Week 15 (So., 19 Uhr im LIVESCORE und auf ESPN America) wird der Knaller! Patriots-49ers, Bears-Packers, Ravens-Broncos, Cowboys-Steelers - es hagelt Topspiele! Ben Roethlisberger sorgt für den Spruch der Woche. Die Diskussion der Woche dreht sich um eine mögliche Ausweitung der Playoffs.
Super-Bowl-Preview-of-the-Week: New England Patriots - San Francisco 49ers (Mo., 2.20 Uhr)
Könnten wir im Sunday Night Game im Gillette Stadium die beiden Teams sehen, die wir auch im Super Bowl sehen werden? Unwahrscheinlich ist es sicher nicht. Und es ist auf jeden Fall ein Hammer-Matchup. Patriots vs. 49ers, das heißt auch: Die beste Offense der NFL (36,3 Punkte pro Spiel) trifft auf die Nummer-1-Scoring-Defense der NFL (14,2).
Patriots-Quarterback Tom Brady ist absolut on fire. Für die Saison steht der Golden Boy bei 29 Touchdown-Pässen und nur 4 Interceptions, in New Englands 7-Spiele-Siegesserie hat er 19 TD-Pässe geworfen, bei nur einem einzigen Pick. Wenn dann noch Star-Tight-End Rob Gronkowski wieder fit ist...
Gewinnen die Patriots, wäre es ihr 14. Dezember-Sieg in Folge, und der 21. Folge in diesem Monat zuhause. Den AFC East Title haben sie bereits in der Tasche, es geht darum, Houston noch für den No. 1 Seed in der AFC abzufangen. Die 49ers auf der anderen Seite könnten mit einem Sieg und einer Niederlage von Seattle in Buffalo in der NFC West alles klarmachen. Weil es nach dem Spiel in New England nächsten Sonntag zu den Seahawks geht, könnten sie die Division aber auch noch leicht verspielen.
Es wird spannend zu sehen sein, wie sich der junge Colin Kaepernick im aufregenden QB-Matchup mit Brady schlagen wird. Kaepernick hat die 49ers mit seinen Fähigkeiten als Runner noch explosiver gemacht, bestes Beispiel war sein 50-Yard-TD-Run gegen die Dolphins in Week 14. Kaepernick ist trotz seiner wenigen Spiele jetzt schon die Nummer drei bei den QBs in puncto Rushing (351 YDS, 5 TD).
Ein Schlüssel zum Sieg: Können die 49ers Brady unter Druck setzen? Der Texans-Defense gelang das überhaupt nicht, trotz eines J.J. Watt. Jetzt muss New Englands O-Line Brady vor Aldon Smith schützen. Der 49ers-Linebacker führt die NFL mit 19,5 Sacks an - es fehlen ihm nur 3 Sacks zur Einstellung des Rekords von Michael Strahan.
Divisional Games of the Week: Houston Texans - Indianapolis Colts / Chicago Bears - Green Bay Packers (So., 19 Uhr)
Die Texans müssen nach ihrer grauenvollen Vorstellung beim 14:42 im Monday Night Game in New England nicht nur eine Reaktion zeigen. Sie müssen trotz ihrer 11-2-Bilanz aufpassen, nicht noch den AFC South Title zu vergeigen. Denn: Die Colts (9-4) haben zwar zwei Spiele Rückstand, aber in den letzten drei Wochen kommt es eben noch zweimal zum direkten Duell zwischen Houston und Indianapolis.
Die Colts haben drei Spiele in Folge gewonnen (und sieben der letzten acht) und stehen kurz davor, das zu schaffen, was bislang nur den Miami Dolphins 2008 gelang. In einer Saison mindestens 14 Spiele verlieren und in der nächsten dann die Playoffs erreichen. Quarterback Andrew Luck ist mit seinen sechs Fourth-Quarter-Comebacks (Rookie-Rekord seit dem AFL-NFL-Zusammenschluss 1970) ein Hauptgrund für den Colts-Erfolg.
Aber: Luck spielt sehr wohl phasenweise auch wie ein Rookie, keiner hat sich so viele Turnover (23) geleistet wie er. In den letzten drei Spielen musste er dazu 10 Sacks einstecken. Und jetzt haben die Colts auch noch Verletzungsprobleme in der O-Line. Wenn man bedenkt, dass die Texans mit J.J. Watt das größte Sack-Monster (16,5) der AFC in ihren Reihen haben, könnte es ein ganz schwieriges Spiel für Luck werden.
