Was für ein Krimi in Los Angeles! Die Clippers schlagen die Rockets nach einer Heldentat von Kawhi Leonard. Derweil müssen die Boston Celtics eine schlimme Verletzung von Kemba Walker verkraften. Außerdem: Die Sixers fügen San Antonio die nächste Pleite zu und die Nets siegen auch ohne Kyrie Irving weiter.
Die Detroit Pistons schießen die Hawks aus der Halle, während Washington den zweiten Sieg in Folge feiert. Brooklyn setzt die Mini-Siegesserie auch gegen die Sacramento Kings fort.
Detroit Pistons (5-10) - Atlanta Hawks (4-11) 128:103 (BOXSCORE)
- Nach zuvor fünf Pleiten in Folge kam Atlanta den Pistons offenbar gerade recht. Mit insgesamt sieben Spielern mit einer zweistelligen Punkteausbeute mit Blake Griffin als Topscorer (24 Punkte) schoss Detroit die Gäste ohne Probleme aus der eigenen Halle.
- Dass die Defense der Hawks nicht unbedingt zur Elite der NBA gehört, dürfte bekannt sein. Gegen die Pistons lieferten sie den nächsten Beweis. Bereits zur Halbzeit hatten die Hausherren 76 Punkte aufs Scoreboard gebracht - so viele Punkte haben die Pistons in einer ersten Halbzeit seit 1983 nicht mehr erzielt. Am Ende stand für die Hawks das achte Spiel in Folge, in dem der Gegner mindestes 120 Punkte erzielte.
- Dabei fing der Abend aus Hawks-Sicht eigentlich gar nicht schlecht an. Unter anderem dank DeAndre' Bembry, der sein Team mit 22 Punkten anführte, starteten die Gäste mit 17:7 in die Partie. Anschließend übernahm Detroit jedoch mit einem 20:0-Lauf die Partie und machte spätestens im dritten Viertel, als sich die Pistons mit 28 Punkten absetzten, alles klar.
- Neben Griffin war dabei Andre Drummond (23 Punkte, 15 Rebounds) der beste Mann bei den Pistons. Die Hausherren kratzten bei der Feldwurfquote an der 60-Prozent-Marke und versenkten 17 von 34 von Downtown.
- Auf der anderen Seite enttäuschte Trae Young mit nur 9 Punkten und schwachen Quoten (3/12 FG, 1/7 Dreier, immerhin 8 Assists), Rookie De'Andre Hunter kam dagegen auf 18 Zähler. Damit konnte er aber nicht das lange Team-Meeting nach Spielschluss verhindern. Coach Lloyd Pierce trat erst gut eine Stunde nach dem finalen Buzzer vor die Presse.
Washington Wizards (5-8) - Charlotte Hornets (6-10) 125:118 (BOXSCORE)
- Zum ersten Mal in der Saison 2019/20 haben die Wizards zwei Spiele in Folge gewonnen. Dabei lag das Team aus der US-Hauptstadt Anfang des vierten Viertels noch mit 13 Zählern zurück - die Defense und Bradley Beal ermöglichten aber das Comeback.
- Lange Zeit sah es ganz danach aus, als könnten die Hornets einen neuen Saisonbestwert in Sachen Scoring aufstellen, nach drei Viertel standen sie bei 96 Punkten und 53,4 Prozent aus dem Feld. Kurz darauf erspielten sich die Gäste angeführt von Miles Bridges (31, Karrierebestwert) und dem Dreigespann Terry Rozier, Devonte' Graham und Malik Monk (jeweils 19) eben jenen 13-Punkte-Vorsprung.
- Anschließend ließ Washington allerdings nicht mehr viel zu. Die Wizards antworteten sofort mit einem 11:0-Lauf und entschieden die Schlussphase sogar mit 29:9 für sich. "Sie haben körperlich einen Zahn zugelegt", analysierte Hornets-Coach James Borrego die Wende. "Wir haben angefangen, den Ball zu oft aus der Hand zu geben. Daran werden wir weiter arbeiten."
- Beal legte sein fünftes Spiel mit mindestens 30 Zählern in Folge auf (30, 10/19 FG und 12 Assists), hilfreiche Unterstützung lieferte beispielsweise Thomas Bryant (21 und 11 Rebounds), Davis Bertans (20, 6/11 Dreier) oder Jordan McRae, der 7 seiner 13 Punkte im Schlussabschnitt erzielte. Moritz Wagner zeigte in 14 Minuten ebenfalls einige gute Aktionen (7 Punkte, 2 Rebounds, 1 Assist, 1 Steal), während Isaac Bonga erneut nicht zum Einsatz kam.
