It's Championship Weekend!

Von Adrian Franke
18. Januar 201513:56
Aaron Rodgers sollte Cliff Avril am Sonntag meidengetty
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Die Championship-Games sind da! Bei Green Bay bleibt vor dem Re-Match in Seattle die Wade von Aaron Rodgers das große Thema, die D-Line der Seahawks steht entsprechend im Fokus (So., 21.05 Uhr im LIVE-TICKER). Das Duell zwischen den Indianapolis Colts und den New England Patriots birgt mehrere packende Matchups - und für Andrew Luck die Chance, seine Nemesis zu schlagen. Allerdings dürfen die Colts dafür Blount nicht wieder explodieren lassen (Mo., 00.40 Uhr im LIVE-TICKER).

No. 1 Seattle Seahawks (12-4) - No. 2 Green Bay Packers (12-4) (So., 21.05 Uhr)

Der Weg in die Playoffs:

Seattle: Die NFC-Saison endet für Seattle, wie sie begann - die Green Bay Packers sind zu Gast. Nach dem extrem dominanten 36:16-Auftaktsieg sahen viele den Titelverteidiger wieder in der klaren Pole Position. Doch bedingt durch mehrere schwerwiegende Ausfälle (Max Unger, Kam Chancellor, Bobby Wagner, Byron Maxwell) strauchelte Seattle und stand nach dem siebten Spieltag mit drei Siegen und drei Niederlagen da. Plötzlich rückten die Playoffs in zunehmende Ferne.

Doch nach dem Arbeitssieg in Carolina am achten Spieltag lichtete sich das Lazarett zunehmend und die Hawks erreichten zum letzten Saisondrittel ihre Topform: Mit Statement-Siegen über Arizona (19:3 und 35:6) sowie San Francisco (19:3 und 17:7) schob sich Seattle in der Division wieder auf den ersten Platz, der 20:6-Sieg über St. Louis sicherte den Hawks den Top-Seed. In der Divisional-Runde waren dann die wiedererstarkten Panthers zu Gast: Carolina konnte das Spiel offen halten, doch ein später Pick Six von Kam Chancellor brachte nicht nur das Stadion zum Beben, sondern sorgte auch für die Entscheidung.

Green Bay: Der rote Faden in Green Bay war über die komplette Regular Season der enorme Unterschied zwischen Heim- und Auswärtsspielen. Die Packers verloren in der ersten Saisonhälfte in Seattle, in Detroit, in New Orleans und beinahe auch in Miami, während schon vor der Bye-Week am neunten Spieltag Minnesota (42:10) und Carolina (38:17) zuhause abgefertigt wurden. Auch in der zweiten Saisonhälfte wurden Chicago (55:14) und Philadelphia (53:20) demontiert und das Spitzenspiel gegen die Patriots ging ebenfalls an Green Bay. Auswärts aber blieben die Probleme.

In Minnesota reichte es nur zu einem knappen 24:21-Erfolg und drei Spieltage vor Saisonende fand die explosive Offense kein Mittel gegen Buffalos Pass-Rush - mit 13:21 verlor Green Bay und musste um die Division zittern. Doch mit dem Heimsieg am letzten Spieltag über die Lions sicherten sich die Packers die NFC North sowie den zweiten Seed der NFC. In der Divisional-Round sah zuhause lange alles nach einer Überraschung aus: Der angeschlagene Aaron Rodgers hatte Probleme und Dallas schien dem Auswärtssieg nahe - doch ab Mitte der zweiten Halbzeit dominierte Green Bays Offense und drehte das Spiel noch.

Die aktuelle Situation:

Seattle: Der Sieg über Carolina kam für die Seahawks nicht ohne Preis: Receiver Paul Richardson riss sich das Kreuzband, womit Seattle eine wichtige Speed-Option im Passing Game fehlt. Center Max Unger (Knöchel) dagegen hat sein Comeback gut verkraftet und trainierte unter der Woche voll mit - gute Nachrichten für das starke Running Game. Defensiv ist Seattle ohnehin in Top-Verfassung: Die Secondary erlaubte WR in dieser Saison lediglich 159 Receptions für 1.587 Yards und fünf Touchdowns - ligaweit Topwert.

Safety Kam Chancellor, der gegen die Panthers ein herausragendes Spiel ablieferte, bastelt zudem an einer Serie: Gegen Carolina verzeichnete er sein drittes Playoff-Spiel in Folge mit einem Pick - nur Rodney Harrison und Aeneas Williams (je 4) stehen hier noch vor ihm. Gleichzeitig galt es aus Hawks-Sicht unter der Woche, die Konzentration hoch zu halten. "Seit dem ersten Spieltag haben sie sich komplett gewandelt, auch statistisch. Ihre Rushing Stats sind deutlich besser und auch defensiv haben sie sich gesteigert", lobte Coach Pete Carroll.

