Zwar blickt in den USA derzeit alles auf die March Madness, das heißt aber nicht, dass die NBA nicht genug bekloppte Stories produzieren würde. Von Würsten, McNuggets, Klopapier, Dating-Praktiken und bösen Zwillingen - Thank God it's Friday!
Dating-Tipp der Woche: Das Leben eines NBA-Profis ist kein leichtes. Man hat fast nie eine Pause (*hust*) und ist ständig auf Achse, fliegt über die Hälfte des Jahres quer durch die Staaten und lebt eher aus dem Koffer als aus dem Schrank. Und dann ist man auch noch so oft alleine! Wenn der besagte Koffer nicht nebenbei groß genug für ein paar Groupies ist, muss man nach den Auswärtsspielen sogar noch auf die Pirsch gehen, wenn man sich nach etwas Nähe sehnt.
Aber halt! So war das früher. Wer noch vor zehn Jahren ein NBA-"Single" war, musste die Fuffies durch den Klub schmeißen und bis tief in die Nacht die Augen offen halten (trotz des ganzen Bölkstoffs!), um nicht alleine ins Bett zu müssen.
Und heute? "Es ist absolut wahr, dass man heute mindestens zwei Stunden länger schlafen kann als vor 15 Jahren, wenn man auswärts Sex sucht", wurde ein anonymer früherer All-Star im sehr (!) lesenswerten ESPN-Artikel von Tom Haberstroh zitiert.
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Woran das liegt? Wie immer heutzutage ist das Internet die Antwort. Ein General Manager bezeichnete es als "Tinder-isierung der NBA", obwohl die meiste "Action" wohl über Instagram stattfindet. "Man muss nicht mehr in Clubs gehen, niemanden mehr umgarnen, nicht mehr Essen gehen, bevor man ins Hotel kann", sagte wiederum der All-Star.
Leuchtet irgendwie ein. Warum sollte man Mühe investieren, wenn man auch einfach eine App benutzen kann? Irgendwann führt das vielleicht zum Verfall der Menschheit, aber für den Moment bedeutet es besseren Schlaf und weniger Alkohol für die NBA-Spieler (wie gesagt, lesenswerter Artikel!). Und dann lamentieren die, sie müssten sich ausruhen...
Geschwister der Woche: Geschwister streiten immer miteinander, das ist nichts Neues. Das gilt insbesondere für Zwillinge - außer vielleicht die Morris-Brüder, die nur mit allen anderen streiten. Robin und Brook Lopez dagegen sticheln wann immer es geht gegeneinander. Und obwohl er bei den Nets spielt, feierte Brook in dieser Woche womöglich den ultimativen Triumph.
Am Dienstag entschied er das Spiel gegen Detroit mit dem Buzzer - selbst wenn man die goldene Ananas schon sicher hat, ist das stets ein geiles Gefühl. Doch es geht noch besser. Nach dem Spiel wurde Lopez von Reportern darüber informiert, dass sich sein Bruder Robin (Bulls) soeben mit Serge Ibaka geprügelt hatte.
Geprügelt - naja. Die beiden hatten es zumindest versucht. Robin kassierte allerdings deutlich mehr von seinem Bruder: "Die Lopez-Zwillinge haben heute einfach das getan, was sie tun. Ich habe echten Basketball gespielt, er hat seinen dreckigen Job erledigt." Uh. "Er schlägt immer als erster zu. Er hat ein Problem im Kopf." Au. "Vielleicht gibt es ja eine Revanche, wer weiß. Ich bin dann aber für Ibaka!"
Genau wie alle Maskottchen.
Maskottchen der Woche: Wo wir schon dabei sind - in Oklahoma City gibt es seit kurzem ein neues Maskottchen. Bereits beim ersten Gastspiel der Warriors in diesem Jahr war bereits ein Cupcake-Kostüm gesichtet worden (wir berichteten), in dieser Woche wurde der Scherz dann auf die Spitze getrieben: Da "Cupcake" Kevin Durant derzeit verletzt ist, erschien selbiges Maskottchen mit einer Krücke zum jüngsten Duell zwischen OKC und Golden State.
Geschmacklos, sicher - aber lange nicht so schlimm wie Charles Barkley, der am Donnerstag behauptete, er würde Fox-Marktschreier Skip Bayless gerne "umbringen." (Wirklich!) Dennoch: Schade, dass Robin Lopez nicht in der Halle war und zum Tackling ansetzen konnte.
