Die L.A. Clippers haben trotz einer späten Aufholjagd den ersten Saisonsieg knapp verpasst. Paul George nimmt dabei sein Team auf den Rücken, doch auch Isaiah Hartenstein weiß zu überzeugen - Memphis behält aber die Oberhand. Die Bulls bleiben weiter ungeschlagen, Portland schießt die Suns aus der Halle.
Cleveland Cavaliers (1-2) - Atlanta Hawks (1-1) 101:95 (BOXSCORE)
- Im dritten Anlauf hat es endlich geklappt mit dem ersten Sieg für die Cavs, dank eines guten Zusammenspiels zwischen Jung und Alt. Rookie Evan Mobley lieferte mit 17 Punkten, 11 Rebounds und 4 Blocks einen weiteren starken Auftritt ab, Topscorer der Hausherren war aber Veteran Ricky Rubio, der sein Team mit 23 Zählern sowie 8 Assists anführte.
- Die Cavs drehten die Partie mithilfe eines 21:0-Laufs im dritten Viertel, zu dem der Nr.3-Pick 7 Zähler beisteuerte, und gaben die Führung trotz eines späten Comeback-Versuchs der Gäste nicht mehr her. Das wiederum hatte Cleveland dem spanischen Point Guard zu verdanken, der sich in der Crunchtime zu FIBA-Rubio transformierte und mit 8 wichtigen Zählern den Sieg sicherte.
- Für die entscheidenden Freiwürfe sorgte letztlich Lauri Markkanen, der jedoch nur 3/15 aus dem Feld traf und damit genau wie Collin Sexton (5/14 FG) oder Kevin Love von der Bank auf 12 Zähler kam. Jarrett Allen legte ein Double-Double auf (11 und 14 Rebounds).
- Gegen Wurfprobleme war an diesem Abend auch Trae Young auf Seiten der Hawks nicht gefeit. Mit 24 Punkten avancierte er zwar zum besten Scorer seiner Farben, allerdings fielen nur 8/22 aus dem Feld und 1/6 von Downtown. Cam Reddish erzielte 19 Punkte von der Bank, ansonsten blieben die meisten Hawks-Akteure aber blass. "[Die Cavs] haben härter gearbeitet und waren in der zweiten Halbzeit aggressiver", lautete entsprechend das Fazit von Hawks-Coach Nate McMillan.
Indiana Pacers (1-2) - Miami Heat (1-1) 102:91 OT (BOXSCORE)
- 123 gegnerische Punkte in Spiel 1, 135 gegnerische Punkte in Spiel 2 - gegen die Heat zeigte sich die Pacers-Defense nun stark verbessert, was der entscheidende Faktor im Spiel war. Zwar glänzte Indiana selbst nicht unbedingt in der Offense (39,2 Prozent FG), dafür vernagelten die Hausherren den eigenen Korb (MIA: 38,5 Prozent FG) und dominierten die Overtime mit 16:5.
- "Das war eher Pacers-Basketball. Nicht unbedingt die ganzen Fehlwürfe, aber das Schuften in der Defense", freute sich Malcolm Brogdon, der 18 Punkte (5/19 FG) und 14 Rebounds auflegte. Die meisten Pacers-Punkte sammelte Rookie Chris Duarte (19, 6/21 FG), Domantas Sabonis (17 und 12 Rebounds), Oshae Brissett (18) und Jeremy Lamb (12) kamen ebenfalls auf eine zweistellige Punkteausbeute.
- Bei den Heat sorgte in erster Linie Tyler Herro für Furore, der sich in den Geschichtsbüchern verewigte. Noch nie legte ein Spieler in der Franchise-Historie von der Bank kommend 30 Punkte und 10 Rebounds auf. Herro war es auch, der mit einem Clutch-Dreier in der finalen Minute der regulären Spielzeit den Ausgleich besorgte. Anschließend ließen beide Teams mehrere Chancen zur Führung liegen und es ging in die Verlängerung.
- In der Overtime übernahm Indiana schnell die Kontrolle und machte den Deckel auf den ersten Saisonsieg. Miami traf in den Extra-5-Minuten nur noch 2 der 7 Versuche aus dem Feld. Auch die Stars wie Jimmy Butler (19, 7/22 FG) oder Bam Adebayo (17 und 16 Rebounds, 6/15 FG), fanden nie in ihren Rhythmus. Kyle Lowry verpasste die Partie aufgrund einer Knöchelverletzung.
