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Dutt, Fink, Rangnick und Co.: Wer darf's sein?

Fatih DemireliSPOX
10. März 201115:37
Hauptakteure im Trainerkarussell: Robin Dutt, Ralf Rangnick, Martin Jol und Co.spox
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Das Trainerkarussell in der Bundesliga dreht sich mit gewaltigem Schwung: Neben Bayern München suchen auch der VfL Wolfsburg und der Hamburger SV einen neuen Coach. Der FC Schalke 04 wird sich allem Anschein nach bald anschließen. SPOX nennt Kandidaten und Chancen.

SPOXFC Bayern München

Die Situation: 112 Tage ist Louis van Gaal noch im Amt. Klub und Trainer einigten sich auf eine vorzeitige Vertragsauflösung zum 30. Juni 2011, weil die Auffassung beider Seiten über die Klub-Strategie zu unterschiedlich war. Das Profil des van-Gaal-Nachfolgers ist noch nicht vollends erstellt worden, doch klar ist, dass der neue Mann mehr Teamplayer und weniger Alleinherrscher sein soll - also kein neuer Louis van Gaal. Nach wie vor gilt das Kriterium, dass der Bayern-Trainer die deutsche Sprache beherrschen muss. Gehandelte Kandidaten wie Rafa Benitez fallen somit aus dem Raster.

Die Kandidaten:

Jupp Heynckes: Der Top-Favorit, aber nur eine Zwischenlösung? Der Vertrag des 65-Jährigen läuft in Leverkusen aus, verlängert hat Heynckes bisher nicht. "Die Verantwortlichen bei Bayer wissen, dass ich noch etwas Zeit für meinen Entschluss brauche", sagt Heynckes unabhängig davon, ob Interesse aus München besteht. Bei Heynckes sieht es nach einer Grundsatzentscheidung aus, ob und wie es für ihn überhaupt im Profigeschäft weitergeht. Leverkusen Verantwortliche gehen davon aus, dass sich Heynckes für Bayer entscheidet. "Über Bayern wurde nicht gesprochen", sagt Rudi Völler. Doch Heynckes' blendendes Verhältnis zur Münchener Führungsetage, insbesondere zu Uli Hoeneß, spricht für Bayern. Fans, Spieler und Verantwortliche haben die kurze Heynckes-Ära 2009 in guter Erinnerung. "Don Jupp" sorgte nach Klinsmann für Harmonie, viele Spieler blühten auf. Lukas Podolski hatte in den fünf Wochen unter Heynckes wohl seine beste Phase bei Bayern. Sollte Heynckes kommen, könnte er nur eine Zwischenlösung sein. So kommt Kandidat zwei ins Spiel...

Joachim Löw: Sollte Heynckes kommen, könnte er bis 2012 die Grundlagen schaffen, bis möglicherweise Joachim Löw nach der EURO 2012 vom Verband zum Klubfußball wechselt und als Dauerlösung präsentiert wird. Vorher ist der Bundestrainer nicht verfügbar, zumal die Qualifikation zur EM so gut wie geschafft ist. Spekuliert wurde bereits darüber, dass Bayern Kontakt zu Löw aufgenommen hat. Rein sportlich würde Löw passen: Die Spielphilosophie Louis van Gaals ähnelt dem Löw-Spiel sehr: Das DFB-Team ist durch und durch Bayern-like, natürlich auch bedingt durch den starken Bayern-Block. Mit Führungsspielern wie Lahm und Schweinsteiger hätte Löw Fürsprecher innerhalb der Mannschaft. Fraglich ist nur, ob der DFB Löw freigibt. Der Turnierausgang 2012 fällt da kaum ins Gewicht, zumal die Bayern bis dahin sicherlich längst eine Entscheidung haben wollen würden. Fraglich ist auch, ob Löw den Job beim DFB freiwillig aufgeben würde: Die Nationalmannschaft ist so trendy ist wie nie zuvor - auch dank Löw, der beim DFB mit der größten Macht ausgestattet ist, die ein Bundestrainer je hatte.

