Kiel - Titelverteidiger THW Kiel hat dem spanischen Spitzenklub FC Barcelona eine Lehrstunde erteilt und steht vor dem erneuten Einzug ins Champions-League-Finale.
Der deutsche Rekordmeister bezwang den siebenmaligen Königsklassen-Sieger mit 41:31 (20:15) und erkämpfte sich damit eine glänzende Ausgangsposition für das Halbfinal-Rückspiel.
Vor 10.250 Zuschauern in der ausverkauften Ostseehalle war Rückkehrer Filip Jicha mit neun Treffern bester Werfer der Kieler, die somit weiter auf die Triple-Verteidigung hoffen dürfen. "Es wird trotzdem noch ein heißes Spiel", meinte Jicha. "Wir müssen genauso kämpfen wie heute. Ich sehe die Chancen trotzdem nur 50:50."
Hamburg verliert klar
Nun geht der THW mit einem 10-Tore-Vorsprung in die zweite Partie am kommenden Sonntag in der katalanischen Metropole.
Anders als in der vergangenen Saison sieht es allerdings nicht nach einem deutschen Finale aus. Der HSV Hamburg verlor zeitgleich bei Ciudad Real, dem Champions-League-Sieger von 2006, mit 27:34 (14:18).
HSV-Trainer Martin Schwalb musste auf die beiden Nationalspieler Stefan Schröder (Kahnbeinbruch) und Torsten Jansen (Muskelfaserriss) verzichten. Mit von der Partie hingegen war Kreisläufer Bertrand Gille, der Dank eines Brustpanzers trotz angebrochener Rippe auflaufen konnte.
Starker Sandström
Torhüter Per Sandström hielt den HSV mit sieben Paraden in der Anfangsviertelstunde im Spiel. Johannes Bitter nahm zunächst auf der Bank Platz.
Durch den guten Rückhalt im Tor gelang es dem HSV, sich nach zwischenzeitlichem Drei-Tore-Rückstand (2:5) wieder heranzukämpfen (11:12). Allerdings brachte sich der Europacupsieger der Pokalsieger bis zur Pause um alle Bemühungen (14:18).
Im zweiten Abschnitt vor 5150 Zuschauern in der Quijote Arena hielten Pascal Hens und Heiko Grimm mit ihren Toren die Niederlage in Grenzen, wobei Hens zu viele Chancen ungenutzt ließ.
Auf der Gegenseite sicherten die Rückraumspieler Olafur Stefansson und Siarhei Rutenka Ciudad Real dennoch eine komfortable Ausgangsposition für das Rückspiel in der Color-Line-Arena.
Omeyer stark
Die Kieler legten furios los. Schon nach vier Minuten führten sie mit 4:1. Vor allem Rückraum-Ass Nikola Karabatic und Weltmeister Dominik Klein zeigten sich in der Anfangsphase treffsicher.
Da auch der französische Weltklasse-Keeper Thierry Omeyer einen Glanztag erwischte und allein im ersten Durchgang mit zehn Paraden aufwartete, ging das Team von Trainer Zvonimir Serdarusic mit einem komfortablen Vorsprung in die Kabine.
Auch nach Wiederanpfiff blieben die Hausherren am Drücker. Da zudem THW-Kapitän Stefan Lövgren besser ins Spiel kam und seine Wurfsicherheit fand, baute der Titelverteidiger seine Führung sogar noch aus (33:24/46. Minute).