Toronto Raptors (1-2) - Dallas Mavericks (1-1) 95:103 (SPIELBERICHT)
Chicago Bulls (3-0) - Detroit Pistons (0-2) 97:82 (BOXSCORE)
- Die Bulls bleiben ungeschlagen, nach drei Saisonspielen haben sie drei Siege auf dem Konto - das gab es letztmals 2016. Die wichtigste Erkenntnis aus der Partie gegen die Pistons: Chicago kann auch Defense! Die Bulls brachten 13 Steals und 11 Blocks auf den Statistikbogen und sorgten mit einem dominanten dritten Viertel für eine klare Angelegenheit.
- Offensiv lief gerade in Halbzeit eins nicht alles wie geschmiert, Detroit blieb bis Mitte des zweiten Viertels in der Partie. Im dritten Abschnitt hielt Chicago die Gäste allerdings bei einer Wurfquote von 18,2 Prozent, die Bulls setzten sich bis auf 31 Zähler ab und DeMar DeRozan setzte mit einem krachenden Dunk das Ausrufezeichen.
- Der Offseason-Neuzugang war mit 21 Zählern auch der beste Scorer seines Teams, Nikola Vucevic legte ein starkes Double-Double auf (15 und 19 Rebounds), Lonzo Ball kam auf 13 Zähler und beteiligte sich fleißig an der Block-Party (4 Blocks) und Zach Lavine beendete die Partie bei 14 Punkten (6/18 FG). Alex Caruso steuerte von der Bank zudem 12 Zähler, 4 Assists sowie 5 Steals bei.
- Die Pistons waren im Schlussabschnitt zwar noch für einen 20:2-Lauf zu haben, die Bulls fingen sich aber rechtzeitig und wirklich spannend wurde es trotzdem nicht mehr. Saddiq Bey führte sein Team mit 20 Punkten an, ansonsten erreichten nur Trey Lyles (12) und Kelly Olynyk (10) Double Figures.
Minnesota Timberwolves (2-0) - New Orleans Pelicans (0-3) 96:89 (BOXSCORE)
- Im Boxscore der Pelicans verzeichneten die Statistiker fast genauso viele Ballverluste wie erfolgreiche Field Goals und dennoch musste Minnesota bis zum Schluss um den Erfolg bangen. Denn: Der beste Timberwolf Karl-Anthony Towns (25 Punkte, 10/20 FG) musste die finalen Minuten mit 6 Fouls von der Bank aus verfolgen.
- Zuvor hatte KAT die Hausherren scheinbar auf die Siegerstraße gebracht, mehrfach erarbeitete sich Minnesota einen zweistelligen Vorsprung, dieser betrug im vierten Viertel noch bis zu 12 Punkte. Doch angeführt von Brandon Ingram (30 Punkte und 7 Turnover) und Jonas Valanciunas (20 und 17 Rebounds) robbte sich New Orleans doch nochmal heran.
- Dabei war die Offense der Pelicans über weite Strecken katastrophal. NOLA verzeichnete 30 Ballverluste und traf nur 34,8 Prozent aus dem Feld (31/89 FG), vor allem Nickeil Alexander-Walker (14, 6/24 FG) oder Devonte' Graham (11, 2/14 FG) hatten so ihre Probleme. Doch ähnliches galt auch für die Wolves mit Ausnahme von Towns und mit Abstrichen Anthony Edwards (19, 8/22 FG).
- "Ich habe einfach vergessen, wie man Basketball spielt", fasste D'Angelo Russell seinen Abend zusammen, doch zum Glück für die Wolves-Fans fiel es ihm gerade noch rechtzeitig wieder ein. Nach 4 Punkten bei 2/10 FG in den ersten drei Vierteln versenkte der Guard zwei wichtige Dreier in den finalen Minuten, darunter 25 Sekunden vor Schluss den Dagger übers Brett. Am Ende stand er bei 12 Zählern und Minnesota blieb auch im zweiten Spiel ungeschlagen.
San Antonio Spurs (1-2) - Milwaukee Bucks (2-1) 111:121 (BOXSCORE)
- Arbeitssieg für den Champion. Drei Viertel lang sorgten die Texaner für eine relativ ausgeglichene Angelegenheit, bevor Milwaukee im Schlussabschnitt zunächst einen zweistelligen Vorsprung herausspielte und anschließend alle Comeback-Versuche der Spurs abwehrte. Khris Middleton war mit 28 Zählern fleißigster Punktesammler.
- Das heiße Händchen von Doug McDermott (25 Punkte, 7/11 Dreier) bereitete den Gästen sowohl im ersten wie auch im letzten Durchgang gewisse Sorgen, doch ansonsten lief bei San Antonio aus der Distanz kaum etwas zusammen (10/39 Dreier). Keldon Johnson kam noch auf 20 Punkte, Jakob Pöltl legte 10 Zähler, 8 Rebounds, 6 Assists sowie jeweils 2 Steals und Blocks auf.