Martin Jol: Noch bevor Louis van Gaals Abgang feststand, wurde Martin Jol in der Medienlandschaft gehandelt: zuletzt sogar als vermeintlicher Favorit. Jol hinterließ bei seinem einjährigen Intermezzo beim Hamburger SV einen guten Eindruck in der Bundesliga. Als ehemaliger Bayern-Profi ist der 55-Jährige dem Klub nicht einmal fremd. Für Jol spricht die große internationale Erfahrung, u.a. arbeitete er in England, Deutschland und in seiner Heimat bei guten Klubs. Jol könnte zudem die van Gaal'sche Spielidee des offensiven Fußballs fortsetzen. Jol hat das nötige Charisma, einen Klub wie Bayern zu repräsentieren. Ob die Bayern aber erneut auf einen Niederländer setzen, ist fraglich.

Guus Hiddink: Der Name des Globetrotters geistert schon seit Jahren über der Säbener Straße. Hiddink ist ein Weltmann, der viele Sprache beherrscht und große Erfolge aufzuweisen hat. Erfahrung, Charisma, Kontakte - es gibt kaum Argumente, die gegen Hiddink sprechen. Und doch dürfte es Zweifel geben, ob Hiddink der richtige Kandidat für die Bayern wäre. Zwar ist der 64-Jährige sicherlich kein Typ "Alleinherrscher" wie Landsmann Louis van Gaal und auch durchaus offen für die Ideen, aber Hiddink setzt seine Vorstellungen immer rigoros durch - ohne Rücksicht auf Verluste. So auch beim türkischen Fußballverband, bei dem Hiddink angestellt ist. Trotz schlechter Ergebnisse steht Hiddink nicht zur Disposition. Vielmehr beansprucht er die Macht, neue Strukturen zu schaffen und das Bild des türkischen Fußballs zu verändern. Deswegen wird Hiddink, der einen lukrativen Vertrag in der Türkei hat, auch keine Freigabe vom TFF erhalten.

Matthias Sammer: Sammer gilt schon länger als heimlicher Favorit auf die Nachfolge Louis van Gaals. Hinter den Kulissen wurde sogar gemunkelt, Sammers Absage an den Hamburger SV im Januar erfolgte, weil der DFB-Sportdirektor Signale aus München bekam. Bestätigt hat dies Sammer natürlich nicht, vielmehr hat sich der DFB-Mann damals klar zu seinem Verband bekannt. Wie sich Sammer bei einem konkreten Bayern-Interesse verhält, bleibt abzuwarten. Problematisch könnte seine Art sein, die sich von van Gaal im Grundsatz nicht unterscheidet. Die Bayern-Bosse hätten es erneut mit einem schwierigen Charakter zu tun. Zudem ist Sammer seit 2005 nicht mehr im Trainergeschäft. Ob sein Defensivfußball aus Stuttgarter Zeiten zu Bayern passt, dürfte ebenfalls bezweifelt werden.

Ralf Rangnick: Über seine Fähigkeiten als Trainer gibt es keine Zweifel. Rangnick ist nicht nur in der Bundesliga ein anerkannter Experte. Als er Hoffenheim in die Bundesliga führte, gab es sogar Lob aus München. Die Tonart änderte sich, als sich Hoffenheim und Bayern auf Augenhöhe an der Tabellenspitze begegneten. Bayern-Präsident Uli Hoeneß nannte Rangnick damals im TV einen "Besserwisser". Auch in zahlreichen Zeitungsinterviews offenbarte Hoeneß nicht gerade seine Liebe zum Ex-Hoffenheim-Coach. Dennoch bringt Rangnick eine Idee mit, die den Bayern-Bossen gefallen könnte. Wie bei van Gaal und Sammer steht aber wohl der schwierige Charakter im Weg.

Thorsten Fink: Der Geheimfavorit! Der Trainer des FC Basel ist auch bei anderen Bundesliga-Klubs im Gespräch. Insbesondere in der Schweiz gewann Fink an Profil, nachdem er zuvor in Ingolstadt noch entlassen wurde. Fink wird nicht nur in der Schweiz als kommender Mann gehandelt. Sollten die Bayern-Verantwortlichen bei ihrem Freund Ottmar Hitzfeld nachfragen, werden sie nur positives hören: Schon als Spieler war Fink ein wichtiger Hitzfeld-Spieler, das Verhältnis zwischen Klub-Trainer und Nationaltrainer ist blendend. Fink hat das viel zitierte Bayern-Gen in sich. Auch das Auftreten des jungen Coaches passt perfekt nach München. Wenn die Bayern das Wagnis eingehen, einen vergleichsweise unerfahrenen Trainer zu holen, hat Fink gute Chancen. Auch wenn Basel seinen Trainer kaum kampflos hergeben würde.

