Die Sacramento Kings haben auch das zweite Spiel bei den Golden State Warriors gewinnen können, profitierten aber auch von einem gebeuteltem Champion. Die Miami Heat und die Philadelphia 76ers fahren wichtige, aber knappe Siege ein, während die Boston Celtics dreckig gewinnen.
Orlando Magic (21-49) - Boston Celtics (47-22) 83:92 (BOXSCORE)
Schön war es nicht, was die Celtics im Rentnerparadies zeigten, doch die starke Defense der Kobolde war der Garant für diesen Sieg. Coach Brad Stevens konnte diesmal immerhin wieder auf Al Horford zurückgreifen, gab aber nach dem Spiel zu, dass seine Mannschaft im Angriff alles andere als gut spielte.
Boston traf nur 37,8 Prozent der Würfe aus dem Feld, doch zahlreiche Abpraller landeten in den Händen der Celtics. Mit 55:40 gewannen die Gäste das Duell unter den Brettern, jeder Starter griff sich mindestens 2 Offensiv-Rebounds. Das Spiel war dabei deutlicher, als es das Endergebnis ausdrückt. Die Celtics genehmigten Orlando nur 31 Punkte in der ersten Halbzeit und bauten die Führung auf zwischenzeitlich 24 Punkte aus. Erst im vierten Viertel konnten die schwachen Gastgeber für ein wenig Ergebniskosmetik sorgen (31:17 in den letzten 12 Minuten).
Greg Monroe und Terry Rozier waren mit je 17 Zählern die fleißigsten Punktesammler der Gäste, Horford steuerte weitere 15 Punkte und 9 Rebounds bei. Die gegen Washington so starken Marcus Morris (9, 4/15 FG) und Jayson Tatum (8, 3/8 FG) blieben dagegen über weite Strecken blass.
Ernüchterung dagegen in Orlando, die nun schon wieder sechs der letzten sieben Spiele verloren haben. "Wir haben so viele Fehlwürfe provoziert, konnten dann aber nicht die Rebounds holen", stellte Coach Frank Vogel enttäuscht fest. Bester Scorer der Magic war Shelvin Mack, der 16 Punkte von der Bank kommend erzielte.
Philadelphia 76ers (38-30) - Brooklyn Nets (21-48) 120:116 (BOXSCORE)
Turnover waren die ganze Saison ein großes Problem der Sixers, nicht so an diesem Abend. Lediglich 5 Ballverluste bedeuteten einen neuen Rekord in der nun schon fünfjährigen Ära unter Coach Brett Brown - und dennoch mussten die Sixers lange um den Sieg zittern. Das hatte mehrere Gründe. Zum einen war die Defense der Sixers nicht wirklich gut, Brooklyn traf 50 Prozent seiner Dreier (15/30 3FG).
Dazu hatte Joel Embiid an seinem 24. Geburtstag große Probleme mit seinem Wurf, auch wenn er 24 Punkte (6/23 FG, 11/11 FT) beisteuerte. Stattdessen griff sich das Geburtstagskind ein Career High von 19 Rebounds und blockte 2 Würfe. Einer davon war entscheidend, als der Center Spencer Dinwiddie (14) beim Drive abräumte. Zuvor hatte Robert Covington die Sixers mit einem Dreier in Führung gebracht (116:115). Embiid und T.J. McConnell brachten das Spiel letztlich von der Linie nach Hause.
Neben Embiid überzeugten auch J.J. Redick (23) und Ben Simmons (21, 12 Assists, 8 Rebounds), der jedoch sein drittes Triple-Double in Folge knapp verpasste. Nets-Coach Kenny Atkinson wollte seinem Team nach dem Ende keinen Vorwurf machen. "Die Sixers sind unglaublich talentiert. Sie haben jede Menge schwere Würfe getroffen", musste der Coach anerkennen.
Für Brooklyn legten DeMarre Carroll (18, 11 Rebounds) und Rondae Hollis-Jefferson (21, 10 Boards) Double-Doubles auf, während bei D'Angelo Russell (8, 3/14 FG) nur wenig zusammenlaufen wollte.
Toronto Raptors (52-17) - Dallas Mavericks (22-47) 122:115 OT (Spielbericht)
Oklahoma City Thunder (42-29) - Los Angeles Clippers (37-31) 121:113 (BOXSCORE)
Für die Clippers wird die Luft langsam dünner. Nach der Niederlage in Houston folgte nun am Tag darauf eine Pleite in OKC, wodurch das Team von Doc Rivers auf den zehnten Platz im Westen abrutscht. Die Clippers kamen dabei gut aus den Startlöchern, doch die Bank der Gäste war den Reservisten der Thunder diesmal deutlich unterlegen.
OKC drehte so das Spiel zu Beginn des zweiten Viertels und gab die Führung nicht mehr ab, obwohl sich das Team um den amtierenden MVP, Russell Westbrook, nie entscheidend absetzen konnte. Erfreulich für OKC war dabei die Leistung von Rookie Terrance Ferguson, der 12 Punkte erzielte und zudem mit einem furiosen Dunk in Transition auf sich aufmerksam machte.
