Im Zentrum des Spiels

SPOX
11. April 201421:02
Welche Möglichkeiten bietet der technologische Fortschritt im Fußball?getty
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Die 36 Profiklubs haben sich vergangene Woche gegen die Einführung der Torlinientechnik entschieden. Trotzdem wird der Fußball mehr und mehr von der Technologie geprägt. Wenn auch die Bundesliga-Schiedsrichter in naher Zukunft nicht von Hilfsmitteln profitieren werden, können die Zuschauer durch den Fortschritt der Technik einen neuen Zugang zum Spiel gewinnen.

Worum geht's?

Es ist eine der großen Fragen dieser Sportart, wie sehr die technische Entwicklung den Fußball beeinflussen, verändern oder vielleicht sogar weiterentwickeln wird. Der renommierte englische Zukunftsforscher Dr. Ian Pearson hat im Auftrag von "HTC" eine Studie zum Thema "Zukunft des Fußballs" und die Entwicklung technischer Hilfsmittel durchgeführt.

Es geht dabei in erster Linie nicht nur um technische Hilfsmittel für die Akteure wie die Torlinientechnik oder den Chip im Ball, sondern vielmehr um die Annehmlichkeiten und Mehrwerte, die der Zuschauer durch den technischen Wandel erleben könnte.

Die Grundlagen von Dr. Pearsons Untersuchungen sind der soziale Charakter des Fußballs und die Weiterentwicklung der Smartphones in den kommenden Jahren und Jahrzehnten. "Es gehört zur menschlichen Natur, sich mit einer Gruppe zu identifizieren. Und Fußball ist dafür ideal", heißt es in der Studie.

3-D-Simulation auf dem Smartphone könnten schon 2045 möglich seinhtc

Die Weiterentwicklung der Smartphones wird in den nächsten zehn bis 15 Jahren rasant voranschreiten. Die Geräte werden sich durch die zunehmende Miniaturisierung kolossal von den heutigen Produkten unterschieden.

"Bald wird die Elektronik in elektronischem Schmuck untergebracht sein, Videoschirme oder Kontaktlinsen könnten das Display ersetzen, Gestenerkennung und Tracking von Fingerbewegungen machen die Tastatur überflüssig, und über Sensoren auf der Haut lassen sich nicht nur Sprache, sondern auch Gedanken und Gefühle erkennen", schreibt Pearson.

Die Fans könnten dadurch ganz nah an die Spieler heranrücken und deren Erlebnisse auf dem Rasen deutlich realer erleben. Weg vom reinen Zuschauern hin zum Teilnehmer am Geschehen.

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Panini 4.0

Jeder kennt sie, jeder hat ein paar Bildchen oder Alben daheim: Sammelbilder von Fußballern gehören zu den begehrtesten Tauschobjekten kleiner und großer Jungs. Die Matten der 70er Jahre, die Schnauzbärte der 80er Jahre, die Vokuhilas der 90er Jahre, all die ewigen Modesünden auf den Stickern sind Kult.

Die Sammelkarten der Zukunft können zwar auf dem Smartphone gespeichert werden, da Fans aber Sammelkarten gern als greifbare Erinnerungsstücke haben wollen, wäre dies auch in Form von kleinen Karten-Displays möglich, die direkt mit den Social-Media-Seiten der Spieler verlinkt sind.

Jeder Spieler könnte seine Sammelkarte individuell gestalten, so viele Informationen wie gewünscht zur Verfügung stellen und auch laufend aktualisieren. Die Spieler können dabei wie jetzt schon auf Twitter oder Facebook entscheiden, wie viel sie von ihrem sportlichen Leben und ihrer Privatsphäre preisgeben.

So könnten die Sammelkarten der Zukunft aussehenhtc

"Die Karten könnten sogar mit einer Kamera verknüpft werden, die der Spieler am Körper trägt, sodass die Fans ein Spiel oder Training aus dem Blickwinkel ihres Idols verfolgen können", heißt es in der Studie.