Der Steckbrief zum FC Bayern

Trainersuche: VfL Wolfsburg

Trainersuche: Hamburger SV

Trainersuche: Schalke 04

Leverkusen, Hoffenheim, Frankfurt: Hier rumort es

SPOXVfL Wolfsburg

Die Situation: Seit der Entlassung Steve McClarens arbeitet Pierre Littbarski mehr oder weniger auf Bewährung. Die Ergebnisse seit der interimsmäßigen Übernahme sprechen nicht für Littbarski. Dass Dieter Hoeneß höchstpersönlich mehr als einmal die Mannschaft ins Gebet nahm, ebenfalls. Klar ist, dass der VfL Wolfsburg auf Trainersuche ist. Littbarskis Minimalchancen sind nicht gewachsen - ganz im Gegenteil.

Die Kandidaten:

Ralf Rangnick: Spätestens am Tag der Entlassung McClarens stand fest: Wolfsburgs Wunschkandidat Nummer eins heißt Rangnick. Dem ehemaligen Hoffenheimer Trainer soll schon längst ein unterschriftsreifer Vertrag vorliegen, doch Rangnick hat um Bedenkzeit gebeten, auch um andere Optionen abzuklopfen. Diese haben sich zur Freude Rangnicks und zum Pech Wolfsburgs in den vergangenen Wochen zu Genüge aufgetan: Zwar ist offiziell noch kein anderer Verein an Rangnick herangetreten, aber dem erfahrenen Trainer dürfte die Entwicklungen in München, Hamburg und Gelsenkirchen kaum entgangen sein. Insbesondere Hamburg könnte eine ernste Gefahr für Wolfsburg darstellen, wenn Rangnick sagt: "Ideal wäre es, wenn beides vorhanden ist - finanzielle Voraussetzungen und Tradition." Letzteres spricht nicht unbedingt für Wolfsburg, doch das dieses Kriterium nicht entscheidend ist, bewies Rangnicks Engagement in Hoffenheim. Die Chancen, dass Rangnick und Wolfsburg zusammenfinden, stehen offenbar nicht schlecht. Es sei denn, die Konkurrenz klingelt doch an der Tür des umworbenen Trainers.

Christian Gross: Der Schweizer hat beim VfB Stuttgart bewiesen, dass er einen Klub aus der Krise führen kann. Er gehört zur Kategorie "Hardliner" - ein Typ nach dem Geschmack von Dieter Hoeneß, der unter McClaren eine klare Struktur und Disziplin vermisst hat. Gross hat klare Vorstellungen, beansprucht aber auch viele Kompetenzen. Ob es unter dieser Voraussetzung mit Hoeneß gut gehen würde, ist erst einmal Spekulation. Den charismatischen Gross würden auch die Bosse im VW-Mutterwerk Wolfsburg wohl abnicken.

Christoph Daum: "Der VW-Konzern ist mit der Entwicklung nicht zufrieden und hat sicherlich andere Ambitionen, diesen Verein international konkurrenzfähig aufzustellen." Christoph Daum im Februar 2011 kurz nach der Entlassung von Steve McClaren. Daum, der offen über seine Ambitionen über eine Rückkehr in die Bundesliga spricht, würde einen Anruf aus Wolfsburg sicher nicht wegdrücken. Zuletzt arbeitete Daum in seiner zweiten Heimat Türkei, verpasste mit Fenerbahce die Meisterschaft nur knapp. Der 57-Jährige arbeitete sowohl in Istanbul als auch in Köln in einem schwierigen Umfeld, so dass für ihn Wolfsburg keine Mammut-Aufgabe darstellen würde. Daum hält beste Kontakte und wäre wie Gross auch in der Chefetage zu vermitteln.

