Ein Original-Six-Duell elektrisiert die NHL: Die Boston Bruins begegnen in Runde eins der Stanley-Cup-Playoffs den Toronto Maple Leafs. Die Favoriten Pittsburgh und Chicago träumen bereits. Und: Eine Ära neigt sich dem Ende zu.
Eastern Conference
Pittsburgh Penguins (1) vs. New York Islanders (8)
Ausgangslage: Spätestens der makellose März offenbarte: Die Pens sind brandheiß. Mit 15 Erfolgen stieg man zum ersten Titel-Aspiranten auf. Nach 2009 hofft man, den Cup zurück nach Pittsburgh zu bringen. Es wäre der vierte Triumph der Franchise-Historie. Geschickt wurde dieses Vorhaben mit den Trades von Jarome Iginla, Jussi Jokinen und Douglas Murray untermauert.
Souverän führte man die Eastern Conference an. Von kurzfristiegn Ausfällen ließ man sich nicht beirren. Das unerschütterliche Selbstverständnis haben sich die Mannen aus der Steel City hart verdient - und werden dies so schnell nicht ablegen.
Die Islanders sind zurück! Sechs Jahre quälte sie die Playoff-Abstinenz. Nun dürfen die Fans im Nassau Coliseum endlich wieder die Mutter des Eishockeys bestaunen. Einziger Wermutstropfen: Nach drei abschließenden Pleiten blieb nur Rang acht. Das Hammerlos Pittsburgh konnte man nicht meiden.
Es gibt jedoch Hoffnung. Eine Zahlenspielerei gefällig? Bisher kam es zu drei Aufeinandertreffen in der Postseason - allesamt entschieden die Isles für sich.
Players to watch: 56 Punkte in 36 Einsätzen - Sidney Crosby konnte seine Vormachtstellung abermals unterstreichen. Der 25-Jährige ist das Gesicht der NHL, gilt völlig zurecht als bester Crack der Neuzeit. Wäre da nicht das wiederkehrende Verletzungspech. Ein Comeback nach Kieferbruch während der Serie ist eingeplant, ob er für Spiel eins grünes Licht erhält, ist aber noch ungewiss.
Die Liste an Alternativen ist lang, sehr lang: Evgeni Malkin, Chris Kunitz, Pascal Dupuis, Iginla oder Jokinen. Zudem meldete sich James Neal per Hattrick nach Gehirnerschütterung zurück. In der Lineup der Islanders genießen John Tavares und Matt Moulson diese exponierte Stellung. Ebenfalls gefährlich: Brad Boyes und Frans Nielsen.
Der zu erwartende Pens-Sturmlauf wird Räume öffnen: Michael Grabner könnte demnach zum Key-Player avancieren. 2012 kürte sich der Österreicher beim All-Star-Weekend zum Fastest Skater, seine Breakaways sind gefürchtet. Vorausgesetzt der Abschluss passt.
Prognose: Pittsburgh hat in dieser Spielzeit noch einiges vor. Und das bekommt der kleine Bruder der Rangers in aller Deutlichkeit zu spüren. Zu groß sind die Defizite im Abwehrverbund. Penguins in 5.
Montreal Canadiens (2) vs. Ottawa Senators (7)
Ausgangslage: Noch im Vorjahr trat man die Tradition mit Füßen. Die Playoffs zu verpassen, war eines Rekordchampions und Gründungsmitglieds unwürdig. Es folgten ernüchternde Sommer-Monate und die Erkenntnis: Die Zwangspause hat gefruchtet. In der Regular Season polierten die Canadiens ihr angekratztes Image wieder auf Hochglanz.
Montreal eroberte die umkämpfte Division im Nordosten. Mit den Boston Bruins marschierte man im Gleichschritt, ehe der Rivale schließlich das Nachtragspiel vergeigte. Schützenhilfe kam von Ottawa. Auf jene sollte man ab sofort nicht hoffen. Gestärkt von den Widrigkeiten der letzten Monate möchten die Senators überraschen.
Ohne Nummer-eins-Center Jason Spezza, aber dafür wieder mit Erik Karlsson, dem dominierenden Defender der NHL. Dessen langer Ausfall machte sich vor allem im Power Play bemerkbar, nur 15,9 Prozent führten zum Erfolg. Unbändiger Wille gepaart mit dem Beistand Fortunas brachte Ottawa am Ende Platz sieben ein. Ein Indikator ist das Penalty Killing (88 %), welches seinesgleichen sucht.
