Bei der kommenden WWE-Großveranstaltung Money in the Bank (Sonntag Nacht ab 1.45 Uhr im LIVE-TICKER) stehen die zwei Money-in-the-Bank-Leiter-Matches von RAW und SmackDown! im Fokus des Interesses. Den Siegern winken dabei nicht nur garantierte Titelmatches innerhalb eines Jahres. Ein Erfolg in dieser spektakulären Matchart weist praktisch den ungebremsten Weg an die Spitze des Sports Entertainments auf.
WrestleMania 21: Die Premiere
Den unscheinbaren von der Hallendecke baumelnden schwarzen Koffer vor Augen, steigt Edge erschöpft die Stufen der wackeligen Leiter hinauf. Mit letzter Kraft und einem lauten Aufschrei der Erlösung öffnet er den Karabinerhaken. Er umarmt den Koffer wie ein neugeborenes Kind, denn wie bei einer Geburt eröffnet sich ein neuer Lebensabschnitt für den kanadischen Superstar.
Als Sieger des ersten Money-in-the-Bank-Leiter-Matches bei WrestleMania 21 im Jahr 2005 hielt sich Edge alle Optionen offen, innerhalb eines Jahres jederzeit den Champion seiner Wahl herauszufordern.
280 Tage später löste er gegen John Cena nach dessen Titelverteidigung im Elimination-Chamber-Match bei New Year's Revolution 2006 erfolgreich den Vertrag ein. Edge erfüllte sich somit seinen Jugendtraum, der bereits sein High-School-Abschlussjahrbuch zierte: eines Tages WWE-Champion zu werden.
Der Initiator und der MVP
Vor den Kameras übernahm Chris Jericho die Rolle des Initiators für das Money-in-the Bank-Match, als er dem damaligen RAW-General-Manager Eric Bischoff das Konzept vorstellte. An der Premiere nahmen dementsprechend nur RAW-Superstars teil.
Neben dem eigentlichen Gewinn des Koffers, der den Vertrag für das Titelmatch beinhaltet, nutzten die WWE Superstars die Bühne, um mit spektakulären Aktionen dem Money-in-the-Bank-Match ihren Stempel aufzudrücken. Vor allem Shelton Benjamin machte hierbei nachhaltig auf sich aufmerksam.
Während Chris Jericho auf einer Leiter stand, lief Benjamin auf einer zweiten Leiter entlang, die gegen die Leiter von Jericho lehnte, und beförderte ihn zu Boden. Aufgrund solch waghalsiger Aktionen bei insgesamt fünf Teilnahmen bei Money-in-the-Bank-Leiter-Matches erarbeitete sich Shelton Benjamin den inoffiziellen Ruf als MVP dieser Matchart.
WrestleMania 22: Die Wiederholung
Ein Jahr später forderte Carlito bei Vince McMahon die erneute Austragung des Money-in-the-Bank-Matches ein. Er selbst konnte sich jedoch im Endeffekt nicht für das Match bei WrestleMania 22 qualifizieren. Dafür nahmen dieses Mal sowohl RAW- als auch SmackDown!-Superstars teil.
Der Austragungsort Chicago: derselbe wie beim diesjährigen Money-in-the-Bank-PPV. Der Sieger Rob Van Dam: Er bleibt bis heute der einzige Kofferträger, der sein Titelmatch im Vorfeld ankündigte und erfolgreich einlöste.
Er besiegte John Cena bei ECW One Night Stand 2006 im Hammerstein Ballroom in New York mit der Hilfe von Edge. Somit verlor John Cena zwei Jahre hintereinander den WWE-Champion-Titel an einen Money-in-the-Bank-Gewinner. Ein Negativrekord, den er bis dato alleine hält.
WrestleMania 23: von sechs auf acht Superstars
Eine weitere Neuerung folgte bei WrestleMania 23. Zum ersten Mal traten Superstars aus RAW, SmackDown! und ECW beim Money-in-the-Bank-Match an. Außerdem wurde die Teilnehmerzahl von sechs auch acht Superstars erhöht.