Thorsten Fink: Laut diversen Medien ist der Basel-Trainer "Plan B", falls der Deal mit Ralf Rangnick nicht klappen sollte. Zwar hat Fink Kontakte nach Wolfsburg dementiert, aber abgeneigt zeigt sich der ehemalige Bayern-Profi nicht: "Wolfsburg ist sicherlich ein Verein, bei dem man etwas aufbauen und auch etwas gewinnen kann. Denn die Mannschaft hat sicherlich Potenzial." Dennoch: Fink fühlt sich in Basel wohl, auch die Schweizer wollen ihren Erfolgstrainer langfristig halten. Sollte Fink tatsächlich Bereitschaft zeigen, Basel zu verlassen, dürften die Wolfsburger einige Konkurrenz haben. Zumal Fink sich nicht auf die Bundesliga fixiert: "Die Bundesliga ist toll, aber auch England ist eine tolle Sache."

Bernd Schuster: Sein Engagement in der Türkei neigt sich dem Ende zu. Die Medien am Bosporus sind sich sicher: Spätestens zum Saisonende gehen Besiktas und Schuster getrennte Wege. Besiktas hat trotz millionenschwerer Investitionen schon seit der Winterpause nichts mehr mit der Meisterschaft in der Süper Lig zu tun. Auch in der Europa League scheiterte Besiktas kläglich an Dynamo Kiew. Nach jahrelanger Tour durch Ost- und Südeuropa könnte sich Schuster eine Rückkehr in die Bundesliga vorstellen. In Donezk, Madrid und Besiktas wurden "Don Bernardo" sämtliche Wünsche erfüllt - auch in Wolfsburg, wo Schuster seit Jahren immer wieder mal gehandelt wird, sind die Mittel da. In der aktuellen Situation aber wohl kein Top-Favorit...

Martin Jol: Wie in München ein Kandidat und auch in Wolfsburg zählen die gleichen Kriterien: Jol hinterließ bei seinem einjährigen Intermezzo beim Hamburger SV einen guten Eindruck in der Bundesliga. Für Jol spricht die große internationale Erfahrung, u.a. arbeitete er in England, Deutschland und in seiner Heimat bei guten Klubs. Das weltmännische Auftreten würde den Volkswagen-Chefs gefallen, Hoeneß dagegen der Umgang Jols mit schwierigen Charakteren: Jols soziale Kompetenzen sind außergewöhnlich, doch der Niederländer schreckt auch nicht davor zurück, Stars mit harter Hand zu führen. Seine ehrliche Art kommt gut an.

Der Steckbrief zum VfL Wolfsburg

Trainersuche FC Bayern

Trainersuche: Hamburger SV

Trainersuche: Schalke 04

Leverkusen, Hoffenheim, Frankfurt: Hier rumort es

SPOXHamburger SV

Die Situation: Armin Veh hat die Nase voll: Zum Saisonende verlässt er den HSV nach nur einer Saison. "Der HSV ist eigentlich ein geiler Klub. Aber es herrscht keine Einheit, der Verein steht sich selbst im Weg. Es muss jetzt mal jeder aufwachen", so Veh über seinen Abschied. Da Veh schon im Winter mit seinem Abschied kokettiert hatte, war man in Hamburg nicht unvorbereitet auf den Rücktritt. Fraglich ist nur, wer den neuen Trainer holt? Bernd Hoffmann steht vor dem Aus, Frank Arnesen ist noch nicht offiziell im Amt.

Die Kandidaten:

Ralf Rangnick: Aufgrund der Befugnislücke in der sportlichen Führung, kommt der Aufsichtsrat bei der Trainerfrage ins Spiel. Das Kontrollgremium des HSV soll eine "deutsche" Lösung bevorzugen, heißt: Ein in der Bundesliga erfahrener Trainer soll beim HSV übernehmen: Ralf Rangnick passt perfekt ins Anforderungsprofil, der scheidende Vorstandschef Bernd Hoffmann soll sich mit Rangnick schon getroffen haben. Der 52-Jährige sagte zuletzt im "kicker"-Interview: "Ideal wäre es, wenn beides vorhanden ist - finanzielle Voraussetzungen und Tradition." In Hamburg ist beides gegeben - genauso wie in München, wo der Name Rangnick schon gefallen ist. Der größte Konkurrent lauert aber wohl in Wolfsburg.

