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Jochen Tittmar

"Wir haben seit dem vergangenen Sommer 25 Kaderbewegungen gehabt", erklärte Borussia Dortmunds Sport-Geschäftsführer Lars Ricken kürzlich und begründete damit seine Absage an einen größeren Umbruch innerhalb des Profiteams beim BVB. Ingo Preuß, <a href="https://www.spox.com/fussball/news/ingo-preuss-interview-bvb-borussia-dortmund-u23-amateure/3758285" target="_blank">seit Jahren sportlicher Leiter der zweiten Mannschaft der Borussia</a>, dürfte angesichts dieser Anzahl höchstens ins Schmunzeln geraten.<script src="https://cdn.fcp.codes/embed-code-template/embed-code-template.js#SINGLE_eea4ffd9-4a6a-428b-beb8-cb0adb656f63" async=""></script><img src="https://vg01.met.vgwort.de/na/51d1defbbe394c53aee4e5058db2054d" alt="" style="width: 1;height: 1;" width="1" height="1">

GAU im Unterbau! Schwerer Rückschlag für neues Projekt beim BVB

Schließlich musste der 66-Jährige in den vergangenen Jahren nach jeder einzelnen Saison den Kader der U23 großflächig umbauen. Da ist es nicht zu viel gesagt, wenn man behauptet, dass Preuß Jahr für Jahr eine komplette Mannschaft auszutauschen hatte. 
So wird es auch nun wieder sein, das Urgestein des BVB ist derzeit mitten drin in den Planungen des Kaders für die kommende Spielzeit. Allerdings muss Preuß eine Truppe für die Regionalliga West zusammenbasteln. Das ist ein schwerer Rückschlag für die Dortmunder.
Die hatten nämlich zuletzt - endlich, möchte man sagen - begriffen, wie sie ihre U23 in der 3. Liga aufstellen müssen. Nämlich so, dass nicht wie in den Jahren zuvor über lange Zeit selbst ausgebildete Talente wie Paris Brunner, Julian Rijkhoff, Nnamdi Collins oder Hendry Blank den Verein verlassen, weil sie den Übergang in den Seniorenbereich in Dortmund als zu heikel ansahen. Früchte für die eigenen Profis fielen so nie aus der zweiten Mannschaft ab.

Das Projekt Neuausrichtung sah daher vor, die im eigenen Nachwuchsleistungszentrum ausgebildeten Kicker regelmäßig in der zweiten Mannschaft spielen zu lassen, um bewusst Spitzen und Grenzen in ihrem Entwicklungsstand zu setzen und ihnen zugleich aufzuzeigen, was noch für ganz oben fehlt. "In Zukunft wollen wir diese Mannschaft noch stärker dafür nutzen, jungen Talenten - vor allem auch aus unserem NLZ - frühzeitig Spielpraxis im Herrenbereich zu geben, um somit eine Entwicklungsplattform mit klarer Anbindung an die Profis zu schaffen", hatte Sportdirektor Sebastian Kehl im Dezember 2023 bei der Vertragsverlängerung von U23-Coach Jan Zimmermann gesagt.
Heute jedoch ist Zimmermann seit einigen Wochen Geschichte und das Team aus Liga drei abgestiegen. Sang- und klanglos noch dazu. Nachdem man unter Zimmermann im Vorjahr noch ein souveränes Jahr spielte und einen Dortmunder Punkterekord in der 3. Liga aufstellte, war davon einzig in der Hinrunde etwas zu sehen. Kurioserweise also just zu einem Zeitpunkt, an dem zahlreiche Akteure wie Cole Campbell, Yannik Lührs oder Almugera Kabar aufgrund der eklatanten Verletzungsmisere bei den Profis oben aushelfen mussten.
Zu Weihnachten stellte der BVB II noch die viertbeste Offensive der Liga, in den Rückrunde erzielte man dann in neun von 19 Partien gar kein Tor. Gleich fünf Matchbälle vergab die Truppe im Saisonendspurt, um den Klassenerhalt vorzeitig festzuzurren. Auch die vorzeitige Trennung von Zimmermann, die offensichtlich schon früher hätte stattfinden müssen, rettete die Mannschaft nicht mehr.

BVB II vergab fünf Matchbälle zum vorzeitigen Klassenerhalt

Der Gang in die Viertklassigkeit ist für Dortmund somit der größte anzunehmende Unfall im Unterbau. Spieler wie <a href="https://www.spox.com/fussball/listen/mehrere-vereine-interessiert-verliert-der-bvb-eines-seiner-groessten-talente/blt2f8070cf5fd789cf" target="_blank">Kjell Wätjen</a>, der mit einem Profivertrag ausgestattet ist und bereits Erstligaluft schnupperte, oder eben Campbell und Kabar werden die Regionalliga nicht als nächsten Schritt in ihrer Entwicklung betrachten. Für sie alle muss es mindestens die 3. Liga sein. Auch viele andere Kicker werden den Klub mit großer Wahrscheinlichkeit verlassen (müssen)."Wir wollen sie so früh wie möglich auf ihr nächstes Level bringen. Ein Auswärtsspiel in Rostock, das ist Bundesliga-Atmosphäre", hatte Thomas Broich, der sportliche Leiter des Dortmunder NLZ, im vergangenen Sommer gesagt. "Es gibt nichts Besseres, als in diesem Alter schon Herrenfußball zu spielen. Das ist auch von der ganzen Athletik her ein ganz anderes Spiel. Da muss man sich strecken, man entwickelt sich körperlich so sehr, man baut eine ganz andere Resilienz und Härte auf. Davon profitieren die Spieler immens."All dies fällt nun also auf einen Schlag weg - Bocholt, Wiedenbrück und Rödinghausen heißt stattdessen die neue Realität. Trotzdem wird man beim BVB - richtigerweise - an der Neuausrichtung festhalten. Und bedient sich dabei sogar der gegenteiligen Argumentation, die man in der Vergangenheit meist vortrug.

Viele Spieler werden Dortmunds U23 verlassen (müssen)

Da hieß es stets, dass der Zwischenschritt in der höchstmöglichen professionellen Erwachsenen-Liga ideal für die Entwicklung der eigenen Jugendspieler sei. Nun wird erzählt, der Wunsch von einer deutlich jüngeren Mannschaft als zuletzt könne auf dem Niveau der Regionalliga besser zum Tragen kommen. 
Wichtig wird in vielerlei Hinsicht sein, dass die Borussia das Projekt nun endlich vernünftig umgesetzt bekommt und es dann auch konsequent langfristig verfolgt. Nur so wird ein Schuh daraus, um das freilich lobenswerte Vorhaben in die Tat umzusetzen. Preuß wird derzeit schon mehr wissen und idealerweise erste Schritte vorangekommen sein. Schließlich muss er den potenziellen Neuzugängen bereits in diesen Tagen eine Idee und Perspektive verkaufen. Am 23. Juni bittet der neue Coach Mike Tullberg zum ersten Training.

Der BVB muss die Neuausrichtung der U23 langfristig verfolgen

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GAU im Unterbau! Schwerer Rückschlag für neues Projekt beim BVB | SPOX

Die zweite Mannschaft des BVB spielt künftig nur noch in der Regionalliga. Für die Neuausrichtung der U23 ist dies ein herber Schlag.