Die Dallas Mavericks liefern sich ein enges Duell mit den Cavaliers, ziehen am Ende aber den Kürzeren. Lonzo Ball bricht einen alten LeBron-Rekord. Dennis Schröder erlebt mit den Hawks einen gebrauchten Abend, die Pels stechen die Clippers aus und Porzingis liefert die nächste Show ab. Außerdem: Die Warriors fahren den nächsten Sieg ein, die Rockets rächen sich an den Grizzlies und ein Super-Duo der Suns besiegt die Timberwolves.
Washington Wizards (7-5) - Atlanta Hawks (2-11) 113:94 (BOXSCORE)
"Wir haben zuletzt viele inakzeptable Niederlagen kassiert", sagte Bradley Beal nach dem Heimsieg gegen Atlanta. "Aber wir haben uns zusammengesetzt und kommen daraus. Das war heute ein weiteres Zeichen." Sein angesprochenes "Zeichen" war vor allem die verbesserte Defense der Hauptstädter, denn diese entschied in der zweiten Halbzeit das Spiel.
Nachdem die ersten beiden Viertel noch ausgeglichen verlaufen waren, bekam der Favorit die Gäste immer besser in den Griff. Das galt vor allem für die Backcourt-Verteidigung gegen Dennis Schröder (7 Punkte, 2/16 FG, 5 Assists), der zum ersten Mal in dieser Saison nicht zweistellig punktete. Dieses Defizit konnte sein Team nicht über die vollen 48 Minuten kompensieren, auch wenn Taurean Prince (19 Punkte) oder Marco Belinelli (15) viel versuchten.
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Bei den Wizards litt John Wall an seiner Migräne, stand aber trotzdem 24 Minuten auf dem Platz und legte 13 Punkte und 5 Assists auf. Beal kam auf 19 Zähler, während die Bank um Kelly Oubre Jr. starke 54 Punkte zum am Ende ungefährdeten Sieg beisteuerte.
New Orleans Pelicans (7-6) - Los Angeles Clippers (5-7) 111:103 (BOXSCORE)
Hat Clippers-Coach Doc Rivers schon vor dem Spiel Böses für sein Team geahnt? Er lobte dort nämlich das Big-Man-Duo der Pels in den höchsten Tönen und schwärmte von dessen Vielseitigkeit und Dominanz. Und genau diese Dominanz bekamen die Clips, deren starker Saisonstart endgültig verblasst ist, zu spüren.
DeMarcus Cousins legte 35 Punkte und 15 Rebounds auf, Anthony Davis packte nochmal 25 und 10 oben drauf. Einer von beiden hatte immer eine Antwort auf viele Versuche der Gäste, das Spiel zu kippen - doch bis auf eine Possession 2 Minuten nach der Halbzeit lagen ständig die Pels vorne und hielten ihren Vorsprung bis zum finalen Buzzer.
Das Erfolgsrezept klang so: "Wir haben versucht, DeAndre von den Brettern fernzuhalten und Blake aus der Zone", erklärte Davis. DeAndre Jordan kam immerhin trotzdem auf ein Double-Double (12 Punkte, 14 Rebounds) Blake Griffin auf 26 Zähler und 6 Assists. Darüber hinaus war aber nicht viel los bei L.A. - vor allem das Ball Movement stockte. Gerade einmal 16 Vorlagen gab es bei 35 Field Goals.
New York Knicks (7-5) - Sacramento Kings (3-9) 118:91 (BOXSCORE)
Ein 10-2-Start der Gäste nahm den derzeit euphorischen Fans im Madison Square Garden etwas den Wind aus den Segeln - das war allerdings nur von kurzer Dauer. Denn die Jungs aus dem Big Apple schüttelten den schwachen Start schnell ab und nahmen das Geschehen nach wenigen Minuten dann doch in die eigene, dominante Hand.
Angeführt von Kristaps Porzingis, der zuletzt mit einer leichten Verletzung gefehlt hatte, gewann das Team den ersten Durchgang doch noch deutlich mit 32:23. Zwar kamen die Kings im zweiten Viertel noch einmal auf einen Zähler heran, doch ein 21:7-Run sorgte für die sehr frühe Entscheidung. Im Verlauf der zweiten Halbzeit betrug der Vorsprung phasenweise 33 Punkte.