Stale Solbakken: Laut Hamburger Medien ist der Norweger neuer Top-Kandidat in Hamburg! Mit dem FC Kopenhagen sorgt der 43-Jährige für Furore in der Champions League, national ist Kopenhagen ohnehin das Maß aller Dinge. Seinen im Sommer auslaufenden Vertrag in Kopenhagen will Solbakken nicht verlängern. Der norwegische Verband hat sich indes schon die Dienste des Trainer-Emporkömmlings gesichert: Ab 2012 soll er die Nationalmannschaft übernehmen. Allerdings erlaubt ihm eine Vereinbarung auszusteigen, wenn ein internationaler Topklub anklopft. Solbakken würde durchaus Sinn machen, zumal ihn eine Freundschaft mit Frank Arnesen verbindet. Solbakken wäre eine neue, erfrischende Komponente für die Bundesliga.

Louis van Gaal: Die "Sport Bild" meldet, dass sich der HSV schon nach Louis van Gaal erkundigt hat. Jetzt stünde in der neuen Saison auch nichts im Wege, nachdem sich der Niederländer mit dem FC Bayern auf eine Vertragsauflösung geeinigt hat. Van Gaal erwägt künftig eine Nationalmannschaft zu trainieren, doch dieses Vorhaben war für die Zeit nach 2012 datiert. Frühestens. Nach dem unfreiwilligen Aus in München könnte van Gaal also doch eine neue Herausforderung im Klubfußball annehmen. Wie wohl sich van Gaal in der Bundesliga und in Deutschland fühlt, sagt er immer wieder. Van Gaal könnte die ordnende Figur im Gesamtgebilde sein, zumal in Hamburg Strukturen und Organisation zuletzt arg gelitten haben.

Felix Magath: Der HSV ist Magath, Magath ist HSV! Zumindest war das lange Zeit so. Gemeinsam feierten Klub und Spieler die größten Erfolge der Vereinsgeschichte. Auch als Trainer arbeitete Magath bei den Hanseaten. Noch vor wenigen Tagen dementierte er eine Rückkehr nach Hamburg. "Ich habe dort auch keine Wohnung mehr", sagte Magath, doch das dürfte für den umzugsfreudigen Aschaffenburger das kleinste Problem darstellen. Seine Zeit bei Schalke 04 läuft ab. Wenn Magath nach anstrengenden Jahren in Wolfsburg und Gelsenkirchen keine Pause einlegen will, gibt es nicht viele Stationen, die er in der Bundesliga übernehmen könnte: In Hamburg könnte Magath das nächste Projekt angehen. Problematisch könnte nur eine Zusammenarbeit mit Frank Arnesen sein, zumal Magath alle Macht beansprucht.

Robin Dutt: "Everbody's Darling" des Trainermarkts: Schalke 04 und Bayer Leverkusen, sollte Heynckes nach München gehen, sind an Dutt interessiert. Auch der Hamburger SV soll sich längst nach Dutt erkundigt haben. Dutt wäre eine Wahl wie Bruno Labbadia vor zwei Jahren: Aufstrebender Trainer übernimmt ambitionierten Kader. Dass die HSV-Aufsichtsräte eine deutsche Lösung bevorzugen, spricht ebenfalls für Dutt. Doch sowohl Dutt als auch der HSV scheinen gegenseitig nicht die erste Wahl zu sein.

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Leverkusen, Hoffenheim, Frankfurt: Hier rumort es

SPOXFC Schalke 04

Die Situation: Felix Magaths Tage auf Schalke sind gezählt. Spätestens zum Saisonende, möglicherweise aber auch schon vorher, wird Magath Schalke verlassen. Neben den ausbleibenden Ergebnissen in der Bundesliga sind es vor allem die atmosphärischen Störungen innerhalb des Klubs, die Magath zum Verhängnis wurden. Auch das Erreichen des Pokalfinales und das Champions-League-Viertelfinale haben Magath nicht gerettet.

