Zwischen den Dallas Mavericks und den NBA-Finals steht Oklahoma City. Eine heikle Aufgabe - nicht nur wegen des Star-Tandems der Thunder. Ein Berserker jagt Dirk Nowitzki. Der Head-to-Head-Vergleich.
Point Guard
Das spricht für Russell Westbrook: Vertreter des neuen Typus von Point Guards, die die Herrschaft in der NBA übernahmen. Schnell, extrem athletisch und gleichzeitig mannschaftsdienlich. Verlor sich in den Playoffs vor lauter Übereifer jedoch in Eigensinnigkeiten, nahm viel zu viele Würfe und wurde dafür gescholten. Fand in der Grizzlies-Serie aber seine innere Mitte wieder und bewies in Spiel 7, dass er zu Teamplay gewillt ist: 14 Punkte, 10 Rebounds, 14 Assists. Seine Turnover-Anfälligkeit (4,5 in den Playoffs) und die durchwachsene Bilanz gegen Dallas in der Regular Season (nur 31,8 Prozent Wurfquote) sprechen nicht für ihn, andererseits ist er flinker als Kidd und kräftiger als Barea und Terry, um ähnlich wie Portlands Roy gegen sie aufzuposten.
Fazit: Vorteil Oklahoma City.
Shooting Guard
Das spricht für Thabo Sefolosha: Hat sich einen hervorragenden Ruf als einer der besten Verteidiger der NBA erarbeitet. Im Angriff mag er ungefährlich aussehen und in den letzten fünf Monaten nur einmal zweistellig gepunktet haben, dafür kann er dank schneller Füße und langen Armen jede Position decken. Wird deswegen auch bei der Bewachung von Nowitzki mithelfen.
Fazit: Vorteil Dallas.
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Small Forward
Das spricht für Kevin Durant: Als ob er vom Basketball-Gott am Reißbrett entworfen wurde: Durant ist die perfekte Offensivwaffe. Mit 2,06 Metern überragt er andere Small Forwards, gleichzeitig ist er flink und kann mühelos zum Korb ziehen oder den Mitteldistanzwurf hochprozentig versenken. Ein Beleg seiner mentalen Toughness und Reife war seine Vorstellung in Spiel 7 gegen Memphis, als ihm trotz anfänglicher Mühen 39 Punkte gelangen und er mit seiner überraschend aggressiven Defense (3 Blocks) voranging.
Fazit: Vorteil Oklahoma City.
Power Forward
Das spricht für Serge Ibaka: Gehört zu den Entdeckungen der Playoffs. Bekannt war, dass er mit Leidenschaft verteidigt - aber 3,8 Blocks sind überraschend und außerordentlich. Am eigenen Brett wütet er wie ein Berserker, gleichzeitig ist ihm aber auch ein weicher Sprungwurf zueigen. Sein Aufeinandertreffen mit Nowitzki ist das Schlüsselduell der Serie: Gerät Ibaka in Foulprobleme - oder ist er mit seinen 2,08 Metern und der giftigen Spielweise womöglich der denkbar unangenehmste Gegenspieler? Zulezt schien er etwas ausgebrannt.
Fazit: Vorteil Dallas.
Center
Das spricht für Kendrick Perkins: Klassischer NBA-Center. Groß, kräftig - und wesentlich physischer als Chandler. Zwar ist Perkins 8 Zentimeter kleiner, wiegt dafür aber über 20 Kilogramm mehr, die er im Infight zu nutzen weiß. Nach langer Verletzungspause fehlt ihm aber die Konstanz.
Fazit: Vorteil Dallas.
Bank
Das spricht für Harden, Collison und Co.: Die Bank der Thunder ist ähnlich tief, die Rotation umfasst sogar zehn Namen. Die entscheidenden Spieler sind Sixth Man Harden, ein ähnlicher Typ wie Terry, und Energiebündel Collison, der keine Drecksaufgabe scheut und gemeinsam mit Ibaka Nowitzki zu stoppen gedenkt. Aber: Im Vergleich mit den Mavs geht der Thunder-Bank die Klasse und die Flexibilität ab.
Fazit: Vorteil Dallas.
Coach
Das spricht für Scott Brooks: Der Emporkömmling der Trainer-Gilde mit einem exzellenten Leumund. Steht für Toughness und wurde bereits 2010 zum Coach des Jahres gewählt. Ihm gelang es, aus einer Ansammlung Hochbegabter (Durant, Westbrook) und von anderen verkannter Talente (Sefolosha, Ibaka) eine homogene Einheit zu zu schmieden. Dass sich Westbrook nach seinem Egotrip recht schnell wieder einbekam, ist wohl auch Brooks zu verdanken.
Fazit: Unentschieden.
Prognose
Die Thunder verfügen mit Durant und Westbrook über eines der besten Tandems der Liga und bestechen durch jugendliche Power, dennoch gehen die Mavs als Favorit in die Serie. Womöglich benötigt Dallas nach der langen Pause ein Spiel, um den Rhythmus wiederzufinden, die Tiefe, Nowitzki und die längere Regeneration sollten jedoch den Ausschlag geben. Mavs in sechs.
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