Borussia Dortmund bleibt auf Erfolgskurs und schlägt auch den FC Luzern überlegen mit 4:1, bangt aber um Mkhitaryan. Der Hamburger SV muss erneut gegen Anderlecht ran und schlägt den RSC. Hertha BSC und Wolfsburg lösen ihre Aufgaben souverän.
Vor 17.000 Zuschauern in der ausverkauften swissporarena in Luzern trafen Marvin Duksch (9.), Robert Lewandowski (28.), Henrikh Mkhitaryan (42.) und Marco Reus (55.) für die Borussia. Den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer zum 1:2 erzielte Luzerns Dario Lezcano (38.).
Die Aufstellung: Langerak - Sokratis (46. Großkreutz), Subotic, Hummels (46. Sarr), Bandowski (46. Schmelzer) - Gündogan (46. Sahin), Kirch (46. Blaszczykowski) - Hofmann (46. Aubameyang), Mkhitaryan (46. Reus), Duksch (33. Durm) - Lewandowski (46. Schieber).
Der SPOX-Spielfilm:
9., 0:1, Duksch: Der FC Luzern scheint noch nicht so richtig wach. Hoffmann luchst der schläfrigen Verteidigung den Ball ab und bedient den völlig freistehenden Duksch am linken Pfosten, der nur noch einschieben muss.
27., 0:2, Lewandowski: Die Borussia legt nach. Kirch führt einen Freistoß aus dem rechten Mittelfeld aus, der im hohen Bogen gen 16er fliegt. Wieder ist die Verteidigung nicht Herr der Lage und übersieht Lewandowski. Der Pole schraubt sich hoch und köpft lässig ein.
35.: Jetzt mal die Hausherren. Wiss setzt zu einem spektakulären Fallrückzieher an, den Keeper Langerak gerade noch an den Pfosten lenken kann.
37., 1:2, Lezcano: Der Anschluss. Rennggli spielt den Ball durch die Gasse zu Dario Lezcano, der gekonnt annimmt und Langerak aus neun Metern tunnelt.
41., 1:3, Mkhitaryan: Wieder erarbeitet Hoffmann den Ball auf der rechten Seite und findet anschließend Gündogan. Der Deutsch-Türke leitet sofort weiter und schickt Mkhitaryan in den Strafraum. Dortmunds Neuzugang wird zwar ein wenig nach links Außen getrieben, kann den Ball aber dennoch an Keeper Zibung vorbeilegen.
56., 1:4, Reus: Diesmal ist der andere Neuzugang beteiligt. Aubameyang spielt Großkreutz an, der gekonnt für Reus durchlässt. Die Nummer 11 der Borussen schließt sofort ab und überwindet den Torwart per Aufsetzter in die rechte Ecke.
76.: Tolle Aktion des eingewechselten Torwarts Bucchi. Schieber setzt sich bei einer Kuba-Flanke eindrucksvoll durch und wuchtet den Ball in die untere linke Ecke. Der Keeper macht sich ganz lang und lenkt das Spielgerät um den Pfosten.
Fazit: In Phasen der ersten Halbzeit konnten die Schweizer das Spiel gegen defensiv unsortierte Dortmunder ausgeglichen gestalten. Gegen die Offensivwucht des deutschen Vizemeisters war aber über die gesamte Spielzeit gesehen kein Kraut gewachsen, so dass der Sieg auch in der Höhe in Ordnung ging. Bitter Für Borussia: Neuverpflichtung Mkhitaryan verließ das Stadion mit einem bandagierten Sprunggelenk. Wie schlimm die Verletzung des Armeniers ist, werden morgige Untersuchungen ergeben.
Der Star des Spiels: Nuri Sahin bewies in seinen 45 Spielminuten eine tolle Übersicht, bewegte sich hervorragend und glänzte mit einigen starken Pässen ins vordere Spielfelddrittel. Der türkische Nationalspieler macht einen selbstbewussten Eindruck und nähert sich seiner Topform immer mehr an. Auch stark beim BVB: Marian Sarr.
Der Flop des Spiels: Jerome Thiesson kam in der zweiten Halbzeit als Rechtsverteidiger in die Partie und fand gegen Marco Reus keinen Zugriff. Dazu ohne Vorstoß in die Offensive - ein schwaches Gesamtpaket.