Brooklyn Nets (7-8) - Sacramento Kings (6-8) 116:97 (BOXSCORE)
- Auch ohne Kyrie Irving, der erneut aufgrund von Schulterproblemen pausieren musste, holten sich die Nets den zweiten Sieg in Folge und den dritten aus den vergangenen vier Spielen. Entscheidend dabei war die Defense und ein brandheißer Joe Harris.
- Der 28-Jährige war im zweiten Viertel kaum zu stoppen und schenkte den Kings in dieser Phase vier Dreier für 12 Punkte ein. So ermöglichte er seinem Team eine 12-Punkte-Führung, die Brooklyn letztlich nicht mehr aus der Hand geben sollte. Zwar kämpfte sich Sacramento immer mal wieder in Schlagdistanz, doch drehen konnten sie die Partie nicht mehr.
- Gegen Ende des dritten Viertels war der Vorsprung schließlich auf 16, kurz darauf sogar bis auf 22 Punkte angewachsen. "Wenn du ein Team bist, das gerne Dreier wirft, du aber nur 15 Prozent triffst, dann gewinnst du keine Spiele", fand Kings-Coach Luke Walton eine schlüssige Erklärung für die Pleite. Nur 4 der 26 Versuche aus der Distanz der Gäste waren erfolgreich.
- Harrison Barnes war mit 18 Punkten noch bester Werfer, Buddy Hield kam auf 16 Zähler (14 in Halbzeit eins), sein kaltes Händchen von Downtown (1/8 Dreier) stand aber sinnbildlich für den Auftritt der Kings. Die Nets dagegen zeigten sich äußerst zufrieden mit der eigenen Defense, zum zweiten Mal in Folge hielt Brooklyn den Gegner unter 100 Punkten.
- "Wir haben defensiv zuletzt einen besseren Job gemacht", meinte auch Harris, der die Partie mit 22 Punkten (8/11 FG) beendete. "Wenn du in der Lage bist, Stops zu generieren, dann macht das die Offense deutlich einfacher." Davon profitierte an diesem Abend offenbar auch Spencer Dinwiddie, der 23 Punkte erzielte. Garrett Temple steuerte zudem 18 Zähler bei 4 von 9 von Downtown bei.
Die Heat dominieren die Partie gegen Chicago - machen es aber am Ende unnötig spannend. Die Spurs verlieren in Philly die achte Partie in Folge.
Chicago Bulls (5-11) - Miami Heat (11-3) 108:116 (BOXSCORE)
- Fünfter Sieg in Folge für die Heat - und dennoch war Jimmy Butler nach der Partie gegen sein Ex-Team nicht vollends glücklich. Zwar hatte Miami hinter den 27 Zählern von Jimmy Buckets (7/10 FG, dazu 7 Assists und 4 Steals) das Spiel lange Zeit komplett unter Kontrolle, in den Schlussminuten ließen die Gäste Chicago aber noch einmal unnötig näherkommen.
- "Ein Sieg ist ein Sieg, das werde ich nicht herunterspielen", begann Butler, um dann doch noch kritisch nachzulegen. "Aber so wie wir gewinnen ist nicht der Weg, wie wir gewinnen wollen. Wir haben in der ersten Halbzeit großartigen Basketball gespielt, darauf sind wir alle stolz, aber dann machen wir wieder diese mentalen Fehler. Das darf nicht passieren."
- Für den hervorragenden Start der Heat war vor allem Kendrick Nunn verantwortlich. Der Rookie hatte bei seiner Rückkehr in seine Heimatstadt sofort das heiße Händchen, 13 seiner 21 Punkte erzielte er im ersten Viertel. Das verhalf Miami schon früh zu einer 20-Punkte-Führung, die im weiteren Spielverlauf auf bis zu 26 Zähler anwuchs.
- Dass sich Chicago in der Garbage Time noch einmal bis auf 7 Zähler an die Gäste heranrobbte, hatte letztlich keine Auswirkungen mehr auf das Endergebnis, da Butler von der Freiwurflinie nichts mehr anbrennen ließ. Der Guard war ganz offensichtlich dennoch verärgert.
- Das galt auch für Zach LaVine, der zwar mit 15 Punkten (6/14 FG) bester Bulls-Scorer war, sich nach einer frühen Auswechslung im ersten Viertel aber wie der Sündenbock fühlte: "Ich wurde von ihm schon in anderen Spielen früh rausgenommen. Ich schätze, das ist einfach sein Ding. Ich muss damit locker umgehen, ich bin nicht der Coach."
Philadelphia 76ers (10-5) - San Antonio Spurs (5-11) 115:104 (BOXSCORE)
- Vor der Partie in Philadelphia war Spurs-Coach Gregg Popovich noch zu Scherzen aufgelegt. Die derzeitige Schwächephase? Das sei alles nur "Fake News" oder eine "Verschwörungstheorie". Wenige Stunden später dürfte sich Pops Laune allerdings ein wenig verschlechtert haben, gegen die Sixers verlor San Antonio das achte Spiel in Folge - das gab es in der 23-jährigen Amtszeit von Popovich noch nie!