In Chicago können die Green Bay Packers mit ihrem sechsten Sieg in Folge gegen den Erzrivalen den NFC North Title eintüten. Und es spricht nicht gerade viel für die Bears, die mal wieder dabei sind, eine Saison wegzuschmeißen (4 Niederlagen in den letzten 5 Spielen). Die Bears haben in den letzten fünf Spielen zusammen nur 72 Punkte erzielt, und die Defense hat nach sieben Touchdowns in den ersten acht Spielen zuletzt auch für keine Big Plays mehr gesorgt.
Der Trash-Talk zwischen beiden Teams ist schon wieder in vollem Gange. Packers-Tight-End Jermichael Finley erklärte, dass die Bears ohne den verletzten Brian Urlacher doch eh besser dran wären, dieser sei doch am Ende seiner Karriere und langsam geworden. Bears-Linebacker Lance Briggs verteidigte daraufhin natürlich Chicagos Gallionsfigur und nannte Finley einen "Idioten".
Beide Teams haben große Verletzungssorgen. Green Bay hat trotz der Ausfälle von Star-Defendern wie Charles Woodson und Clay Matthews Wege gefunden, um Spiele zu gewinnen. Matthews wird im Soldier Field jetzt sein Comeback feiern. Bei den Bears fehlt unter anderem Cornerback Tim Jennings, der die NFL mit 8 Interceptions anführt. Auch einen neuen Kicker (Olindo Mare) musste Chicago nach dem Saison-Aus von Robbie Gould verpflichten.
Playoff-Previews-of-the-Week: Baltimore Ravens - Denver Broncos / Atlanta Falcons - New York Giants (So., 19 Uhr)
Denver hat noch nie in Baltimore gewonnen. ABER: Denver hat noch nie mit Peyton Manning in Baltimore gespielt. Manning, der eine absolut überragende MVP-Saison (30 TD, 10 INT) spielt, hat seine letzten acht Spiele gegen die Ravens gewonnen, darunter waren auch zwei Playoff-Siege mit den Colts.
Die Broncos sind aktuell mit acht Siegen in Folge das heißeste Team der Liga - es ist Denvers längster Streak seit 1998. Damals gewannen die Broncos mit John Elway ihre ersten 13 Spiele und in der Folge ihren zweiten Super Bowl nacheinander.
Die Ravens, die nach zwei bitteren Niederlagen in Folge gegen Pittsburgh und in Washington Offensive Coordinator Cam Cameron feuerten, haben seit 2009 kein Heimspiel mehr gegen ein Team verloren, das nicht Steelers heißt. Aber: Wie hieß der Gegner damals? Richtig: Indianapolis. Mit Peyton Manning. Ob die von Verletzungen so gebeutelte Ravens-Defense Manning wird stoppen können? Immerhin: Ein Comeback von Ray Lewis deutet sich an. Und Terrell Suggs' Einsatz wird sich erst kurz vor Spielbeginn entscheiden.
In Atlanta spielen die New York Giants gegen den Gegner, gegen den in den letzten Playoffs ihr Super-Bowl-Run begann. Mit einer 24:2-Demolition gegen die Falcons. Atlanta (11-2) hat gemeinsam mit Houston die beste Bilanz der Liga, aber das ändert nichts daran, dass niemand so recht an die Falcons glauben will. Die Niederlage in Carolina in der letzten Woche hat alle Zweifler nur bestätigt. Niemand fürchtet sich vor den Falcons.
Atlanta fehlt vor allem die Balance in der Offense. Die Passing-Attack ist statistisch noch top, Matt Ryan (7 INT in 4 Spielen) ist aber plötzlich nicht mehr in Form und braucht dringend eine gute Leistung, um die Kritiker verstummen zu lassen. Was Ryan nicht hilft: Das Laufspiel (Nr. 28 der NFL) schwächelt trotz eines Running Backs wie Michael Turner enorm.
Bei den G-Men, die einen Sieg benötigen, um in der NFC East die Spitzenposition zu behaupten, heißt der Mann der Stunde der Mann der Stunde David Wilson. Der Rookie-Running-Back wird aufgrund des Ausfalls von Ahmad Bradshaw seinen ersten Start bekommen, den hat er sich nach seiner sensationellen Breakout-Performance gegen New Orleans aber auch verdient. Schade für alle Fans: Wilson hat angekündigt, seine Touchdowns nicht mehr mit einem Rückwärts-Salto zu feiern.
Quote of the Week: Ben Roethlisberger
"Wenn die Cowboys America's Team sind, dann sind die Steelers The World's Team."