Der Schiedsrichter: Stephan Klossner ließ ein paar Mal Gnade vor Recht ergehen. Bandowski hätte für sein Foulspiel als letzter Mann nach einem Luzerner Konter sogar die Rote Karte sehen können (22.), gleiches gilt für Reus im Duell mit Holz (85.). Auch beim Ballwegschlagen von Luzerns Sarr drückte Klossner einem Testspiel angemessen beide Augen zu. Vollkommen richtig jedoch, den übertriebenen Einsatz von Mikari gegen Durm (67.) mit Gelb zu ahnden.
Das fiel auf:
- Dortmund war anders als bei den vorangegangenen Testspielen die Müdigkeit anzumerken. Der BVB agierte in der ersten Halbzeit teilweise schwerfällig im Offensivvortrag, den Spielern unterliefen auch einige Konzentrationsfehler bei Ballannahmen und -weiterleitungen.
- Auffällig war, dass die Borussia in der Offensive sehr variabel agierte und viele Positionsrochaden im Spiel hatte. So ließ sich Mkhitaryan einige Male tief fallen, in anderen Situationen fungierte er dagegen als Anspielstation in der Spitze. Auch Lewandowski, das war schon gegen Bursaspor zu sehen, weicht nun häufiger auf die Flügel aus.
- Bei den gefährlichen Aktionen der Hausherren erwischte Luzern die Schwarzgelben häufig in einer ungeordneten Tiefenstaffelung und wurde besonders bei Flachpässen in die Tiefe gefährlich.
- Sokratis feierte seine Premiere als Rechtsverteidiger und zeigte dabei Licht und Schatten. Der Grieche stand mal zu hoch und dann zu weit weg vom Gegenspieler, gewann aber auch mit großer Ruhe im Zweikampf einige direkte Duelle. Bei seinen Läufen in die Offensive kam allerdings nur wenig bei rum.
- Die zweite Hälfte spielte der BVB im 4-3-3 mit Großkreutz sowie Kuba auf den Halbpositionen, Sahin füllte die Zentrale aus. Das half den Dortmundern, das Zentrum dicht zu machen und von dort aus gefährliche Kombinationen zu starten. Luzern fand nicht mehr in die Zweikämpfe und kam zu keiner effizienten Offensivaktion mehr.
Seite 2: Hamburg, Wolfsburg und Berlin siegen
Hertha BSC - Wisla Krakau (17 Uhr)
Tore: 1:0 Schulz (2.), 2:0 Langkamp (12)
Hertha BSC: Kraft - Ndjeng, Langkamp, Brooks, van den Bergh - Kluge, Lustenberger - Allagui (70. Sahar), Baumjohann, Schulz - Lasogga
Sechstes Testspiel, sechster Sieg: Aufsteiger Hertha BSC scheint für die Bundesliga gerüstet zu sein. Im Stadion der Hertha-Amateure zeigte das Team von Trainer Jos Luhukay gegen den polnischen Erstligisten Wisla Krakau vor allem in der Anfangsphase eine starke Vorstellung.
Testspiele vom 14. Juli: Bayern siegreich, H96 und Wolfsburg verlieren
Bereits nach 120 Sekunden brachte Nico Schulz die Berliner nach Vorlage von Sami Allagui in Führung. Zehn Minuten später verlor die Wisla-Abwehr Sebastian Langkamp aus den Augen, der nach einer Ecke von Alexander Baumjohann völlig freistehend per Kopf traf.
Im zweiten Durchgang tat sich nicht mehr sonderlich viel, wobei die Hertha die Partie weiterhin im Griff hatte. Der Sieg ist verdient.
Hamburger SV - RSC Anderlecht 3:1 (2:1)
Tore: 1:0 Nuytinck (15., ET), 1:1 Kljestan (28., FE), 2:1 Ilicevic (35.), 3:1 Nafiu (73.)
Hamburger SV: Neuhaus (46. Stritzel)- Diekmeier (46. Rincon), Westermann (46. Rajkovic), Sobiech (46. Mancienne), Jansen (46. Jiracek) - van der Vaart (46. Nafiu) , Arslan, Badelj (46. Skjelbred), Ilicevic (46. Demirbay), Beister (46. Sala) - Zoua (46. Rudnevs)
Der HSV kommt immer besser in Schwung. Nach dem Sieg am Wochenende im Nordcup tankte die offensiv ein- und aufgestellte Fink-Truppe auch im Kärntner Trainingslager Selbstvertrauen. Vor 700 Zuschauern in St. Veit hatten die Norddeutschen den belgischen Meister RSC Anderlecht jederzeit im Griff.