Im Schlussviertel schnupperten die Clippers zwar immer ein wenig, kamen aber nie näher als vier Punkte heran, auch weil Corey Brewer sein Scorer-Gen entdeckte. 22 Zähler legte der kürzlich verpflichtete Shooting Guard auf, dazu lieferte Westbrook (16, 10 Rebounds, 11 Assists) sein 101. Triple-Double ab. Paul George kam auf 19 Zähler, während Steven Adams (18, 14 Rebounds, 5 Blocks, 3 Steals) in der Defense glänzen konnte.
Für die Gästen waren Tobias Harris (24) und Austin Rivers (23) die besten Optionen im Angriff, während Lou Williams (18, 6/16 FG) von den Thunder gut verteidigt wurde. DeAndre Jordan (11) schnappte sich 21 Rebounds.
Golden State Warriors (52-17) - Sacramento Kings (23-47) 93:98 (BOXSCORE)
Ungeschlagen in Oracle? Genau, das sind die Sacramento Kings, die auch das zweite Spiel der Saison beim Champion für sich entscheiden konnten. Natürlich hatten die Gäste auch das Glück, dass den Warriors gleich drei All-Stars (Curry, Thompson, Durant) abgingen, gewinnen muss man das Spiel dennoch erst einmal.
Die Warriors legten dabei eigentlich gut los. Curry-Ersatz Quinn Cook war gleich einmal brandheiß und vergab in der ersten Halbzeit keinen einzigen Wurf. Der Guard verbuchte insgesamt starke 25 Punkte (10/13 FG), was ihm den Titel des Topscorers der Dubs einbrachte. Golden States einziger All-Star, Draymond Green, zeigte dagegen Licht und Schatten. Für seine 14 Zähler brauchte der Forward genauso viele Würfe, überzeugte dafür aber mit 10 Rebounds, 7 Assists, 4 Steals und 2 Blocks.
Die Kings waren nach dem ersten Viertel aber besser im Spiel und hielten die Angelegenheit bis in die Crunchtime offen. Ein 6:0-Lauf von De'Aaron Fox (seine einzigen Punkte der Partie) brachte Sacramento eine Minuten vor dem Ende mit 93:90 in Front, doch Green konterte von Downtown. Es folgten die schweren Minuten von Nick Young, der zuvor richtig heiß von draußen war und fünf Dreier versenkt hatte.
Schon wenige Momente vor dem Fox-Jumper hatte Swaggy P sich einen folgenschweren Turnover geleistet, doch 27,5 Sekunden vor dem Ende foulte er Buddy Hield unnötig und der Mann von den Bahamas verwandelte zumindest einen Versuch. Green übernahm dann wieder Verantwortung, doch sein Dreier krachte nur gegen das Brett, Hield erhöhte von der Linie auf drei Zähler. Diesmal bekam Young die Chance von draußen, wurde aber von Willie Cauley-Stein geblockt - die Entscheidung.
Hield war mit 22 Punkten auf bester Scorer der Kings, dazu lieferte Skal Labissiere 15 Zähler.
Los Angeles Lakers (31-38) - Miami Heat (37-33) 91:92 (BOXSCORE)
Spannend ging es auch in der Stadt der Engel zu. Kein Team führte mit mehr als sieben Punkten, sodass alles auf eine hart umkämpfte Schlussphase hinauslief. Drei Minuten vor dem Ende führten die Heat noch mit vier Zählern, doch ein persönlicher 5:0-Run von Kyle Kuzma (11) drehte die Partie zugunsten der Lakers (91:90).
Auf einen Spieler konnten sich die Heat aber an diesem Abend verlassen und das war Goran Dragic. Der Slowene erzielte starke 30 Punkte (10/18 FG) und traf 15 Sekunden vor dem Ende den Floater, der sich als Gamewinner entpuppen sollte. Die Lakers nahmen noch einmal eine Auszeit und drückten Isaiah Thomas den Spalding in die Hand, doch dessen Stepback-Jumper war deutlich zu kurz.
Lakers-Coach Luke Walton erklärte nach dem Spiel auch, dass eigentlich ein Play für den guten Julius Randle (25, 12 Rebounds) gelaufen werden sollte, doch die Heat-Defense wusste dies zu verhindern. IT gelang ohnehin nicht viel, er kam nur auf 5 Pünktchen (1/9 FG) und 3 Assists. Auch Lonzo Ball (9, 4/15 FG, je 8 Rebounds und 8 Assists) fand nie seinen Touch. Den hatten dagegen vor allem Brook Lopez (18, 4/6 Dreier) und Travis Wear (11, 3/3 Dreier) aus der Distanz.
Insgesamt trafen die Lakers sogar besser aus dem Feld als Miami, doch die Gäste warfen gleich 18-mal mehr auf den Korb. Neben Dragic zeigte auch Kelly Olynyk (17, 7/14 FG) als Backup-Big eine gute Leistung.