Players to watch: Kaum eine Offensive brilliert mit derartiger Balance wie die der Habs: Gleich zehn Cracks knackten die 21-Punkte-Marke, fünf davon verbuchten 30 oder mehr. Im Vorjahr auf eine Parade-Formation limitiert, stellt nun beinahe jede Linie eine Bedrohung dar. Die Defender P.K. Subban und Andrei Markov machen die Canadiens unberechenbarer. Sie sind neben Max Pacioretty und Tomas Plekanec die Topscorer.
Den Senators ging mit Spezza und Karlsson reichlich Punch verloren. Im Kollektiv wurde dies versucht, zu kompensieren. Drei Spieler - Kyle Turris, Daniel Alfredsson und Jakob Silfverberg - erzielte zehn oder mehr Tore. Defensiv spitzt sich alles auf Sergei Gonchar zu. Er gibt die Richtung vor, dirigiert die Kollegen. Herzstück des Teams: Die Torhüter. Craig Anderson (94,1%) hält phänomenal, Backup Robin Lehner (93,6%) steht ihm um nichts nach.
Prognose: Die individuelle Klasse, aber auch die mannschaftliche Geschlossenheit, spricht eine klare Sprache. Einzig Anderson kann den Sweep abwenden. Canadiens in 5.
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Seite 2: Caps vs. Rangers/Bruins vs. Maple Leafs
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Washington Capitals (3) - New York Rangers (6)
Ausgangslage: Vielerorts wurden die Capitals abgeschrieben. Eckpfeiler spielten weit unter ihren Möglichkeiten, die Teilnahme an der Postseason schien massiv bedroht. Bis man plötzlich zum Höhenflug ansetzte. Mit einer 15-2-2-Bilanz beschlossen die Hauptstädter den Grunddurchgang - das hinterließ Eindruck.
Washington profitierte nicht zuletzt von der Konkurrenz im Südosten. Keine Division ging mit weniger Punkten über den Ladentisch. Nun sinnt man im Revival nach Revanche. Im Vorjahr behielten die Rangers in einer packenden Serie die Oberhand. Sechs von sieben Begegnungen endeten mit dem minimalen Abstand.
Unerwartet mühte sich die Truppe aus dem Big Apple. Der Blockbuster-Deal von Rick Nash sollte das letzte Puzzleteil zu altem Ruhm und Glanz sein. Wie bei den Capitals bereitete die Formschwäche viele Sorgen. Die Spieler rückten in den vergangenen Wochen näher zusammen. Und siehe da, es läuft: Mit einer 10-3-1-Bilanz liefen die Rangers warm.
Players to watch: Alex Ovechkin is back! Nach einer mäßigen Saison belehrte "The Gr8" seine Kritiker eines Besseren. Er ist die personifizierte Hoffnung in Washington. 32 Treffer bescherten ihm die Maurice Richard Trophy. Auch Nicklas Bäckström hat das zweijährige Loch überwunden, ist mit 48 Punkten kongenialer Vorlagengeber.
Wertvoll: Die Defender Mike Green und John Carlson. Zwischen den Pfosten etablierte sich Braden Holtby als souveräner Rückhalt. Das Torhüter-Duell geht trotzdem zweifellos an Henrik Lundqvist. Ohne Schwedens Hexer (92,6 Save Percentage) wäre der Traum vom großen Wurf nach fast zwei Jahrzehnten neuerlich früh geplatzt.
Defensiv performen die Rangers ohne den langzeitverletzten Marc Staal. Offensiv war dies nicht immer so. Brad Richards klebte die Seuche an der Schaufel. Für die Produktion zeichneten sich Derek Stepan, Nash und Ryan Callahan verantwortlich. Dass Marian Gaborik, dreifacher 40-Tore-Mann, nach Columbus abgeschoben wurde, überraschte. Stattdessen holte man Härte in die Lineup.
Prognose: Das Szenario kommt einem bekannt vor. Washington liefert dem Conference-Finalisten des Vorjahres einen Kampf um jeden Millimeter. Erneut macht Lundqvist und das Talent den Unterschied. Rangers in 7.
