Altmeister Björn Otto (35) hat bei der Höhenjagd der Stabhochspringer die stärksten Nerven gezeigt und sich bei den deutschen Meisterschaften seinen ersten nationalen Titel geholt. Speerwerferin Christina Obergföll hat dagegen eine überraschende Niederlage einstecken müssen.
Der Olympia-Zweite von London und Vize-Europameister aus Köln setzte sich im Poker gegen Raphael Holzdeppe aus Zweibrücken durch. Der 23 Jahre alte Olympia-Dritte wirkte einen Tag nach seinem Start beim Diamond-League-Meeting in Paris etwas müde und kam nicht über 5,75 m hinaus. Sechs-Meter-Springer Otto versuchte sich am Ende vergeblich an einer neuen deutschen Jahresbestleistung von 5,92 m.
Otto und Holzdeppe gelten auch bei den Weltmeisterschaften in Moskau (10. bis 18. August) als heiße Medaillenkandidaten. Nur der französische Überflieger und Olympiasieger Renaud Lavillenie (5,95) ist in diesem Jahr höher gesprungen als das deutsche Stab-Duo.
Tobias Scherbarth knackte als Dritter mit übersprungen 5,70 m bereits als vierter deutscher Stabhochspringer die Norm für Moskau. Titelverteidiger Malte Mohr aus Wattenscheid enttäuschte mit lediglich 5,40 m und Platz acht.
Obergföll schwach
Speerwerferin Christina Obergföll (31) hat dagegen überraschend eine Niederlage einstecken müssen. Einen Tag nach ihrem Sieg beim Diamond-League-Meeting in Paris (64,74 m) kam die Olympia-Zweite von London und Vize-Europameisterin aus Offenburg am Sonntag nicht über ganz schwache 61,73 m und Platz zwei hinaus. Den Titel sicherte sich Linda Stahl (27) aus Leverkusen. Der Olympia-Dritten reichten mäßige 63,70 m zu ihrem ersten nationalen Titel. Dritte wurde Stahls Teamkollegin Katharina Molitor mit 60,68 m.
Obergföll muss sich nun deutlich steigern, wenn sie sich in fünf Wochen ihren Traum von einer weiteren Medaille bei der Weltmeisterschaft in Moskau (10. bis 18. August) erfüllen will. Mit 67,70 m liegt sie im Moment auf Platz zwei in der Welt hinter der Russin Maria Abakumowa (69,34 m).
Reus macht Sprint-Double perfekt
Julian Reus hat bei den deutschen Meisterschaften der Leichtathleten in Ulm das Sprint-Double perfekt gemacht. Einen Tag nach seinem Sieg über die 100 m in 10,14 Sekunden, sicherte sich der 25 Jahre alte Wattenscheider auch den Titel über 200 m. Bei leichtem Gegenwind enteilte der schnellste Mann Deutschlands in 20,36 Sekunden der Konkurrenz.
Wie über die kurze Sprintdistanz knackte Reus auch über die halbe Stadionrunde die Norm für die Weltmeisterschaften in Moskau (10. bis 18. August). Mit seiner neuen persönlichen Bestleistung verbesserte er sich zudem auf Platz vier der ewigen deutschen Bestenliste.
Platz zwei sicherte sich Sven Knipphals (20,73/Wolfsburg), Dritter wurde Maximilian Kessler aus Berlin in 20,79.
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