Die Kandidaten:

Otto Rehhagel: König Otto steht vor der Rückkehr! Womöglich soll der Trainer-Guru schon am Samstag gegen Eintracht Frankfurt auf der Trainerbank der Schalker hocken - bis zum Saisonende. Rehhagel ist ein regelmäßiger Gast in der Veltins-Arena. Zu Schalkes Aufsichtsratschef Clemens Tönnies verbindet ihn eine Freundschaft. Für die Schalker Profis würde sich in der Tonart auf Schalke kaum verändern, da sich Magath und Rehhagel in ihrer Art nur in Nuancen unterscheiden. Lediglich taktisch dürfte Rehhagel etwas mehr auf Defensive setzen. Rehhagel ist auf Schalke eine Lösung bis zum Saisonende - danach soll er einem jungen Kollegen weichen. Ob sich Rehhagel durch sein Engagement auf Schalke in der Szene wieder ins Gespräch bringt, wird zu beobachten sein. Jupp Heynckes hat es 2008 beim FC Bayern geschafft.

Robin Dutt: Es droht ein Hauen und Stechen mit Leverkusen um die Dienste des Freiburger Trainers. Schalke sucht nach dem "Alleinherrscher" Felix Magath einen Typ "Jürgen Klopp". Robin Dutt repräsentiert die neue Trainergeneration wie kaum ein anderer: innovativ, selbstbewusst und offensiv. Dutt will sich an den "Spekulationen nicht beteiligen", hat aber eine Ausstiegsklausel für den Sommer, die Schalke auf den Plan gerufen hat. Dutt hat in Freiburg trotz kleinerer Anlaufschwierigkeiten die Nachfolge des allgegenwärtigen Volker Finke mit Bravour gemeistert. Die Nachfolge einer großen Trainerfigur ist ihm auch auf Schalke zuzutrauen, zumal Magaths Weggang der Wunsch vieler Fans, der Verantwortlichen und auch Teile der Mannschaft ist. In Freiburg war die Finke-Fraktion zu Beginn noch relativ groß. Viel wird davon abhängen, wie sich Jupp Heynckes entscheidet. Sollte sich der Leverkusen-Trainer für Bayern entscheiden, soll Bayer eine Option auf Dutt haben.

Thomas Tuchel: Ein Typ wie Jürgen Klopp? Tuchel ist dies mit Leib und Seele. Sollte Schalkes Vorhaben, Dutt aus Freiburg zu holen, scheitern, könnte Tuchel eine Option sein. Aus Mainz 05 hat Tuchel in kürzester Zeit ein Bundesliga-Team geformt, das die Massen anzieht. Es wäre verwunderlich, wenn Tuchel das Interesse größerer Bundesliga-Klubs nicht auf sich zieht. Doch ob der "Matchplan" des 37-Jährigen einen Abschied aus Mainz nach nur einem Jahr vorsieht, darf bezweifelt werden. Auch die Mainzer Verantwortlichen würden ihren Juwelen kaum hergeben wollen. Tuchel, gerade Vater geworden, hat in Mainz schnell viel aufgebaut und dürfte das Projekt noch weiterführen.

Mike Büskens: Er wäre die 1A-Lösung aus der Sicht der Schalke-Fans! Büskens, einst fester Bestandteil der Euro-Fighter, ist Schalker durch und durch und bei den Fans extrem beliebt. Mit einer kurzen Unterbrechung war Büskens von 1992 bis 2009 durchgehend bei Schalke. Zuletzt als Trainer: Obwohl er als Interimsnachfolger von Fred Rutten überzeugen konnte, entschied sich Schalke 2009 dennoch für Felix Magath - sehr zum Unmut der Schalker Anhänger. Nun könnte Büskens wieder ins Geschäft kommen, wenn der Plan mit Dutt nicht klappen sollte. Beim Zweitligisten Greuther Fürth leistet Büskens beachtliche Arbeit, überträgt seinen Enthusiasmus auf seine Mannschaft.

Holger Stanislawski: Er war Jahrgangsbester der Trainerausbildung beim DFB und ist in der Szene äußerst anerkannt. Auch Stanislawski passt ins Anforderungsprofil des FC Schalke 04: Jung, erfolgreich, innovativ - ein neuer Klopp eben. Für Stanislawski spricht zudem die Erfahrung, die er mitbringt: Immerhin ist er schon seit 2006 Cheftrainer beim Kiez-Klub. Fraglich ist nur, ob Stanislawski loszueisen ist und ob "Stani" seinen Herzensklub ohne weiteres verlassen will: "Barcelona zu trainieren, muss nichts Schlechtes sein, aber ich bin bei St. Pauli sehr glücklich", sagt er. Doch sein Name taucht immer öfter auf, wenn in der Bundesrepublik ein Trainer gesucht wird.