Boston Bruins (4) vs. Toronto Maple Leafs (5)
Ausgangslage: Dieses Duell birgt Explosionsgefahr: Über Jahrzehnte wuchs die Rivalität zwischen den Original-Six-Vertretern. Es ist vielleicht nicht Bruins vs. Canadiens, aber auch Boston und Toronto mögen sich nicht. Und beide unternehmen alles Erdenkliche, um dies auf dem Eis stets zur Schau zu stellen.
14 Mal begegneten sie sich in den Playoffs, letztmals 1974. In dieser Zeit staute sich bei den Maple Leafs einiges auf. Acht Jahre verfolgte man die heiße Phase von der Couch aus, jetzt greift Toronto wieder in das Geschehen ein. 1967 kamen die Kanadier zum zehnten Mal zu Stanley-Cup-Ehren, die Durststrecke währt bis heute.
Die Bruins stemmten zuletzt vor zwei Jahren die begehrteste Eishockey-Trophäe der Welt in die Höhe. Seither veränderte sich der Kader in den Schlüsselpositionen kaum. Das Team ist eingespielt, muss nach vier Pleiten in den letzten sechs Begegnungen allerdings eine Reaktion zeigen. Von den vier direkten Duellen gewann man drei.
Players to watch: Hochkarätig liest sich das Angebot an Bruins-Forwards: Patrice Bergeron, David Krejci, Milan Lucic, Tyler Seguin, Brad Marchand oder Altmeister Jaromir Jagr. Jede der Top-Linien kann scoren. Jede kann den Unterschied ausmachen. Selbiges gilt für Zdeno Chara. Mit seiner Präsenz und dem Erfahrungsschatz schüchtert er manch unerfahrenen Gegenspieler ein, ist zudem im Power Play sehr wertvoll. Flankiert wird der Hüne von DEB-Crack Dennis Seidenberg.
Unverhofft avancierte Nazem Kadri zum Hoffnungsträger der Maple Leafs. Kam der 22-Jährige zuvor nur sporadisch zum Einsatz und noch sporadischer zu Scorerpunkten, katapultierte er sich in dieser Saison mitten in die Weltelite. Mit 44 Punkten ist er teamintern die Nummer zwei hinter Phil Kessel. Das Pendant zu Chara heißt Dion Phaneuf, der Kapitän und Antreiber. Im Tor kann James Reimer ein Spiel im Alleingang entscheiden
Prognose: Ein harter Schlagabtausch geprägt von Nicklichkeiten scheint programmiert. Boston verfügt über mehr Durchschlagskraft. Bruins in 7.
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Chicago Blackhawks (1) vs. Minnesota Wild (8)
Ausgangslage: Chicago träumt - wer kann es der Millionen-Metropole verübeln: Fulminant startete die Franchise nach dem Lockout, konnte die Fans im Eiltempo besänftigen. In 24 Begegnungen in Folge punktete Chicago. Ein Kunststück, das in 96 Jahren niemandem glückte.
Nach Ende der Winning-Streak ließ sich der vierfache Stanley-Cup-Champion vom temporären Schwächeanfall nicht beirren, pflügte danach unaufhaltsam durch den Westen. Selbst Pittsburghs "perfect March" reichte nicht, um ihnen die Presidents' Trophy abzuknöpfen.
Bei den Wild verflüchtigte sich die Euphorie bald: Trotz millionenschwerer Neuzugänge - Zach Parise und Ryan Suter - wurde selten Spektakuläres geboten. Bis zur letzten Sekunde zitterte Minnesota um die Playoffs. Zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft eine Lücke der Ernüchterung.
Angesprochen auf die Blackhawks, reagierte Head Coach Mike Yeo mit einer Gegenfrage: "Können wir darüber ein andermal sprechen?" Hoffnungsvoll klingt anders.
Players to watch: Zweitbeste Offense (155), beste Defense (102) - die Balance im Blackhawks-Spiel ist angsteinflößend. Patrick Kane und Jonathan Toews produzieren auf Hochtouren. Nicht zu verachten: Marian Hossa, Brandon Saad oder Patrick Sharp. Sie verleihen Tiefe. Zudem glänzt Corey Crawford regelmäßig, auch Backup Ray Emery hält überdurchschnittlich.