Der erneut mit "MVP"-Chören gefeierte Porzingis legte - man muss fast schon "standesgemäß" sagen - 34 Punkte (11/21 FG) auf und traf dabei 4 seiner 6 Dreier. Courtney Lee (20 Punkte, 5/6 3FG) erzielte 20 Zähler, während bei den Kings Sophomore Skal Labissiere (19 Punkte) auf sich aufmerksam machte. Die Starter enttäuschten derweil, von ihnen landete niemand im zweistelligen Punktebereich.
Houston Rockets (10-3) - Memphis Grizzlies (7-5) 111:96 (BOXSCORE)
Die Rockets haben erst drei Niederlagen auf dem Konto - und zwei davon haben ihnen die Grizzlies zugefügt. Im bereits dritten direkten Aufeinandertreffen der Saison galt es also einiges wieder gutzumachen.
Gesagt, getan: Die Texaner starteten unglaublich heiß in den Abend und trafen in den ersten zwei Minuten schon 3 Dreier, während die Gäste noch im Aufwärm-Modus waren. Die daraus resultierende 9:0-Führung war dann im Prinzip schon die Entscheidung, da Memphis vor allem von Downtown nie einen konstanten Rhythmus fand. Es gab also einen klassischen und souveränen Start-Ziel-Sieg zu bestaunen.
Grizzlies-Coach David Fizdale sagte, dass er "durchaus erwartet" habe, dass die Raketen besonders motiviert sein werden, da "wir sie schon zweimal geärgert" haben. James Harden allerdings konterte, dass dies ein Spiel gewesen sei wie jedes andere auch. Wie dem auch sei: Der Bart legte überragende 38 Punkte und 8 Assists auf, Eric Gordon (6/11 3FG) trug 26 Zähler zum Sieg bei. Bester Mann bei den Gästen war Tyreke Evans (22 Punkte) als Sixth Man.
Dallas Mavericks (2-11) - Cleveland Cavaliers (6-7) 104:111 (BOXSCORE)
Die Saison der Mavericks verläuft bisher - vorsichtig ausgedrückt - sehr bescheiden. Eines kann man der Franchise und ihren Fans aber nicht vorwerfen: Dass sie irgendwelche Spiele herschenken würden. Im Gegenteil: Im American Airlines Center herrschte in den Schlussminuten Playoff-Atmosphäre, die Menge hielt es nicht mehr auf den Sätzen.
Das war passiert: Nachdem die Cavs noch im letzten Viertel mit 11 Punkten führten, sah vieles nach einem lockeren Sieg der favorisierten Gäste aus. Doch die tapferen Texaner kämpften sich zurück ins Spiel. Ein Dreier von Wesley Matthes beispielsweise brachte sie knapp drei Minuten vor Schluss auf einen Punkt heran. So entwickelte sich ein spannender Schlagabtausch in der Crunchtime. Die Entscheidung brachte dann Veteran Kyle Korver: Er griff sich den Rebound von Harrison Barnes' Dreierversuch, der die Mavs sogar in Führung gebracht hätte. Bei diesem Rebound wurde Korver gefoult. An der Linie ließ er sich dann nicht zweimal bitten und traf zum vorentscheidenden 106:102.
Bester Mann des Vize-Champs war Kevin Love mit 29 Punkten und 15 Rebounds, LeBron James legte 19 Punkte und 11 Rebounds auf. Bei den Mavs kam Dirk Nowitzki auf 14 Punkte (6/9 FG) in 25 Minuten, Harrison Barnes (23 Punkte) war Team-Topscorer. Rookie Dennis Smith Jr. zeigte eine starke Partie mit 21 Zählern und 7 Assists.
Milwaukee Bucks (6-6) - Los Angeles Lakers (5-8) 98:90 (BOXSCORE)
20 Jahre und 15 Tage alt ist ein gewisser Lonzo Ball. Warum das so wichtig ist? Weil sich seine Statline im Spiel gegen die Bucks folgendermaßen liest: 19 Punkte (7/12 FG), 11 Rebounds und 13 Assists. Somit ist der No.2-Pick der jüngste Spieler, dem in der Association je ein Triple-Double gelungen ist. Vier Tage später hätte er dazu nicht mehr die Chance gehabt, denn LeBron James war dies mit 20 Jahren und 19 Tagen gelungen.
