Juli: "Wir sind wir – Und ich bin ich"

Am 1.7. dieses Jahres trat Luis van Gaal seinen Dienst beim FC Bayern an. Bei seiner Pressekonferenz schmiss der neue Bayern Coach ganz Klinsmann-like mit schönen Phantasien um sich. Als erstes nahm er sich den FC Barcelona zum Vorbild und spricht davon das die Münchener das was die Katalanen machen auch können. Danach haut er noch ein paar Ideale raus, die ihm wohl nur Uli Hoeneß abnimmt:
"Selbstbewusst, arrogant, dominant und ehrlich, arbeitssam, innovativ, aber auch warm und familiär."

Besonders gut gefällt mir das warm und familiär, vor allem weil er ein paar Wochen später in einem Interview erzählt, dass seine Kinder ihn Siezen müssen.
Aber gut "mir san mir" und van Gaal ist eben van Gaal.
Zuerst wollte man ihm das alles nicht verübeln, weil er ja so große Erfolge vorzuweisen hat, als dann aber nach und nach der Erfolg bei den Bayern ausbliebt, stand van Gaal in den Medien schon auf der Abschussliste aber er hat es überstanden, dank seiner Tugenden und Gegnern wie Bochum oder Hertha BSC.



August: Augenschmerzen

Oh man, sie können es einfach nicht lassen, diese Frauen...
Machen uns Männer immer mehr nach wegen der Emanzipation und selbige weitet sich auch auf den Fussball aus.
Das führt also dazu, dass man im Fernseher die live-Spiele der DFB-Fussballerinnen von der diesjährigen EM zu sehen bekommt.
Der einzige Grund für einen männlichen Fussballfan sich so ein Spiel anzusehen, wäre eine Beteiligung der schwedischen Frauenmannschaft, denn das Niveau dieser Veranstaltung gleicht letztendlich einem D-Jugend Hallentunier.
Aber jetzt wird von allen Seiten Interesse geheuchelt, weil die Frauen es ja auch können und genauso ins Rampenlicht gehören.
Wer diesem Gedanken folt, vergisst natürlich den viel stärkeren Wunsch, dass sich die Frauen endlich aus den Männersportarten zurückziehen und sich auf Dressurreiten oder Bodenturnen fixieren.



September: Der fiese Schwalbenkönig

Anfang September entschließt sich die UEFA Arsenals Stürmer Eduardo wegen einer Schwalbe im Spiel gegen Celtic für zwei Spiele zu sperren. Dieser Eduardo hat den Schiedsrichter ja immerhin böswillig getäuscht und sich dann auch noch in die Faust gelacht und den Elfer reingemacht, ganz ohne Gewissensbisse. Unglaublich was für eine Frechheit!
Und weil Eduardo ja nur Kroate ist und nicht etwa Engländer oder Michael Ballack hat sich Platini jetzt also gedacht, schaffe ich mal einen Präzedenzfall.
Arsenal hat dann natürlich protestiert, die Sperre wurde aufgehoben und die UEFA hat sich ein weiteres mal wegen ihrer Doppelmoral lächerlich gemacht.



Oktober: "Der traurige Clown"

Von seinen Mitspielern als "Deislerin" verspottet zieht Sebastian Deisler alias "der traurige Clown" oder "die Glühbirne" Bilanz und tritt in seiner Biographie gegen alle nach, die ihm seine Karriere versaut haben.
Und dabei schlägt die Deislerin nicht nur auf Hoeneß und die ekligen Hertha-Fans ein, sondern auch auf den Messias der Trainerschaft Felix Magath.
Magaths Methoden gründen also auf Angst und Macht, was ihn natürlich zu einem absolut unmenschlichen Chef und Arbeitgeber macht, denn ein Boss ist im allgemeinen ja für Nächstenliebe und Nachsichtigkeit bekannt.
Das schockierendste Zitat aus Deislers Biografie ist aber zweifelsfrei folgendes:
"Du definierst dich über dein Ego und deinen Stolz. Ich habe mich nie über die Leute gestellt, deshalb haben mich die Menschen auch gemocht, aber deshalb bekam ich auch Probleme."
Da kann man wohl nur sagen: Selber Schuld, Deislerin!



November: Robert Enke sorgt für Trauerlawine

Am 10.11. dieses Jahres nahm sich Nationaltorwart Robert Enke das Leben indem er sich einfach vor einen Zug warf...
Nach dem anfänglichen kurzweiligen Schockzustand wurde der Tod aber zu einer riesigen Kommerzveranstaltung.
Die Zeitungen waren voll von Enke Meldungen und die Leute gingen hin und kauften, es trauerten ja offensichtlich alle, da muss man dann ja mittrauern, wie sich das gehört.

Den Höhepunkt fand das ganze in einer Trauerfeier im Stadion von Hannover 96, bei der Enke als Nationalheld gefeiert und als Vorbild gehuldigt wurde.
Wobei ich die Vorbildfunktion nicht so ganz erkenne:
Ist die Botschaft für die Kinder jetzt also, die, dass sie sich wenn sie Probleme haben und mit diesem ekelhaften Leistungsprinzip der Gesellschaft nicht zu Recht kommen einfach ihr Leben nehmen sollten?!
Die Tatsache das Enke den Zugfahrer zum Mörder, seine Frau zur Witwe und sein Kind zum Halbwaisen macht, wurde in der ganzen Zeit natürlich außen vorgelassen, weil das ja alles so traurig war und der Enke ja auch krank gewesen ist und eigentlich natürlich gar nichts dafür konnte.

Nunja, die 96ner haben nach Enkes Tod kein Spiel mehr gewonnen und gleich im Spiel eins nach Enke vor lauter Trauer gegen Schalke verloren, was mich natürlich in diesem Moment nicht interessiert hat, ich meine es ist ja ein geliebter Mensch gestorben den anscheinend ganz Deutschland persönlich gekannt hat...



Dezember: Der Wettskandal


Eine Meldung Ende November breitete sich über den ganzen Dezember aus und schockierte die Fussball-Welt!
Ein neuer Wettskandal sorgt für Aufregung und Entsetzten.

Wenn jetzt dieser Skandal wieder nur bei den schmierigen Italienern gewesen wäre, hätte man das hier in Deutschland wohl nur als Randnotiz hingenommen, doch es war der deutsche Profifussball verwickelt. Eine echte Tragödie, dass sowas in unserem Land passieren kann, hier bei uns, wo Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit regieren...
Der Hoyzer Skandal hat also doch nicht gereicht um die Leute damit zu konfrontieren, dass es auch im Fussball Betrug gibt, was wiederum die sehr realistische Einstellung Theo Zwanzigers ehrt, der sich mehr oder minder gefreut hat, dass man es geschafft hat, Manipulationen über einen solch langen Zeitraum aus dem Fussball fernzuhalten.

Ein echter Menschenkenner eben, dieser Theo!



Das wars von mir, lasst es krachen und macht euch keine Vorsätze für’s neue Jahr die ihr dann sowieso nicht einhaltet!

Sportliche Grüße

La_Pulga


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