In Minnesota konzentriert sich alles auf das Dreigestirn Parise, Mikko Koivu und Suter. Dahinter lässt man Scoring-Touch vermissen. Nicht wiederzuerkennen: Dany Heatley, einst ein 100-Punkte-Left-Wing. Vom Difference-Maker früherer Tage keine Spur. Auch Torhüter Niklas Bäckström versinkt ligaweit im Mittelmaß.
Prognose: Beide Mannschaften geben sich erstmals die Ehre. Eine knappe Best-of-Seven-Serie käme überraschend. Zu groß ist die Übermacht Chicagos. Kompletter und einfach besser. Blackhawks in 5.
Anaheim Ducks (2) vs. Detroit Red Wings (7)
Ausgangslage: Selbst kühne Optimisten wollten sich dies nicht ausmalen. Da etablierte sich Anaheim doch glatt als zweite Kraft der Western Conference. Obwohl die Performance-Bandbreite zwischen weltklasse und stümperhaft schwankte. Die Ducks überraschten beinahe jeden Abend - sich selbst, die Fans oder den Coaching Staff.
Mastermind Bruce Boudreau verzweifelte zuletzt ob der Ladehemmung, gerademal drei Wochen sind seither vergangen. Und siehe da: In vier Spielen traf man neun Mal, feierte drei Erfolge. Rechtzeitig schwimmt man wieder obenauf - von Konstanz wagt man (noch) nicht zu träumen.
Detroit verkörpert DIE Konstante: Eine Postseason ohne das Original-Six-Gründungsmitglied - eigentlich unvorstellbar! Seit nunmehr 22 Jahren besitzt man eine Dauerkarte. 1989/90 mussten sich die Wings letztmals mit der Zuschauerrolle begnügen. Die Erinnerung an damals ist längst verblasst.
In dieser Saison bangte der elffache Champion wie selten zuvor um die einzigartige Serie. Erst im letzten Spiel bei den Dallas Stars wurde die Fortsetzung eingetütet. Und jeder weiß: Die Wings können Playoffs.
Players to watch: Saku Koivu und Teemu Selänne garantieren Qualität. 51 Scorerpunkte verbuchten sie gemeinsam, ein Mitgrund für den unerwarteten Höhenflug. Vermag die 80-jährige Finnen-Combo an die Anfangsmonate anzuknüpfen, verfügt man über schlagkräftige Linien. Angeführt von Ryan Getzlaf, Corey Perry und Bobby Ryan. Die wichtigste Ergänzung in der Offseason: Rookie-Goalie Viktor Fasth. Er teilte sich mit Jonas Hiller die Einsatzminuten.
Ein Rücktritt löste in Motown eine neue Zeitrechnung aus: Die Post-Nicklas-Lidström-Ära. Über Jahrzehnte prägte der Schwede eine gesamte Generation. Von einem Akteur nicht zu ersetzen, wurde Talente in die Verantwortung gedrängt. Vorne verlässt man sich auf die Ü30-Fraktion um Pavel Datsyuk, Henrik Zetterberg und Johan Franzen. Dahinter fällt der Promi-Faktor dramatisch ab.
Prognose: Vier Mal verewigten sich die Red Wings in der ruhmreichen Epoche auf Lord Stanley. Eine Epoche, welche sich dem Ende zuneigt. Längst wurde der Zenit überschritten. Eine Verjüngungskur wäre dringend notwendig. Ducks in 6.
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Vancouver Canucks (3) vs. San Jose Sharks (6)
Ausgangslage: Seit Jahren gehören die Canucks zum Besten, was der Westen zu bieten hat. Und dennoch wartet die Franchise aus British Columbia bislang vergeblich auf den Titel-Coup. Mehrmals scheiterte man an der Favoritenrolle. Mit den Finals 2011 als Tiefpunkt. Gegen die Boston Bruins wurde die Premiere vergeigt.
Frustrierte Anhänger verwüsteten daraufhin den sehenswerten Stadtkern, die Bilder gingen um die Welt. Ob das 43-jährige NHL-Dasein endlich gekrönt wird? Die Dominanz vergangener Tage schwindet zusehends.
Die Sharks glichen bislang einer Wundertüte: Makellos, mit sieben Erfolgen, im Januar. Der desolate Folgemonat erschütterte die aufkeimende Hoffnung. Gefolgt von mittelprächtigen Leistungen in April und Mai. Zumindest das direkte Duell lässt San Jose hoffen.