Da Basketball aber bekanntermaßen ein Teamsport ist, kann sich Tinseltown nicht viel dafür kaufen - denn der Sieg blieb in der Bierstadt. Das sieht Ball ähnlich, Angesprochen auf seine Leistung sagte er: "Das ist mir komplett egal. Wir wollten gewinnen, aber das ist uns nicht gelungen." Das lag vor allem an einer starken Defense der Bucks, die dem Gegner nur 41 Prozent aus dem Feld und 27 Prozent von der Dreierline gestattete. Besonders Brandon Ingram (2/10) sah kaum Land.
Offensiv war bei den Bucks mal wieder auf Giannis Antetokounmpo Verlass. Der Grieche dominierte den Abend mit 33 Punkten (12/19 FG) und 15 Rebounds, Khris Middleton (13 Punkte) und Neuzugang Eric Bledsoe (11) spielten ordentlich. Coach Kidd ließ - obwohl sein Team Back-to-Back agierte - wieder eine kleine Rotation mit nur neun Leuten ran, was ihm Luke Walton auf der anderen Seite gleichtat. Lakers-Topscorer war Kyle Kuzma (21 Punkte, 11 Rebounds).
San Antonio Spurs (8-5) - Chicago Bulls (2-9) 133:94 (BOXSCORE)
Tony Parker, Kawhi Leonard, Danny Green, Manu Ginobili (wurde geschont) - den Spurs fehlte mal wieder ein Drittel des Kaders. Doch San Antonio wäre nicht San Antonio, wenn das irgendeine Rolle spielen würde - dann richten es halt die anderen.
Allerdings muss man sagen, dass die Gäste aus der Windy City nicht wirklich Gegenwehr leisteten. Im ersten Viertel, das die Spurs vorentscheidend mit 37:15 für sich entschieden, war ein klarer Klassenunterschied erkennbar. Weder offensiv noch defensiv hatten die Bulls irgendetwas zu melden und gingen dementsprechend komplett unter. Die 133 Punkte für die Spurs sind für sie ein Season-High - und das, obwohl sie es am Ende ruhig angehen lassen konnten.
Acht Spieler der Texaner kamen in die Double Figures, darunter Dejounte Murray (17), Pau Gasol (21, 10 Rebounds) und Davis Bertans (16). Bei den Bulls war der umstrittene Bobby Portis bester Mann (17 Punkte), Kris Dunn legte 15 Zähler auf. Paul Zipser durfte zwar starten, war in 8 Minuten Spielzeit (2 Punkte) aber kein Faktor.
Golden State Warriors (10-3) - Philadelphia 76ers (6-6) 135:116 (BOXSCORE)
Das hat man in dieser noch jungen Saison schon sehr oft von den Warriors gesehen: Zwei Viertel lang lassen sie die Gegner locker mitspielen und bieten den Fans so ein munteres Offensiv-Spektakel auf beiden Seiten, nur um dann nach dem Seitenwechsel auf die Tube zu drücken und das Spiel in die für sie richtige Richtung zu lenken.
So war es auch diesmal. Zum Pausentee führten die Dubs nur mit einem Punkt, entschieden dann aber das Spiel. Am entscheidenden Run Mitte des dritten Viertels war Nick Young maßgeblich beteiligt, der zwei schnelle Dreier traf. So wurde aus einer 10-Punkte-Führung schnell eine solche mit 16 Punkten - und diese ließ sich der Champion in Topform nicht mehr nehmen.
Dass Young solch wichtige Würfe traf, erfreute Draymond Green: "Es ist einfach toll. Wir haben einfach so viele verschiedene Leute, die abliefern und ihren Teil auf unterschiedliche Art und Weise beitragen." Coach Kerr setzte alle 13 Spieler ein, wobei sich jeder Einzelne ins Scoreboard eintragen konnte. Rückkehrer Kevin Durant tat dies mit 29 Punkten (11/19 FG) am häufigsten, Steph Curry (22, 9/9 FT) und Klay Thompson (23, 4/6 3FG) trugen ebenfalls zum Erfolg bei. Für Philly machte Ben Simmons (13 Punkte, 8 Assists) eine ordentliche Partie, Veteran J.J. Redick kam auf 17 Zähler, Joel Embiid auf 12.