- Immerhin hielten die Gäste die ersten 36 Minuten sehr gut mit. DeMar DeRozan zeigte sich wieder einmal brandgefährlich aus der Mitteldistanz und kam auf 29 Punkte (12/23 FG). Rudy Gay erzielte 22 Zähler von der Bank, LaMarcus Aldridge war der dritte und letzte Spurs-Akteur mit einer zweistelligen Punkteausbeute. Jakob Pöltl durfte erneut von Beginn an ran und kam in 24 Minuten auf 4 Punkte (2/6 FG) und 5 Rebounds.
- Im vierten Viertel machte Philly alles klar. Die Hausherren erspielten sich einen 13-Punkte-Vorsprung, zwar blieb San Antonio hartnäckig, doch spannend konnten sie das Spiel nicht mehr machen - selbst eine kurze Hack-a-Simmons-Taktik der Spurs half nicht wirklich.
- Besagter Ben Simmons versenkte zwar nur 4 von 8 von der Freiwurflinie, beim zweiten absichtlich erzwungenen Trip an die Charity Stripe traf er aber beide Versuche. Kurz darauf hämmerte Furkan Korkmaz (17 Punkte) einen Dreier durch die Reuse, Tobias Harris legte per Layup nach und Philly war knapp viereinhalb Minuten vor dem Ende entscheidend vorne (108:97).
- Letzterer avancierte mit 26 Zählern zum Topscorer der Sixers. Joel Embiid steuerte ein starkes Double-Double bei (21 und 14 Rebounds), Simmons kam sogar auf ein Triple-Double (10, 13 Assists und 10 Rebounds). Auch Al Horford machte mit 18 Punkten, 9 Brettern und 6 Assists eine gute Partie, die Sixers blieben damit auch im sechsten Heimspiel ungeschlagen.
Oklahoma City Thunder (5-10) - Los Angeles Lakers (13-2) 127:130 (Spielbericht)
Dallas Mavericks (10-5) - Cleveland Cavaliers (4-11) 143:101 (Spielbericht)
Trotz des Verletzungsschocks um Kemba Walker schafft Boston fast noch einen Comeback-Sieg gegen die Nuggets. Kawhi Leonard entscheidet den Krimi gegen die Rockets zugunsten der Clippers
Utah Jazz (10-5) - Golden State Warriors (3-14) 113:109 (BOXSCORE)
- Lange Zeit sahen die Jazz wie der sichere Sieger aus, schließlich lag Utah vor eigenem Publikum nach wenigen Minuten im vierten Viertel mit 21 Punkten gegen die ersatzgeschwächten Warriors vorne. Doch Golden State zeigte Moral, gab sich nicht geschlagen und machte es noch einmal spannend - auch wenn es am Ende knapp nicht zum Comeback-Sieg reichte.
- Alec Burks (20 Punkte) und Glenn Robinson (17) brachten die Dubs in der Schlussminute bis auf 109:111 heran, anschließend ließen sowohl Mike Conley als auch Donovan Mitchell Freiwürfe liegen. Das konnten die Gäste, die erneut ohne Draymond Green und D'Angelo Russell antraten, aber nicht mehr für sich nutzen.
- Mitchell und Conley waren trotz ihrer vergebenen Freiwürfe die beiden besten Männer auf Seiten der Jazz. Ersterer schenkte den Dubs 30 Punkte ein (12/24 FG), Conley zauberte mit 27 Punkten bei 9 von 14 aus dem Feld eins seiner besten Spiele im Jazz-Trikot aufs Parkett. Rudy Gobert überzeugte zudem mit 8 Punkte, 19 Rebounds sowie 7 Blocks, Bojan Bogdanovic steuerte 17 Zähler bei.
- Etwa 15 Minuten nach dem finalen Buzzer musste die Arena in Salt Lake City aufgrund eines verdächtigen Pakets evakuiert werden. Zu diesem Zeitpunkt hatten die meisten Fans die Arena ohnehin schon verlassen, die Spieler mussten jedoch teilweise noch im Trikot in die Autos steigen und den Heimweg antreten. Die Jazz kündigten für den Samstag eine Pressemitteilung mit ausführlicheren Infos an.
Denver Nuggets (11-3) - Boston Celtics (11-4) 96:92 (BOXSCORE)
- Der knappe Sieg der Nuggets wurde überschattet von einer schlimmen Verletzung von Kemba Walker. Der Point Guard der Kelten kam bei einem Drive im zweiten Viertel ins Stolpern, kollidierte mit dem Kopf voraus mit einem Teamkollegen und blieb minutenlang liegen.