Der Steckbrief zum FC Schalke 04

Trainersuche FC Bayern

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Leverkusen, Hoffenheim, Frankfurt, Freiburg: Hier rumort es

SPOXBayer Leverkusen

In Leverkusen war man sich lange Zeit sicher, dass Jupp Heynckes bei Bayer weitermacht. Doch nun verdichten sich die Anzeichen, dass die Chancen der Bayern-Verantwortlichen gar nicht so schlecht stehen, eine Zusage ihres alten Freundes zu bekommen. In Leverkusen gibt man sich öffentlich gelassen, doch ignoriert wird das Interesse aus München nicht. "Der Trainer weiß, dass wir nun etwas Futter brauchen und er etwas konkreter mit seinen Vorstellungen werden muss. Irgendwann wird eine Entscheidung getroffen werden müssen", sagt Geschäftsführer Wolfgang Holzhäußer. "Deswegen haben wir auch in Absprache mit Jupp Heynckes einen Plan B entwickelt, der dann greifen wird, würde Jupp Heynckes nicht verlängern." Der Plan B scheint Robin Dutt zu heißen. Offenbar hat sich Leverkusen schon eine Option auf den Freiburger Trainer, der eine Ausstiegsklausel für den Sommer hat, gesichert. Auch Schalke 04 ist an Dutt interessiert.

SPOXSC Freiburg

Im Trainerkarussell der Bundesliga hat der SC Freiburg unverhofft eine Hauptrolle eingenommen. Trainer Robin Dutt ist bei mehreren Klubs im Gespräch, in Leverkusen und auf Schalke ist er sogar der Wunschkandidat. Sportdirektor Dirk Dufner bekräftigt, noch keine Anfrage erhalten zu haben. Ausschließen will Dufner aber nichts: Aus Dutts Perspektive sei es legitim, "sich Zeit zu nehmen, um zu überlegen, wie er sich künftig orientieren will", so Dufner im "kicker". Offenbar haben die Freiburger alle Szenarien auch schon durchgespielt und entwickeln Alternativpläne, sollte Dutt in der Tat den Klub im Sommer verlassen.

SPOXEintracht Frankfurt

Keine Tore im Jahr 2011, Absturz in der Tabelle, keine Durchschlagskraft: Michael Skibbe gehen allmählich die Argumente aus. Spekulationen aus der Schweiz besagen, dass Heribert Bruchhagen schon Marcel Koller kontaktiert hat. Skibbe muss nun Ergebnisse liefern, um nicht wenige Zeit nach der Vertragsverlängerung um ein weiteres Jahr, um seine Abfindung zu verhandeln. Bruchhagen geht der Trainerfrage - zumindest öffentlich - aus dem Weg: "Wir müssen formverbessert spielen, auch mutiger spielen und nicht die Verantwortung von einem zum anderen schieben. Sonst sieht es ganz, ganz gefährlich für Eintracht Frankfurt aus." Und für Skibbe...

SPOX1899 Hoffenheim

Die Kritik kam direkt aus der Mannschaft: "Ich bin kein Trainer und kein Psychologe, aber hier muss ein anderer Ton angeschlagen werden", sagte Torhüter Tom Starke. Zwei Siege in den letzten acht Bundesliga-Spielen stehen zu Buche. Intern soll laut "Bild" schon über den Verbleib von Marco Pezzauoli diskutiert worden sein. Sportdirektor Ernst Tanner stellt sich aber hinter den Rangnick-Nachfolger: "Es liegt nicht nur am Trainer. Er ist selbstverständlich der Richtige. Wir haben eine sportliche Krise, durch die wir gehen müssen. Aber wir sind nicht in der unmittelbaren Drucksituation, die eine Entlassung rechtfertigen würde." Auch Pezzauoli kann mit den Diskussionen um seine Person nichts anfangen: "Ich verstehe nicht, wieso ich in Frage gestellt werde. Der Verein sagte mir, man stehe zu dem neuen Konzept." Letztlich zählen aber nur die Ergebnisse.

Die Bundesliga-Tabelle

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