wiederanpfiff sogar durch Zach Parise in Führung. Ein langsamer Reihenwechsel der plötzlich konservativ auftretenden Wild eröffnete den Hawks doch noch einmal die Chance auf das Comeback: Duncan Keith nutze den Fehler 2:46 Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit und rettete Chicago in die Overtime.

Hier kamen die Wild mit mehr Feuer aus der Kabine und schlugen nach 2:15 Minuten zu, Jason Zucker traf zum Sieg. "Sie haben ihr Spiel auf ein neues Level gehoben", lobte Chicago-Kapitän Jonathan Toews den Gegner und kritisierte das Spiel seiner Mannschaft: "Wir können nicht da rausgehen und versuchen, hübsche Spielzüge zu zeigen. Es muss hässlich sein, das kriegen wir nicht gut genug hin."

Ottawa Senators - Montreal Canadiens 6:1 (1:1, 1:0, 4:0) - Serie: 2-1

Tore: 1:0 Alfredsson (PP), 1:1 Bourque (PP), 2:1 Pageau, 3:1 Pageau, 4:1 Turris, 5:1 Silfverberg, 6:1 Pageau

236 (!) Strafminuten insgesamt, je 7 Spieler mit Fünf-Minuten-Strafen wegen Boxkämpfen - das kanadische Duell war trotz der Deutlichkeit in Spiel drei erneut von heftiger Härte geprägt.

Dass Rookie Jean-Gabriel Pageau nicht nur sein erstes Playoff-Tor sondern gar den ersten Karriere-Hattrick aufs Eis legte, geriet fast ein wenig ins Hintertreffen ob der Strafserie. Der 20-Jährige wird sein 2:1 jedoch nicht so schnell vergessen: Als er zwischen den Verteidigern P.K. Subban und Andrei Markov hindurchschlüpfte, um Goalie Carey Price den Puck über die Schulter ins Netz zu hieven, bekam er von Subban einen Schlag an den Mund mit - und verlor einen Zahn.

"Ich könnte ihn unter mein Kopfkissen legen und schauen, was passiert", war Pageau nach seinem Gala-Spiel dennoch zum Scherzen aufgelegt: "Ich verliere gern noch einen Zahn, wenn es heißt, dass wir das nächste Spiel auch gewinnen." Spiel vier steigt am Dienstagabend erneut in Ottawa.

San Jose Sharks - Vancouver Canucks 5:2 (1:0, 1:1, 3:1) - Serie: 3-0

Tore: 1:0 Pavelski (PP), 2:0 Pavelski, 2:1 Burrows, 3:1 Couture (PP), 4:1 Marleau, 5:1 Couture (PP), 5:2 Hamhuis

Diese Sharks sind nicht zu fassen! Nicht etwa Joe Pavelski mit seinem Doppelpack zu Beginn der Partie blieb als Matchwinner hängen, sondern ein unglaublich aufgelegter Logan Couture. Der Kanadier bereitete nicht nur Pavelskis 1:0 vor, sondern glänzte, als es noch eng zu werden drohte, mit drei weiteren Scorerpunkten.

Es waren gerade 100 Sekunden im Schlussdrittel gespielt, als Couture in Überzahl zum 3:1 traf. Nur 9 (!) Sekunden später legte er Patrick Marleaus vorentscheidendes 4:1 auf, um gut 2 Minuten später mit dem dritten Power-Play-Treffer des Spiels (Sharks-Rekord!) erneut selbst einzunetzen.

Canucks-Goalie Cory Schneider musste sein Tor nach drei erlaubten Treffern in nur 4:07 Minuten zu Beginn des Schlussdrittels räumen. Backup Roberto Luongo hielt sich anschließend schadlos.

"Wenn du so schnell Tore erzielst, dann ist das tough für die Bank und tough für den Goalie", sagte Couture. "Das ruiniert das Selbstvertrauen des Gegners. Es waren große Tore, Pattys war großartig und das fünfte war auch nicht so schlecht." Antti Niemi hielt den Sharks zudem mit 28 Saves den Rücken frei.

Damit hat San Jose am Dienstagabend in eigener Halle die Chance auf den Sweep.

Der NHL-Playoff-Spielplan