- Während es in Denver mucksmäuschenstill wurde und die Spieler beider Teams betroffen warteten, wurde Walker auf dem Court behandelt und schließlich auf einer Trage abtransportiert. Wenig später gab es aber immerhin leichte Entwarnung: Laut Adrian Wojnarowski (ESPN) rechnen die Celtics nicht mit einer schlimmeren Verletzung, Kemba wurde mit Symptomen einer Gehirnerschütterung zu weiteren Untersuchungen in ein Krankenhaus gebracht.
- Mittlerweile hat die Franchise vermeldet, dass Walker das Krankenhaus bereits wieder verlassen durfte, um zum Team zurückzukehren und den Rückflug nach Boston anzutreten. In den kommenden Tagen soll es weitere Updates zu seinem Gesundheitszustand geben.
- Zu dem Zeitpunkt der Verletzung schienen die Nuggets das Spiel längst unter Kontrolle zu haben. Die Hausherren lagen bereits in Halbzeit eins zwischenzeitlich mit 17 Punkten in Front. Doch ganz offensichtlich fand Celtics-Coach Brad Stevens nach dem Kemba-Schock die richtigen Worte für sein Team.
- Im Schlussabschnitt verkürzten die Gäste mit einem 10:1-Lauf, ein Dreier von Jaylen Brown, der sein Team mit 22 Punkten und 10 Rebounds anführte, stellte gut zwei Minuten vor Schluss sogar auf 83:84 aus Celtics-Sicht. Doch Denver ließ sich den Sieg letztlich nicht mehr nehmen. Ein Triple von Paul Millsap sowie die anschließenden Freiwürfe der Nuggets machten alles klar.
- Der 34-Jährige legte mit 14 Punkten und 10 Brettern ein Double-Double auf, einen noch besseren Abend erwischte jedoch Nikola Jokic, der ein Triple-Double auflegte (18, 16 und 10 Assists). Jamal Murray schenkte den Celtics zudem 22 Punkte ein, während bei den Gästen Jayson Tatum (16), Marcus Smart (15) sowie der Ex-Bamberger Brad Wanamaker (14) zu überzeugen wussten. Daniel Theis kam als Starter in 18 Minuten auf 7 Punkte, 3 Rebounds und den ein oder anderen netten Alley-Oop.
L.A. Clippers (11-5) - Houston Rockets (11-5) 122:119 (BOXSCORE)
- Nächster Krimi für die Clippers, nächster Sieg! Wenige Tage nach dem Overtime-Erfolg gegen die Celtics legte Los Angeles im Topspiel gegen die Rockets nach. Erneut blieb es dabei bis in die Schlussminuten extrem spannend, bevor sich Kawhi Leonard zum Helden aufschwang.
- Die Clippers und Rockets lieferten sich einen hochklassigen Schlagabtausch, in der ersten Halbzeit hatten zunächst die Hausherren die Oberhand und lagen zwischenzeitlich mit 14 Punkten in Front. Nach dem Seitenwechsel drehte die Partie zunächst aber, dank des bärenstarken Duos James Harden und Russell Westbrook war auf einmal Houston mit 11 vorne.
- Es dauerte allerdings nicht lange, bis das Spiel wieder komplett offen war und so ging es auch in die Schlussphase. Dann schien erneut Harden sein Team mit einigen spektakulären Dreiern auf die Siegerstraße zu führen, doch Lou Williams, der alle seiner 26 Zähler in der zweiten Halbzeit erzielte, hielt dagegen.
- Nachdem The Beard seinen Farben 22 Sekunden vor der finalen Sirene von der Freiwurflinie erneut die Führung beschert hatte, nahm jedoch Kawhi das Heft in die Hand. Die Klaue versenkte einen Mitteldistanzwurf über die ausgetreckten Arme von P.J. Tucker zum 120:119. Auf der Gegenseite zwangen die Clippers Westbrook zu einem Dreier, der nur am Ring landete. Paul George erhöhte den Vorsprung anschließend auf 3 Zähler, Houston bekam keinen Wurf mehr los - Sieg für die Clippers!
- Leonard beendete das Spiel mit 24 Punkten, PG-13 kam in der zweiten Partie an der Seite des Finals-MVPs von 2019 auf 19 Punkte, 8 Rebounds und 7 Assists. Montrezl Harrell machte ebenso wie Sweet Lou eine gute Partie von der Bank (18). Bei den Rockets war Harden mit 37 Punkten (9/16 FG, 5/11 Dreier und 14/18 FT) sowie 12 Assists bester Mann. Westbrook kam auf 22 Punkte, traf allerdings nur 1 von 7 von Downtown. Clint Capela legte zudem ein starkes Double-Double auf (17 und 19), während Isaiah Hartenstein erneut nicht zum Zug kam.
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