No Pollard, No Party: Vor wenigen Tagen erklärte Rajon Rondo, dass er eine Jubiläumsparty mit der Celtics-Meistertruppe von 2008 organisieren will, bei der jeder eingeladen ist - außer natürlich Ray Allen. So weit, so unspektakulär - allerdings scheint Rondo nicht ganz die Wahrheit gesagt zu haben. Er sagte, er habe abgesehen von P.J. Brown mit allen Teammates von früher gesprochen. Hat er aber nicht.
Scot Pollard, Fu-Manschu-Legende und 2007/08 immerhin 22 Mal auf dem Court (1,8 Punkte, 1,7 Rebounds!), kommentierte die Story bei Twitter: "Ich habe nichts davon gehört. War ich nicht in diesem Team? Rondo muss wohl vergessen haben, wie ich ihn beruhigt habe, wann immer ihn Doc [Rivers] zur Sau gemacht hat. Ubuntu?"
Mensch, Rajon. Schon klar, dass man mal jemanden vergessen kann, aber dafür gibt es doch Basketball-Reference! Dort könntest du immerhin auch von deinen Spitznamen "Johnny", "Swag" und "The Yoga Instructor" erfahren. Nicht ganz so gut wie Tibor Pleiß ("The Octopus"), aber immerhin...
Wurst der Woche: Egal, wie man zu Rondos Skills als Party-Planer steht: Den grundsätzlichen Gedanken, etwas Erreichtes zu zelebrieren, selbst wenn es lange her ist, finden wir gut. Was würden die Knicks-Fans sonst überhaupt noch zu Feiern haben? Auch uns Werder-Fans ist das Phänomen nicht völlig fremd.
In Dallas ist der richtige Team-Erfolg bekanntlich auch schon etwas her, aber trotzdem gibt es dank Dirk Nowitzki einigermaßen regelmäßig etwas zu Feiern. In dieser Saison natürlich in erster Linie seine 30.000 Punkte. Und wie man es von den Mavericks kennt, haben sie diesen Anlass ziemlich perfekt genutzt.
Nachdem in dieser Saison zuvor bereits der "Harrison Barnes All-Star Burger" in Dallas verkauft wurde (eher semi-erfolgreich), hat die Franchise nun eine neue Köstlichkeit präsentiert: Die "Dirkwurst"! Über 30 cm lang, serviert auf einem Bayrischen Laugenbrötchen, mit eingelegtem Rotkohl und deutschem Senf.
Das mag nicht jedermanns Sache sein (der Autor kriegt schon vom Gedanken einen flauen Magen), aber selbstverständlich ist die 14,50-Dollar-Wurst in Dallas längst ein Kassenschlager. Denn: Pro Heimspiel werden angeblich nur 30 davon verkauft, wegen 30.000, ihr wisst schon. Marketing können sie halt, die Amis.
Shaq der Woche: Wisst ihr noch, wie sich die Warriors über Shaquille O'Neal aufgeregt haben, weil er sich so häufig über JaVale McGee lustig gemacht hat (wir berichteten)? Eigentlich ja eine noble Geste, anscheinend aber auch ein bisschen heuchlerisch. Denn wie man nun erfahren musste, finden die Dubs alles in Ordnung, solange sie selbst diejenigen sind, die über McGee lachen. Das Phänomen kennt jeder, der ältere Geschwister hat...
Anders ist wohl nicht zu erklären, dass die Toiletten in der Trainingshalle der Dubs mit Klopapier ausgestattet sind, auf dem McGees Gesicht zu sehen ist - "to take a dump on somebody" wurde noch nie so eindrucksvoll illustriert. Zum Glück wird in Golden State nicht auch noch die Dirkwurst verkauft.
Und sonst so:
Man denkt sich heutzutage ja alles Mögliche aus, wenn man bei Social Media irgendwie durchstarten möchte. Ist halt blöd, wenn das nach hinten losgeht. Wie zum Beispiel die #MeVsNuggets-Idee: Ein Cavs-Fan nahm die Herausforderung an, so viele Chicken McNuggets zu futtern, wie Denver im Spiel gegen Cleveland Punkte erzielt. Es waren 126. Guten Hunger.
Steven Adams und Enes Kanter sind als Spaßvögel ja schon länger berüchtigt, in dieser Woche hauten sie aber mal wieder etwas besonders Gutes raus. Ihr Plädoyer für Russell Westbrook könnte am Ende den Ausschlag im spannenden MVP-Rennen geben.
LaMarcus Aldridge trug zuletzt Strumpfhosen unter der normalen Shorts, wie er ESPN verriet. Gefiel ihm allerdings nicht besonders gut. Deswegen hat er sie "alle verbrannt" - und machte gegen die Grizzlies daher prompt sein bestes Spiel der letzten Zeit. The lesson, as always: Niemand mag Liebestöter.
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