Rafael van der Vaart hätte Hamburg schon nach elf Minuten in Front bringen können, als er nach einem Abwehrbock der Belgier frei zum Schuss kam, den Ball aber über die Latte schlenzte. Vier Minuten später bedrängte Beister nach einer Ecke RSC-Keeper Proto, so dass der Ball am langen Pfosten dem verdutzten Nuytinck an den Kopf und von dort ins Tor sprang. Die HSV-Führung hielt jedoch keine Viertelstunde: Diekmeier stellte sich bei einem Zweikampf mit Suarez stümperhaft an und riss ihn im Sechzehner zu Boden. Den fälligen Elfmeter schob Kljestan locker ein.
Das 2:1 für den HSV fiel sieben Minuten später nach einem schönen Angriff. Arslan passte aus der eigenen Hälfte nach rechts zu van der Vaart, der auf Beister ablegte. Der Ex-Düsseldorfer zauberte den Ball durch die gegnerischen Linien in den Lauf des perfekt gestarteten Ilicevic, der überlegt ins lange Eck abschloss. Nach der Pause sorgte dann der eingewechselte Nafiu für den Schlusspunkt, als er nach Skjelbred-Pass frei vor dem RSC-Tor auftauchte. Für Anderlecht war es eine verpatzte Generalprobe für das Supercup-Spiel gegen den KRC Genk am Samstag.
VfL Wolfsburg - Stadtauswahl Fallersleben 12:0 (3:0)
VfL Wolfsburg: Drewes - Ochs (45. Fagner), Knoche, Felipe, Schäfer (62. Rodriguez) - Medojevic (45. Arnold), Cigerci - Caligiuri, Sio, Perisic (62. Vieirinha) - Dost (62. Kutschke)
Tore: 1:0 Sio (13.), 2:0 Perisic (27.), 3:0 Dost (33.), 4:0 Dost (57.), 5:0 Dost (59.), 6:0 Rodriguez (65.), 7:0 Kutschke (69./FE), 8:0 Kutschke (72.), 9:0 Vieirinha (82.), 10:0 Kutschke (85.), 11:0 Kutschke (86.), 12:0 Kutschke (90.)
In Fallersleben hatten die Profis vom VfL Wolfsburg in der ersten Halbzeit noch ein paar Probleme. Die aus Kreisliga- bis Landesligaspielern bestehende Stadtauswahl schlug sich wacker und ließ nur drei Gegentreffer zu.
In der Pause wurde die Stadtauswahl komplett durchgewechselt - und war nun deutlich schwächer besetzt. Zudem brachte VfL-Coach Dieter Hecking in der 62. Minute Neuzugang Stefan Kutschke für den drei Mal erfolgreichen Bas Dost. Und der von RB Leipzig gekommene Kutschke gab ordentlich Gas. Zwischen der 69. und 90. Minute erzielte er gleich fünf Tore.
Am Sonntag wird es für die Wölfe wieder etwas ernster. Dann geht es ins Trainingslager nach Bad Ragaz in die Schweiz.
1899 Hoffenheim - UFC Maria Alm 10:0 (3:0)
Tore: 1:0 Modeste (7.), 2:0 Salihovic (24.), 3:0 Modeste (30.), 4:0 Süle (48.), 5:0 Schipplock (53.), 6:0 Schipplock (55.), 7:0 Szarka (63.), 8:0 Strobl (69.), 9:0 Schipplock (87.), 10:0 Schipplock (88.)
Hoffenheim übernahm in dem kurzfristig anberaumten Testspiel gegen den österreichischen Sechstligisten von Beginn an das Kommando. Die Kraichgauer erspielten sich Chancen im Minutentakt, nutzten diese aber zumindest im ersten Durchgang nicht konsequent genug.
Zur Pause wechselte 1899-Coach Markus Gisdol komplett durch. Sven Schipplock machte in 35 Minuten gleich vier Tore. Für Hoffenheim war der Sieg gegen Maria Alm wichtig für das Selbstvertrauen.
Schließlich hatte es zuvor in den Testspielen gegen den Oberligisten Freiberg (1:2) und den Zweitligisten FSV Frankfurt (0:1) zwei peinliche Niederlagen gesetzt.
Bundesliga: Der Spielplan 2013/2014
Meistgelesene Artikel
Das könnte Dich auch interessieren



