Dominante Freiburger festigen Platz fünf

Thomas GaberFlorian Schimak
13. April 201300:58
Max Kruse (l.) erzielte gegen Hannover sein 10. Saisontor für FreiburgGetty
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Der SC Freiburg darf weiter von Europa träumen. Am 29. Bundesliga-Spieltag besiegten die Breisgauer Hannover 96 mit 3:1 (2:1). Mit 45 Punkten festigte die Mannschaft von Trainer Christian Streich Tabellenplatz fünf.

Christian Schulz brachte Freiburg mit einem bemerkenswerten Eigentor in Führung (24.), Konstantin Rausch erzielte den Ausgleich (36.). Der überragende Max Kruse (44.) und Jonathan Schmid (73.) schossen Freiburg dann zum Sieg.

Hannover verharrt nach der 11. Auswärtspleite in dieser Saison bei 38 Punkten.

Die Reaktionen:

Christian Streich (Trainer Freiburg): "Wie die Mannschaft wieder Fußball gespielt hat, war toll. Wir haben viel Druck aufgebaut, hatten auch Glück, dass wir durch das Eigentor in Führung gehen. Das 3:1 ist in einer Phase gefallen, in der wir ein bisschen einen Durchhänger hatten, aber die Mannschaft hatte vorher auch viel investiert. Die Menschen, die ins Stadion kommen, erleben gerade etwas Besonderes. Und ich hoffe, dass sie das nicht vergessen und genauso hinter uns stehen, wenn in Freiburg wieder die Normalität einkehrt."

Mirko Slomka (Trainer Hannover): "Wir haben mindestens das erste und das dritte Tor hergeschenkt. Wir kommen dann zum Ausgleich, in einer Phase, wo wir uns durchgesetzt und verbissen gekämpft haben. Wir haben auch in der zweiten Halbzeit dagegen gehalten und hatten die Chance zum Ausgleich durch Diouf. Da muss man mehr draus machen. Das 3:1 hat dann gezeigt, dass die Freiburger nicht locker gelassen haben. Sie haben unsere Schwächen ausgenutzt."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Bei Freiburg rückt Ginter ins Mittelfeld für den verletzten Flum. Für Rosenthal (Adduktorenzerrung) startet Santini im Sturm.

Hannover kann erstmals seit vier Monaten auf Stindl zurückgreifen. Da Silva muss dafür auf die Bank.

24., 1:0, Schulz (Eigentor): Weite Flanke von links, Zieler kommt ohne Bedrängnis raus und taucht übel am Ball vorbei. Schulz steht direkt dahinter und ist derart perplex, dass er den Ball aus acht Metern ins eigene Tor stoppt.

36., 1:1, Rausch: Alberner Versuch von Krmas, den Ball an der 16er-Linie zu Baumann zu köpfen. Ya Konan geht dazwischen und umspielt mit Glück den Keeper. Der Winkel ist zu spitz, daher legt er auf Rausch ab, der den Ball technisch anspruchsvoll ins Netz setzt.

44., 2:1, Kruse: Schmid bringt das Ding von links an den Strafraum. Kruse nimmt den Ball mit der Brust an, zieht einmal auf und täuscht so die halbe Hannover-Abwehr, um dann trocken mit links flach ins rechte Eck abzuschließen. 10. Saisontor.

60.: Kruse bringt den Ball von rechts an den zweiten Pfosten, wo Caligiuri völlig blank steht, aber wieder hält Zieler ganz stark. Den Nachschuss setzt der Freiburger dann nur an den Außenpfosten.

69.: Endlich mal Hannover. Schlaudraff steckt durch auf Diouf, der aus 15 Metern abzieht. Das harmlose Schüsschen ist aber kein Problem für Baumann.

73., 3:1, Schmid: Erst legt sich Kruse den Ball mit Glück an Rausch vorbei und bedient Santini auf rechts. Der spielt quer zu Schmid in den Strafraum. Cherundolo will mit der Hacke klären, trifft den Ball aber nicht. Schmid nimmt den Ball an und zieht aus 13 Metern ab. Zieler ist noch dran, aber die Kugel drudelt ins Netz.

Fazit: Absolut verdienter Sieg für Freiburg, die leidenschaftlicher waren und die bessere Spielanlage hatten.

Der Stars des Spiels: Max Kruse. In der nächsten Saison spielt der Freiburger Stürmer für Mönchengladbach, bis zum Saisonende gibt er alles für den Sportclub - und das gegen Hannover erneut bravourös. Kruse war viel unterwegs, immer anspielbar, an 12 von 16 Torschüssen beteiligt und markierte seinen 10. Saisontreffer in Klasse-Manier.

Der Flop des Spiels: Christian Schulz. Slapstick-Eigentor, Gelbe Karte und mit nur 35 Prozent gewonnenen Duellen eine schlechte Zweikampfquote. Gebrauchter Tag für den Hannoveraner.

Der Schiedsrichter: Deniz Aytekin hatte die Partie größtenteils im Griff. Alle Gelben Karten waren korrekt, Rausch kam trotz fieser Grätsche gegen Ginter ohne Karte davon.

Die Trainer:

Christian Streich musste in der Pause den verletzten Krmas auswechseln und brachte Höhn. Wie immer verbrachte der Freiburger Coach die 90 Minuten sehr emotional in seiner Coachingzone.

Mirko Slomka vertraute auf Stindl, um aus dem zentralen Mittelfeld für mehr Offensivdrang zu sorgen. Doch Stindl merkte man die lange Pause an. Nach einer Stunde reagierte Slomka und wechselte da Silva ein.

Das fiel auf:

  • Beide Mannschaften setzten sofort auf Offensive. Die Zweikämpfe im Mittelfeld wurden intensiv geführt, wobei Hannover in den ersten Minuten leichte Vorteile hatte. SPOX
  • Freiburg kam vor allem über die starke linke Seite zu Torchancen. Pocognoli bekam bei der Verteidigung von Mujdza und Schmid wenig Unterstützung.
  • Im letzten Drittel suchten die Freiburger immer wieder Kruse, der die Bälle entweder selbst aufs Tor schoss oder für die Kollegen auflegte.
  • Hannover konnte sich zu selten vom Freiburger Druck befreien. Stindl merkte man seine lange Pause an, in der Offensive kamen von Schlaudraff zu wenig Impulse. Nur ab und zu blitzte die Offensivstärke der Gäste auf.
  • Freiburg zog sein Spiel bis zum Ende durch. Vor allem die Phase zwischen der 50. und 75. Minute war spielerisch sehr beeindruckend.

Freiburg - Hannover: Daten zum Spiel