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Being Lionel Messi

Für viele Zuschauer ist es wichtig, hautnah am Geschehen dabei zu sein. Die Stadien werden auch in Zukunft nicht viel größer sein, weil man ab einer gewissen Größe einfach viel zu weit entfernt ist. Deshalb gilt es, dem Fan eine möglichst gute und echte Wahrnehmung des Spiels auf dem Platz zu vermitteln.

Das dürfte vor allem über eine Perspektivverschiebung gelingen. Seit Beginn der Fernsehübertragungen hat sich die Darstellung des Fußballs dramatisch geändert. Die Kameras sind im Tor installiert, fahren an der Seitenlinie entlang oder schweben an Drähten aufgehängt über den Spielern durch die Arenen.

Durch die Miniatisierung der Technik halten die Forscher Kameras in Zukunft sogar in der Bekleidung der Spieler für vorstellbar. Kameras könnten auch in "insektenähnliche Flugroboter eingebaut werden, die den Spielern auf dem Platz folgen", heißt es in der Studie. Auch im Rasen könnten Kameras integriert sein, die bei Annäherung automatisch in den Boden versenkt werden.

In solchen Flug-Robotern könnten in Zukunft Kameras installiert werdenhtc

Das alles würde den Fußball aus einem ganz anderen Blickwinkel zeigen und die Zuschauer könnten bei einem Dribbling von Lionel Messi hautnah dabei sein. "In 50 Jahren werden wir über aktive Sensoren auf der Haut sogar Sinneseindrücke der Spieler miterleben können", schreibt Pearson.

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Active Skin: Die zweite Haut

Bei der sogenannten Active Skin handelt es sich um direkt auf die Haut aufgedruckte Elektronik. Dadurch können Daten des Nervensystems und der Blutwerte gesammelt werden. Auch diese Erkenntnisse können dem Fan zur Verfügung gestellt werden. Die Entwicklung in diesem Bereich würde aber vor allem den Spielern zu gute kommen.

Laut Studie sollen die Spieler bereits in 20 Jahren dank Active Skin ihre Technik effektiv verbessern können. "Computer werden die Bewegungen live analysieren und sie mit programmierten perfekten Bewegungsmustern vergleichen. Durch direkte sensorische Stimulation der Nerven in den jeweiligen Körperteilen fühlen sich effektive Bewegungen dann angenehmer an als fehlerhafte Bewegungen. Indem sie laufend das wiederholen, was sich richtig anfühlt, können die Spieler ihr Muskelgedächtnis in kurzer Zeit trainieren. Auf diese Weise agieren Spitzensportler immer nahe an der Perfektion."

Diese Technik lässt sich natürlich auch auf den Hobbyfußballer runterbrechen. Mit Active Skin können sich Amateure wie Profis fühlen und die Abläufe kopieren. Rund um das Jahr 2050 könnte diese Technologie der breiten Masse zur Verfügung stehen.

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Daten, Daten, Daten

Schon heutzutage wird im Fußball fast alles in Statistiken festgehalten. Neben den harten Fakten wie Torschüssen, Ecken oder Flanken gibt es Aufzeichnungen über die qualitative Laufleistung eines Spielers im letzten Spieldrittel oder den Winkel seiner Fußstellung beim Torschuss.

Durch Active Skin können zusätzlich sensorische und physiologische Daten genommen und an die Beteiligten geliefert werden. Die Trainer könnten während des Spiels mit Informationen über den körperlichen Zustand ihrer Spieler gefüttert werden: Puls, Blutdruck, Blutzucker, Sauerstoff- und CO2-Gehalt, Hydrierung etc. können gemessen werden. Wie mit dem Power-Balken bei einem Computerspiel könnte die weitere Leistungsfähigkeit des Spielers überprüft werden.

Zukünftig könnten diese Daten nicht mehr nur den Aktiven zur Verfügung stehen, sondern in Echtzeit auch an die Zuschauer im Stadion weitergegeben werden. "Mit einem Head-up-Display oder Kontaktlinsendisplay können sie sich alle wichtigen Daten während des Spiels als Overlay anzeigen lassen. Über jedem Spieler könnte eine Infoblase erscheinen" schreibt Pearson.

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