Quarterback Ben Roethlisberger angesichts der bei allen Auswärtsspielen mit ihrem Terrible Towel anwesenden Steelers-Fans mit dem Spruch der Woche.
Im Cowboys Stadium steht am Sonntag eine Neuauflage der Dallas-Pittsburgh-Rivalität auf dem Programm. Die Steelers und Cowboys kommen zusammen auf mehr Super-Bowl-Teilnahmen (16) als jede andere Zweier-Kombination. Vorteil Pittsburgh: Die Steelers haben mit sechs Super-Bowl-Titeln (6-2) einen mehr als die Cowboys (5-3) auf dem Konto.
In dieser Saison müssen beide Teams aber erst mal überhaupt die Playoffs erreichen. Für beide Mannschaften ist es ein eminent wichtiges Spiel. Während Pittsburgh aber selbst bei einer Niederlage angesichts eines Showdowns mit Cincinnati noch alles selbst in der Hand hätte, wäre eine Pleite für Dallas im viel engeren NFC-Race wohl kaum mehr zu kompensieren.
Players to Watch: Adrian Peterson/Kirk Cousins
Wenn die Minnesota Vikings am Sonntag bei den St. Louis Rams antreten, dann wird wieder jeder einzelne Zuschauer im Edward James Dome wissen, was kommt. Die Vikings werden Adrian Peterson den Ball geben. Angesichts der enttäuschenden Nicht-Entwicklung von QB Christian Ponder können sie gar nichts anderes machen. Das Krasse: Jeder weiß, was kommt, und trotzdem wird wohl wieder niemand Peterson stoppen können.
Peterson spielt eine unfassbare Saison und hat aktuell 1600 Rushing-Yards auf dem Konto. Das sind 334 Yards mehr als Marshawn Lynch (Seattle) auf Rang zwei. Peterson fehlen nur noch 160 Yards auf seine Karrierebestmarke aus dem Jahr 2008, aber darum geht es schon lange nicht mehr.
Es geht um eine 2000-Yard-Saison, die er als siebter Spieler in der Geschichte schaffen könnte. Peterson, der in den letzten sieben Spielen immer die 100-Yard-Marke knackte (157.3 Yards im Schnitt, 8 TD), benötigt dafür in den letzten drei Spielen durchschnittlich 134 Yards. Machbar!
In St. Louis sind die Augen auf AP gerichtet, in Cleveland beim Gastspiel der Redskins auf Kirk Cosuins. Seit Samstagabend steht fest: Robert Griffin III (Stauchungen im Knie) wird nicht spielen. Wie bitter das für Washington ist: RG3 hält in seinem grandiosen Rookie-Jahr momentan bei 18 TD-Pässen und nur 4 Interceptions. Sein TD-INT-Ratio (4.5) ist hinter Tom Brady (7.3) das zweitbeste in der NFL. Und: Nur Legende Dan Marino hat als Rookie 14 TD-Pässe mehr als Picks geworfen.
Nun muss also Rookie-Backup Kirk Cousins die Redskins im Kampf um den Playoff-Einzug zum fünften Sieg in Folge führen. Dass er das aber kann, hat er gegen Baltimore bewiesen. Leicht wird es nicht für Washington. Cleveland hat drei Spiele in Folge gewonnen und ist keine schlechte Mannschaft mehr.
Topic of the Week: Playoffs
Commissioner Roger Goodell erklärte am letzten Mittwoch, dass sich die Liga in den nächsten Monaten mit einer Erweiterung der Playoffs beschäftigen würde. "Wir werden schauen, ob wir auf 14 oder 16 Teams gehen könnten", so Goodell.
Seit 1990 qualifizieren sich 12 Mannschaften für die Playoffs. Im aktuellen Format, das 2002 mit der Einführung von acht 4-Team-Divisions einherging, erreichen die acht Division-Champions und je zwei Wild Cards pro Conference die Postseason.
Sofort nach Goodells Äußerungen ist eine Diskussion über die Sinnhaftigkeit einer möglichen Aufstockung entstanden. Stichwort: Qualität. Vikings-Defensive-End Jared Allen wurde deutlich und sprach von einer "dummen Idee".
"Der Grund, warum unsere Liga so viel besser ist als andere Ligen, ist, dass jedes Spiel eine Bedeutung hat", so Allen. Fakt ist: Würden in dieser Saison 16 Mannschaften die Playoffs erreichen, dann wären Stand jetzt sogar die New York Jets dabei. Will man das?
NFL: Week 15 im Überblick
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