Chancellor selbst warnte davor, die Wadenverletzung von Packers-QB Aaron Rodgers zu überdramatisieren: "Wenn er spielt, egal wie er sich fühlt, ist es immer noch Aaron Rodgers. Du darfst nicht an ihm zweifeln oder erwarten, dass er anders spielt." Zudem verliefen die letzten Tage selbst in Seattle nicht komplett ohne Ablenkung: Defensive Coordinator Dan Quinn hat sich als klarer Favorit auf den Head-Coach-Posten in Atlanta heraus kristallisiert und dürfte in der kommenden Woche ein zweites Gespräch mit den Falcons haben.

Green Bay: In Green Bay bleibt Aaron Rodgers' Wade das große Thema. Genau wie Guard Josh Sitton (Zeh) und Running Back Eddie Lacy (Knie) trainierte Rodgers unter der Woche über nur eingeschränkt, Coach Mike McCarthy sorgte aber schon am Montag für ein erstes Aufatmen: "Ich glaube, es geht deutlich besser als in der vergangenen Woche." Rodgers selbst grinste: "Ich denke, ich habe noch 120 Minuten in mir. Ich hoffe nur, wir müssen nicht in die Verlängerung."

Gegen Dallas hatte Rodgers über zweieinhalb Viertel enorme Problem und steigerte sich erst gegen Ende des Spiels. Zwei seiner drei TD-Pässe warf er außerhalb der Pocket, wo ihm in den letzten fünf Jahren 33 TD-Pässe gelangen - Liga-Höchstwert. Doch nicht nur der Quarterback bereitete Green Bay gegen die Cowboys Sorgen - Lacy schlug sich während des Spiels mit einer Asthma-Attacke herum, die wohl durch das kalte Wetter verursacht wurde. Im milderen Seattle sollte das kein Thema mehr sein.

Die Offense wird in jedem Fall gegen die beste Defense der Liga im Fokus stehen: Green Bay verzeichnete in dieser Saison auswärts im Schnitt 17,2 Punkte weniger als zuhause, kein Team hatte eine größere Diskrepanz. Defensiv wird es aus Packers-Sicht auf die Run-Defense ankommen: Die Packers ließen in der Regular Season zwar 4,3 Yards pro Versuch zu, verursachten aber auch elf Fumbles. Nur Washington (12) und St. Louis (13) waren hier besser, Julius Peppers' erzwungener Fumble gegen Dallas war wohl die entscheidende Szene des Spiels.

SPOXSPOX

Players to Watch:

Seattle: Die Defensive Line. Michael Bennett, Cliff Avril, Kevin Williams und Tony McDaniel müssen es schaffen, Rodgers aus der Pocket zu bekommen, um möglichst schnell herauszufinden, wie es um dessen Wade tatsächlich steht. Spannend dürfte das Duell zwischen Avril und Packers-RT Bryan Bulaga werden, der den Großteil der frühen Saison verletzt verpasste.

Die aus Packers-Sicht rechte Seite des Feldes wird meist von Richard Sherman besetzt, sodass sich Rodgers viel auf den Rest des Feldes konzentrieren dürfte. Das könnte Avril häufiger zum Blindside-Rusher machen. Gleichzeitig könnte Green Bay mit seiner starken interior O-Line im Running Game einen Vorteil gegen Seattles Defensive Tackles haben - ein Duell, das für den Ausgang des Spiels mitentscheidend sein dürfte.

Green Bay: Eddie Lacy. Was die Packers auch verlauten lassen, Rodgers wird nicht bei 100 Prozent sein. Darüber hinaus bekommt er es mit der mit Abstand besten Secondary der NFL zu tun. Es ist daher eine der wichtigsten Aufgaben für Green Bays Offense, unberechenbar zu bleiben und Seattles Pass-Rush nicht ins Rollen kommen zu lassen.

Das bringt Eddie Lacy ins Spiel. Nach einem durchwachsenen Saisonstart drehte er auf, verzeichnete insgesamt 72,9 Rushing-Yards pro Spiel und 4,7 Yards pro Carry und seine 101 Rushing-Yards gegen Dallas am vergangenen Wochenende waren das sechste Mal, dass er in den letzten sieben Spielen mindestens 97 Yards erlief. Nummer sieben aus den letzten acht wird wohl nötig sein, um Green Bay eine Chance zu geben.