Mr. Kennedy setzte sich durch und kündigte an, seine Titelchance genau ein Jahr später bei WrestleMania 24 einzulösen. Auf der WWE-Homepage startete hierfür das Unternehmen eine "Kennedy Countdown Clock". Da er aber vorher seinen Koffer in einem Match an Edge verlor, lief diese Uhr nie aus.
WrestleMania 24, Start der CM-Punk-Ära
Bei CM Punks Erfolg im Money-in-the-Bank-Match bei WrestleMania 24 nahmen aufgrund einer kurzfristigen Suspendierung von Jeff Hardy nur sieben Superstars teil. Und erneut sollte Edge eine tragende Rolle im Hinblick auf den Match-Ausgang einnehmen - dieses Mal jedoch als Opfer.
Einen Tag nach Night of Champions 2008 löste CM Punk sein Titelmatch gegen den Rated-R Superstar ein, der zuvor von Batista angegriffen wurde. Es war der erste Titelwechsel im Rahmen einer Money-in-the-Bank-Titelchance bei RAW.
Money in the Bank beim Silberjubiläum von WrestleMania
Nicht nur den Triumph beim Money-in-the-Bank-Match wiederholte CM Punk im Folgejahr. Nach Jeff Hardys Gewinn des Welt-Schwergewichts-Champion-Titels in einem Leiter-Match bei Extreme Rules 2009 gegen Edge löste Punk erneut erfolgreich den Koffer mit dem Vertrag ein.
Money in the Bank als eigenständige Veranstaltung
Als WrestleMania-Sieger des Money-in-the-Bank-Matches nutzte Jack Swagger vergangenes Jahr seine Titelchance innerhalb der kürzesten Zeitspanne (fünf Tage). Er besiegte bei der ersten SmackDown!-Show nach WrestleMania XXVI Chris Jericho um den Welt-Schwergewichts-Champion-Titel, nachdem dieser zuvor von Edge angegriffen wurde. Edge war somit direkt an den Ausgängen der ersten sechs Money-in-the-Bank-Matches beteiligt.
Vergangenes Jahr wurde die Matchart jedoch nicht nur bei WrestleMania angesetzt. Im Zuge der Umstrukturierung des PPV-Kalendars erhielt Money in the Bank einen eigenständigen PPV. Sowohl RAW als auch SmackDown! tragen nun ihr jeweiliges Money-in-the-Bank-Leiter-Match bei der gleichnamigen Veranstaltung aus. Der Sieger erhält wiederum eine garantierte Titelchance für maximal ein Jahr gegen den Champion seiner Show.
Fakten und Rekorde
Mit dem Sieg gegen Rey Mysterio war SmackDown!-Vorjahressieger Kane der erste Money-in-the-Bank-Gewinner, der sein Titelmatch noch am selben Abend erfolgreich einlöste.
Kane wird darüber hinaus mit seiner fünften Teilnahme am diesjährigen SmackDown!-Money-in-the-Bank-Leiter-Match mit dem derzeitigen alleinigen Rekordteilnehmer Shelton Benjam gleichziehen.
Ric Flair ist mit 57 Jahren der älteste Teilnehmer eines Money-in-the-Bank-Matches, Cody Rhodes mit 25 Jahren 2010 der jüngste.
Das Match an sich verleiht dem einfachen Leiter-Match zwischen zwei Personen, wie es ursprünglich bei WrestleMania X von Shawn Micheals und Razor Ramon geprägt und in den Tag-Team-Leiter-Matches zwischen den Hardys, Edge & Christian und den Dudley Boyz weiterentwickelt wurde, eine zusätzliche Dramatik und Nachhaltigkeit.
Wie bei nahezu keinem anderen Match (mit Ausnahme des alljährlichen Royal Rumble) wird daher im Vorfeld heiß über den Ausgang diskutiert. Das Money-in-the-Bank-Match diente bisher jedem Sieger als Sprungbrett zum erfolgreichen Titelgewinn. 100 Prozent Cash-in garantieren dies - auch am kommenden Sonntag?
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