Denver Nuggets (8-5) - Orlando Magic (8-5) 125:107 (BOXSCORE)
Wer in die Playoffs will, der muss seine Heimspiele gewinnen - und genau das machen die Nuggets derzeit auf beeindruckende Art und Weise. Das Spiel gegen die Magic war für sie der sechste (und vorerst letzte) Auftritt vor heimischen Publikum in Folge, fünf Mal davon verließen sie das Wohnzimmer als Sieger.
Die Entscheidung des Spiels fiel letztendlich schon im ersten Viertel, das die Nuggets mit 39:23 für sich entschieden und zwischendurch 13 unbeantwortete Punkte erzielten. Von diesem Polster profitierte das Team bis zum Schluss. Großen Anteil daran hatte Jamal Murray, der mit 16 Punkten in den ersten 12 Minuten extrem heiß startete und am Ende ein Career-High von 32 Punkten sein Eigen nenne durfte. "Ich habe einfach nur Basketball gespielt", war seine Analyse dazu.
Sein Backcourt-Kollege Will Barton war mit 26 Punkten ebenfalls gut drauf, Nikola Jokic räumte mit 12 Zählern und 17 Rebounds am Brett auf. Bei Orlando hatten bis auf Evan Fournier (18 Punkte) die Starter Probleme, dafür spielten Mo Speights (19) und Jonathon Simmons (18) von der Bank gut.
Phoenix Suns (5-9) - Minnesota Timberwolves (7-5) 118:110 (BOXSCORE)
Anders als in der letzten Saison waren die T-Wolves zuletzt oft dadurch aufgefallen, dass sie enge Spiele in der Crunchtime für sich entscheiden. Das allerdings ist ihnen diesmal nicht gelungen: Die letzten knapp vier Minuten des Spiels gingen mit 21:7 an die jungen Suns.
9 dieser entscheidenden 21 Punkte legte Devin Booker persönlich auf. "In Kentucky haben wir das 'Winning Time' genannt", erklärte der Held des Abends hinterher. Allerdings musste er sich das Spotlight mit T.J. Warren teilen: Beide legten jeweils (!) 35 Punkte auf. "Wenn beide so in Fahrt kommen, läuft es normalerweise gut für uns", erkannte auch Suns-Interimscoach Jay Triano und bekam von seinem Gegenüber Tom Thibodeau diesbezüglich Zustimmung.
Für die Gäste aus dem Norden war Andrew Wiggins mit 22 Punkten der Topscorer, Karl-Anthony Towns kam auf 17 Zähler, Jimmy Butler auf 25. Bei den Suns konnte neben dem Super-Duo auch noch Marquese Chriss überzeugen (13 Punkte, 7 Rebounds, 5 Blocks).
Utah Jazz (6-7) - Brooklyn Nets (5-8) 114:106 (BOXSCORE)
In Abwesenheit von Rudy Gobert, der an einer Knieverletzung laboriert, übernahm für die Jazz Rookie Donovan Mitchell Verantwortung. Das Spiel stand kurz vor dem Ende auf Messers Schneide, nachdem DeMarre Carroll die Nets knapp vier Minuten vor Schluss noch einmal auf 104:108 herangebracht hatte.
Mitchell allerdings behielt erst an der Freiwurflinie die Nerven und legte dann mit einem spektakulären Tip-In nach, der die Fans im Barclays Center zum Stöhnen brachte. "Ich wusste erst gar nicht, dass der drin war", gab er hinterher zu.
Insgesamt 26 Punkte legte der 21-Jährige bei 10/18 Treffern aus dem Feld auf, Derrick Favors steuerte 24 Punkte und 12 Rebounds bei. Rodney Hood gab den Volume Scorer (19 Punkte) von der Bank, bester Mann der Nets war einmal mehr D'Angelo Russell (26 Punkte).
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