Niersbach weist Kritik an Doping-Politik zurück

SPOX
12. August 201312:10
Wolfgang Niersbach geht in die Offensive und weist Kritik am Verhalten des DFB zurückgetty
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Präsident Wolfgang Niersbach hat die Kritik an den angeblich unzureichenden Anti-Doping-Maßnahmen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zurückgewiesen.

Es wird immer wieder nachgelegt, es tritt - auch zu Recht - in dieser Thematik keine Ruhe ein und man kann sagen, alles ist getan. Wir sind mit unserem System aber gut aufgestellt. Was nicht heißt, dass wir nicht ständig darüber nachdenken, es weiter zu verbessern", sagte der DFB-Boss in der "SWR-TV"-Sendung "Flutlicht": "Es ist aber nicht so, dass beim DFB etwas verschleppt oder verschlampt wird."

Niersbach betonte zudem, dass der Kampf gegen Doping weit oben auf der Agenda des Verbandes steht. "Das ist ein sensibles und äußerst wichtiges Thema. Wir gehen mit größter Sorgfalt damit um", äußerte der 62-Jährige: "Den Beschluss, Blutkontrollen einzuführen, haben wir schon vor der momentan in der Diskussion stehenden Studie gefasst, weil es unser Anspruch sein muss, auf diesem Feld alles zu unternehmen, was man nur unternehmen kann." SPOX

Mit Blick auf die Debatte um die Ephedrin-Spuren bei drei Nationalspielern während der WM-Endrunde 1966 in England ging Niersbach in die Offensive. Laut des DFB-Präsidenten könne nicht von Doping gesprochen werden.

Externe wissenschaftliche Prüfung

"Vor eineinhalb Jahren wurde der DFB mit diesen Mutmaßungen konfrontiert. Das Präsidium hat daraufhin beschlossen, dem nachzugehen. Wir haben ein Gutachten von einem renommierten, externen Wissenschaftler in Auftrag gegeben. Das Ergebnis des Gutachtens war, dass kein Dopingvergehen vorliegt", äußerte Niersbach: "Auch die FIFA sagt, das kein Dopingvergehen vorliegt. Und trotzdem hält sich diese Geschichte und unsere Nationalspieler von 1966 werden damit konfrontiert."

Für Niersbach ist der ganze Hintergrund dieses Falles undurchsichtig. "Der einzige Beleg ist ein Schreiben eines damaligen Mitglieds der FIFA-Exekutive, das für die medizinischen Angelegenheiten zuständig war. Dieses Schreiben ging aber an den damaligen Präsidenten des Deutschen Leichtathletik-Verbands. Warum es dahin ging, wissen wir nicht", sagte der Funktionär: "Der Herr aus Jugoslawien lebt nicht mehr. Und dieser Brief gilt als Indiz - da steht aber kein Name dahinter und gar nichts."

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