Im direkten Vergleich behielt man gleich drei Mal die Oberhand. Besonders dem Power Play kommt eine übergeordnete Bedeutung zu: Die Diskrepanz ist beachtlich. Die Sharks beenden 20,1 Prozent der Überzahl-Situationen erfolgreich, die Canucks gerade mal 15,8.
Players to watch: Sie sind eine Institution in Vancouver. Seit dem Draft 1999 die unumstrittenen Go-to-Guys. Henrik und Daniel Sedin. Ebenso lange sehen sich die Twins mit der schier überdimensionalen Erwartungshaltung konfrontiert. Sie sollen die Sehnsucht nach dem Cup stillen. Eine Bürde, die schwer lastet. Eine, an der man zu zerbrechen droht.
Erneut mimten die Sedins die Alleinunterhalter - nach den Verletzungssorgen um Ryan Kesler mehr denn je. Bei den Sharks verteilt sich die Offensivlast auf Joe Thornton, Patrick Marleau, Joe Pavelski sowie Logan Couture. Allerdings schöpfte man selten das Potenzial aus. In der Defense kommt Dan Boyle und Brent Burns eine Schlüsselrolle zu.
Prognose: Neutralisiert man die Sedins, eliminiert man die Canucks. San Jose wird mit der körperbetonten Interpretation des Eishockey triumphieren. Den Canucks fehlt die Playoff-Härte. Sharks in 7.
St. Louis Blues (4) vs. Los Angeles Kings (5)
Ausgangslage: Dieses Matchup weckt Erinnerungen. Kein Wunder, sind die Eindrücke doch ziemlich jung. Erst vergangene Saison begegneten sich die Teams in den Conference-Semifinals. Am Ende stand der Sweep. Argwöhnisch blickt St. Louis daher zurück. Mit hartem, abwehrorientiertem Hockey etablierte sich der chronische Außenseiter im Westen.
Trotzdem schrammen die Blues meist an der Grenze der Wahrnehmung vorbei. Im Roster sucht man vergeblich die wichtigen Identifikationsfiguren. Folglich sind die Ansprüche überschaubar. Die Statistik nährt zweifelnde Töne: Acht Kräftemessen en suite entschieden die Kings für sich.
Wäre da nicht dieser verflixte Fluch. Seit dem Vorjahr gehört man dem elitären Stanley-Cup-Zirkel an. Ebenso lang treibt sie der Traum an, die Titelverteidigung zu realisieren. 14 Jahre lang war dies keinem Champion vergönnt. Die Voraussetzungen sind jedenfalls besser als 2012. Damals rollte Los Angeles als Achter das Feld von hinten auf. Diesmal beendete man die Regular Season auf Platz fünf.
Players to watch: Die Mannschaft ist der Star. Chris Stewart und Patrik Berglund sind die positiven Ausnahmen. Ligaweit versinkt man mit 18 bzw. 17 Treffern aber in der Versenkung. Dahinter hält sich die Feuerkraft in Grenzen. Nur David Perron knackte die Zehn-Tore-Marke. Statt den Rivalen zu überrollen, wird dieser konsequent beackert.
Mit den Deadline-Deals Jordan Leopold und Jay Bouwmeester bekamen die überaus talentierten Alex Pietrangelo sowie Kevin Shattenkirk erfahrene Verteidiger zur Seite gestellt. Jene stehen nun auf dem Prüfstand.
Bei den Kings ist Vorsicht geboten, wenn Kings-Coach Darryl Sutter die zweite Linie auf das Eis schickt. Jeff Carter knipst wie einst zu Flyers-Zeiten, zudem harmoniert er perfekt mit Mike Richards. Nicht zu vergessen sind natürlich auch Topscorer Anze Kopitar, Justin Williams oder Dustin Brown.
Im Fokus: Jonathan Quick. Der Conn-Smythe-Trophy-Träger enttäuschte mit 90,2-prozentiger Fangquote. Zu welchen Glanztaten er fähig ist, sollte aber hinlänglich bekannt sein. Sein Duell mit dem jüngst bärenstarken Brian Elliott wird naturgemäß die Serie entscheidend beeinflussen.
Prognose: Eine taktisch geprägte Serie steht uns bevor. Zunächst basiert das Spiel beider auf einer grundsoliden Defense. Letztlich beschert die Star-Power Los Angeles das Weiterkommen. Kings in 6.
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Der NHL-Spielplan im Überblick
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