Darauf kommt es an:

Kann Green Bay Seattles Running Game zumindest halbwegs in den Griff bekommen? Die Seahawks stehen bei im Schnitt 168,4 Rushing-Yards pro Spiel und verzeichneten in der Regular Season als Team unglaubliche 5,3 Yards pro Run-Versuch. Zum Vergleich: Die Cowboys erliefen in der Vorwoche bei 28 Versuchen 145 Yards. Hätte Murray nicht im dritten Viertel kurz nach der eigenen 40-Yard-Line den Ball verloren, wäre womöglich ein 60-Yard-TD-Run dazu gekommen.

Gleichzeitig müssen die Packers Russell Wilson, der gegen Carolina alle acht Passversuche bei Third Down für 199 Yards und drei Touchdowns an den Mann brachte, in der Pocket halten. Auf die D-Line sowie auf die OLB Julius Peppers und Clay Matthews kommt also viel Arbeit zu. Green Bay verfügt über schnelle, athletische Linebacker sowie die Safeties Morgan Burnett und Ha Ha Clinton-Dix. One-on-One-Coverage für die Cornerbacks sowie Edge-Blitze könnten daher ein probates Mittel sein, um Wilson Probleme zu bereiten.

Umgekehrt darf man gespannt sein, in wie weit Rodgers Sherman testen wird. Von allen Cornerbacks hat keiner ein niedrigeres Passer Rating zugelassen als Sherman und beim Duell zum Saisonauftakt flog kein Ball in seine Richtung. "Du musst auf ihn aufpassen, aber du darfst keine Angst haben", betonte Rodgers, mahnte aber auch: "Die Zahlen lügen nicht, es werden wenige Pässe in seine Richtung geworfen und dafür ist die Anzahl seiner Interceptions sehr beeindruckend."

Prognose: SPOX

In den sechs Spielen, in denen es im Conference-Championship-Spiel eine Wiederauflage des Saisonauftaktes gab, gewann jedes Mal der Sieger des Season-Openers. Green Bay hat in dieser Saison auswärts immer wieder eine gewisse Anfälligkeit offenbart, dazu ist Rodgers nicht fit und die Run-Defense wird wie schon gegen Dallas Probleme bekommen. Keine guten Voraussetzungen vor einem Spiel in Seattle.

Schlagen die Seahawks Green Bay, wird Wilson der erste Quarterback in der Geschichte der NFL, dem in seinen ersten drei Profijahren zwei Super-Bowl-Starts gelangen. Und Wilson schnappt sich diesen Rekord am Sonntag, obwohl er mit Green Bays Outside-Pressure definitiv Probleme bekommen wird.

Tipp: 30:21 Seahawks.

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No. 1 New England Patriots (12-4) - No. 4 Indianapolis Colts (11-5) (Mo., 0.40 Uhr)

Der Weg in die Playoffs:

New England: Der schwache Saisonstart der Pats scheint ewig zurück zu liegen. Gegen Miami sowie am vierten Spieltag beim Prime-Time-Debakel in Kansas City (14:41) kassierte New England zwei frühe Niederlagen, Tom Brady wurde öffentlich in Frage gestellt - und die Patriots antworteten, wie es die Patriots eben tun. Am fünften Spieltag wurden die von vielen als Favorit gesehenen Bengals mit 43:17 abgefertigt und als Rob Gronkowski näher an die 100 Prozent kam, explodierte die Offense.

Acht Spiele in Folge gewann New England und ließ gegen die Division-Leader Denver (43:21), Indianapolis (42:20) und Detroit (34:9) die Muskeln spielen. Bei der Heim-Maschine Green Bay setzte es eine knappe Pleite, doch die Patriots machten frühzeitig den Top-Seed der AFC perfekt. So konnten beim Regular-Season-Finale gegen Buffalo (9:17) mehrere Stars geschont werden.

Trotz der Extrapause wurde es allerdings gegen Baltimore im Divisional-Game ein hartes Stück Arbeit. Die Patriots mussten zwei 14-Punkte-Rückstände aufholen, ehe die Defense Mitte der zweiten Halbzeit aufdrehte. Ein knapper 35:31-Sieg stand am Ende zu Buche.

Indianapolis: Indianapolis ist als einziges Team aus den Wild-Card-Spielen noch übrig. Ein Umstand, der sich in der Regular Season nicht wirklich angedeutet hat. Zunächst fiel Top-Pass-Rusher Robert Mathis Anfang September mit einem Achillessehnenriss aus, die ersten beiden Spiele gegen Denver und Philly wurden prompt verloren. Doch auf dem Rücken einer herausragenden Offense, getragen vom brandgefährlichen Andrew Luck sowie Red-Zone-Waffe Ahmad Bradshaw, fing sich das Team, bis es in Pittsburgh einen Bruch gab.