- Letztlich war die Qualität der Bucks aber zu viel. Neben Middleton, der 11 seiner 28 Punkte im Schlussabschnitt erzielte, machte Giannis Antetokounmpo typische Giannis-Sachen, auch wenn seine Statline am Ende fast schon unspektakulär daherkam (21 Punkte, 8 Rebounds, 8 Assists und 5 Turnover).
- Zusätzlich zu Jrue Holiday (16) lieferten auch die Rollenspieler wie George Hill (15) und Pat Connaughton (16) gute Produktion. Milwaukee beendete die Partie mit Quoten von knapp über 50 Prozent aus dem Feld und über 40 Prozent von Downtown.
Portland Trail Blazers (1-1) - Phoenix Suns (1-2) 134:105 (BOXSCORE)
- Gut 24 Stunden nachdem die Suns die Lakers im Staples Center vermöbelt hatten, kam der amtierende West-Champion nun selbst gewaltig unter die Räder. Phoenix war machtlos gegen einen brandheißen C.J. McCollum und das Dreierfeuerwerk der Trail Blazers.
- Von Beginn an lief die Offense der Hausherren wie am Schnürchen, Mitte des zweiten Viertels stand Portland bei knapp 60 Prozent aus dem Feld und der Vorsprung hatte bereits ein komfortables Level erreicht. Vor allem McCollum hatte dabei seine Finger im Spiel, der Guard versenkte insgesamt 6 Dreier auf dem Weg zu 28 Punkten in 30 Minuten Einsatzzeit.
- Sein Backcourt-Partner Damian Lillard kam in 24 Minuten auf 19 Punkte und 8 Assists, beide hatten relativ früh Feierabend. Denn auch die Kollegen ließen sich vom Shooting anstecken, Portland versenkte 21 Dreier bei 50 Versuchen (42 Prozent), im dritten Viertel setzten sich die Gastgeber bis auf 26 Punkte ab und die Messe war gelesen. Anfernee Simons streute noch 18 Zähler und 4 Dreier ein, einziger Wermutstropfen war eine Knieverletzung bei Norman Powell (16), der in der zweiten Halbzeit nicht mehr mitwirken konnte. Laut Adrian Wojnarowski (ESPN) handelt es sich allerdings nicht um eine schwerwiegende Verletzung.
- Phoenix hatte der Blazers-Offense viel zu wenig entgegenzusetzen. Devin Booker war mit 21 Zählern noch Topscorer, Chris Paul (4 und 11 Assists) oder Deandre Ayton (8 und 3 Rebounds) vermochten es dagegen nicht, Akzente zu setzen. Mikal Bridges und Elfrid Payton kamen immerhin noch auf jeweils 14 Punkte.
L.A. Clippers (0-2) - Memphis Grizzlies (2-0) 114:120 (BOXSCORE)
- Ein furioses Comeback der Clippers blieb am Ende ungekrönt. Paul George nahm sein Team nach einem zwischenzeitlichen 16-Punkte-Rückstand auf seinen Rücken, doch die 41 Zähler (15/25 FG und 5/12 Dreier, dazu 10 Rebounds) reichten gegen Memphis nicht - ebenso wenig wie ein starker Auftritt von Isaiah Hartenstein.
- Der Deutsche verzeichnete in 16 Minuten 11 Punkte, 4 Rebounds, 1 Assist, 2 Steals sowie den einen oder anderen krachenden Slam. Das Bank-Lineup mit ihm als Big Man und unter anderem Luke Kennard (10) funktionierte phasenweise sehr gut, die Reservisten der Clippers kamen allesamt auf einen positiven Plus/Minus-Wert.
- Die Bank plus George startete gegen Ende des dritten Viertels auch einen 11:0-Lauf, der L.A. wieder in Schlagdistanz brachte. Obwohl Memphis die Oberhand behielt und sich in der Folge erneut etwas absetzte, blieb es dank PG-13 bis in die Schlussminuten spannend. Gut 70 Sekunden vor dem Ende verkürzte er von Downtown auf -2, doch die Grizzlies lieferten sofort die Antwort.
- Erst versenkte Desmond Bane einen schwierigen langen Zweier aus der Ecke, dann ließ Jaren Jackson Jr. auf einen George-Layup die Entscheidung folgen. Sein Dreier 18 Sekunden vor dem Ende war zu viel für die Clippers. Bane (19), Jackson (21) und die restliche Starting Five lieferten starke Unterstützung für Ja Morant, der mit 28 Punkten und 8 Assists sowie mancher Zaubereinlage der beste Mann der Gäste auf dem Weg zum zweiten Sieg im zweiten Spiel war.