Am achten Spieltag gingen die Colts gegen die Steelers mit 34:51 unter, drei Wochen später brach sich Bradshaw das Bein und Indianapolis taumelte. Gegen starke Teams offenbarten die Colts ohnehin Schwächen, doch der Sieg in der schwachen Division war trotzdem vorzeitig perfekt.

Es folgte ein dominanter Auftritt gegen verletzungsgeplagte Bengals in der Wild-Card-Runde sowie ein Statement eine Woche später in Denver gegen Peyton Manning: Die Defense lieferte beim 24:13-Sieg ihre beste Saisonleistung ab, Luck musste keinen einzigen Sack einstecken und RB Dan Herron etablierte sich als wichtige Waffe.

Die aktuelle Situation:

New England: Seit Freitag herrscht bei den Pats Gewissheit, Center Bryan Stork wird nicht rechtzeitig fit. Stork war in den vergangenen Wochen ein Stabilisator der O-Line, hatte sich gegen die Ravens aber am Knie verletzt und konnte die komplette Woche über nicht trainieren. Stattdessen dürfte Routinier Ryan Wendell einspringen, bislang als Right Guard im Einsatz. Dessen Posten könnte wie gegen Baltimore Josh Kline einnehmen. Keine guten Nachrichten für eine ohnehin eher durchschnittliche Line.

Doch vor allem defensiv muss sich New England im Vergleich zum Ravens-Spiel steigern: Die Secondary hatte gegen Baltimore immer wieder Probleme. Jetzt gilt es, T.Y. Hilton in den Griff zu bekommen. Voraussichtlich ein Job für Darrelle Revis, da Brandon Browner zu groß und unbeweglich für Hilton ist. In jedem Fall wird es eine Herkulesaufgabe: Kein Receiver mit mindestens fünf Spielen verzeichnet im Schnitt mehr Yards pro Playoff-Spiel als Hilton (113,6).

Darüber hinaus mahnte Coach Bill Belichick, den dominanten 42:20-Sieg in Indianapolis am elften Spieltag aus dem Gedächtnis zu streichen: "Ich denke, sie haben sich in jedem Bereich verbessert. Ihr Running Game ist besser, Donte Moncrief ist ein größerer Teil des Passing Games und ihre Tight Ends haben sich gesteigert. Ich denke, sie sind gut drauf." Darüber hinaus ist Belichick begeistert von Colts-QB Andrew Luck: "Er ist deutlich schneller und explosiver als etwa Roethlisberger, er kann mit dem Ball laufen und viel Schaden anrichten. Er ist wie ein sechster Receiver, den man decken muss."

Indianapolis: Der Sieg gegen Denver war vor allem defensiv ein Statement, die Colts tackelten in der Secondary herausragend und erwischten Peyton Manning zwei Mal. Allerdings bleibt die Run-Defense ein Fragezeichen: 4,4 Rushing-Yards pro Versuch verzeichneten die Broncos und es braucht nicht viel Fantasie, um sich den Plan der Patriots vorzustellen. Nicht zur Verfügung stehen wird dabei Josh McNary: Der Linebacker wurde aufgrund von Vergewaltigungsvorwürfen auf die Commissioner's Exempt List gesetzt.

Offensiv wissen die Colts, dass es Hilton dieses Mal mit Revis zu tun bekommen könnte. "Die Patriots kämpfen um jedes Yard. Aber wir haben viele Jungs, die Plays machen können. Den Ball an verschiedene Receiver zu verteilen ist wichtig, und das werden wir versuchen. Du brauchst dein ganzes Team, um so ein Spiel zu gewinnen", stellte Luck klar und Hilton selbst erklärte: "Im ersten Spiel hatten sie Kyle Arrington mit Safety-Hilfe gegen mich. Das war auch schlau, aber wir sind jetzt ein anderes Team. Ich muss einfach geduldig sein."

Gleichzeitig geht es für Luck gegen seine bisherige NFL-Nemesis: Alle drei Duelle mit New England verlor er und in jedem Spiel hatten die Patriots am Ende mindestens 21 Punkte Vorsprung. Lucks Statistiken dabei: Nur 53,8 Prozent seine Pässe kamen bei sechs Touchdowns und acht Picks an, mit dem Negativ-Highlight in den Vorjahres-Playoffs in Foxborough (2 TDs, 4 INTs).

SPOXSPOX

Players to Watch:

New England: Rob Gronkowski. Gegen die Ravens war Gronkowski einmal mehr der absolute Fokus der Offense. Auch die Colts hatten bislang ihre liebe Mühe mit Gronk: In vier Spielen gegen Indianapolis gelangen dem Tight End fünf Touchdowns. Dabei wird der Ansatz der Colts extrem spannend: In ihrer Man-Coverage setzt Indianapolis für gewöhnlich einen Safety auf gegnerische Tight Ends an, doch LaRon Landry hatte gegen Broncos-TE Julius Thomas immer wieder Schwierigkeiten.

"Das ist ein Matchup, das ihnen gefällt, mit Landry gegen Tight Ends. Er ist physisch, schnell und auch ein guter Blitzer", warnte Belichick. Alternativ könnte Indianapolis Top-CB Vontae Davis vereinzelt auf Gronkowski ansetzen, wobei es auch Davis' Aufgabe sein könnte, Julian Edelman oder Brandon LaFell in One-on-One-Coverage aus dem Spiel zu nehmen.

Indianapolis: Dan Herron. 18 Catches verzeichnete Indianapolis' Running Back in beiden diesjährigen Playoff-Spielen. In dem 25-Jährigen haben die Colts eine wichtige Waffe gefunden: Mit kurzen Pässen und Screens konnte Luck immer wieder Sacks verhindern und Herron etablierte sich schnell als Passfänger aus dem Backfield. Gegen die Patriots wird er es mutmaßlich mit Linebacker Jamie Collins zu tun bekommen - ein womöglich mitentscheidendes Duell.

Doch es ist nicht nur Herrons Beitrag im Passspiel, der entscheidend sein wird. Indianapolis braucht ein solides Running Game, um wie gegen Denver (29 ATT, 99 YDS) die Uhr kontrollieren zu können. Oder anders formuliert: Die Colts stehen in dieser Saison bei 13 Siegen und nur einer Pleite, wenn sie mindestens 20 Rushing-Versuche haben - und bei 0-4 wenn sie unter 20 Versuchen bleiben.

Darauf kommt es an:

Landry beziehungsweise Davis gegen Gronk sowie Collins gegen Herron sind zwei der packendsten Duelle, auf die sich die Fans am Sonntag freuen dürfen. Darüber hinaus müssen es die Patriots schaffen, ihren Pass-Rush ins Rollen zu bringen: Dont'a Hightower und Jamie Collins könnten immer wieder A-Gap-Blitzes durch die Mitte bringen um so die D-Line zu unterstützen, wenngleich New England vorsichtiger geworden ist: Im ersten Spiel gegen Luck blitzten die Patriots noch 17 Mal, im zweiten nur noch acht und im dritten lediglich sieben Mal.

Hierbei kommen wieder Herron sowie Lucks Improvisationsfähigkeiten ins Spiel: Trotz 16 QB-Hurries gegen die Broncos musste Luck in Denver keinen Sack einstecken, gleichzeitig bekamen die Broncos Hilton nicht in den Griff - eine weitere interessante Aufgabe für die Patriots. Umgekehrt gilt es für die Colts-Defense, sich nicht wieder gegen New England über den Haufen rennen zu lassen. 246 Rushing-Yards gelangen den Pats in Week 11, 234 waren es im Playoff-Duell der Vorsaison.

"Wir müssen ihr Running Game stoppen", stellt D-Line-Man Ricky Jean Francois klar: "Daran führt kein Weg vorbei. Das ist wie gegen die Broncos: Hätten wir Denvers Running Game nicht gestoppt, wäre es unfassbar schwer geworden gegen ein Team, das laufen und passen kann." Gegen die Ravens gelangen New England lediglich 14 Rushing-Yards bei 13 Versuchen, wobei Tom Brady sechs dieser Versuche gutgeschrieben wurden. Auf eine Wiederholung davon sollten sich die Colts eher nicht einstellen.

Prognose: SPOX

Kein Quarterback mit mindestens zehn Spielen hat eine bessere Bilanz gegen die Colts als Tom Brady: Zwölf Siege stehen nur vier Pleiten gegenüber, die Playoffs eingeschlossen. Doch gegen eine deutlich verbesserte Secondary sollte es am Sonntag im Idealfall nicht auf Brady ankommen.

Die Patriots müssen sich im Running Game deutlich steigern und dürfen gleichzeitig in der eigenen Secondary die Leistung aus dem Ravens-Spiel nicht wiederholen. Es wird deutlich enger als bei den letzten Patriots-Colts-Duelle, doch eine späte Luck-Interception macht dieses Mal alles klar.

Tipp: 34:27 Patriots.

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