Der FC Bayern München hat am 31. Spieltag den Bundesliga-Punkterekord gebrochen und seine Siegesserie im Jahr 2013 fortgesetzt. Der Meister hat nunmehr 84 Zähler: so viele wie nie zuvor eine Mannschaft. Das 1:0 (1:0) gegen den SC Freiburg war der 14. Sieg im 14. Rückrundenspiel.
Emre Can köpfte in der 35. Minute sein erstes Bundesliga-Tor und besiegelte damit Bayerns Sieg. Freiburg Trainer Christian Streich verlor zum ersten Mal drei Pflichtspiele in Folge.
Reaktionen
Jupp Heynckes (Trainer FC Bayern): "Ich habe meine Mannschaft vor dem Spiel vor Freiburg gewarnt. Denn das, was Streich in Freiburg bewirkt hat, ist sensationell. Da ist etwas über viele Jahre gewachsen. Es war heute ein hartes Stück Arbeit. Aber Kompliment an meine Truppe. Wir haben sehr clever, sehr professionell gespielt."
Matthias Sammer (Sportvorstand FC Bayern): "Ich finde, der Punkterekord hat eine richtige Bedeutung. Wir haben damit wieder eine richtige Marke gesetzt und wollen die auch noch ausbauen. Das ist etwas, das immer mit Bayern München in Verbindung bleiben wird, so lange es nicht ein anderer knackt. Dementsprechend hat es für mich eine hohe Wertschätzung."
Christian Streich (Trainer SC Freiburg): "Ergebnismäßig bin ich nicht zufrieden. Wenn es so knapp ist, dann will man mehr. Wir haben heute so defensiv gespielt wie noch nie, aber es geht nicht anders, weil Bayern München derart flexibel ist, dass man nicht anders spielen kann. Selbstverständlich ist der Sieg von Bayern München hoch verdient."
Oliver Baumann (SC Freiburg): "Wir schießen und treffen immer irgendeinen von Bayern. Es war immer ein Fuß dazwischen. Es war an sich bitter, dass wir hier verlieren und keinen Punkt holen."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Bayern mit zehn neuen Spielern gegenüber dem 4:0 gegen Barcelona: Darunter auch Torhüter Starke, Youngster Emre Can und Mandzukic, der erstmals seit dem Pokalspiel gegen Wolfsburg wieder auf dem Platz steht. Freiburg ohne Krmas, Rosenthal und dem gesperrten Schuster. Makiadi und Ginter bilden die Doppelsechs, dahinter Höhn in der Innenverteidigung.
25.: Nach Contentos Querschläger und Kruses blitzschnellem Schalten steht Schmid am Elfmeterpunkt plötzlich völlig frei. Eingreifen muss Starke aber nicht.
35., 1:0, Can: Shaqiri zirkelt einen Freistoß von der rechten Strafraumkante in Richtung Fünfer. Dort steigt Can am höchsten, bekommt den Haaransatz an die Kugel und erzielt vorbei am zu spät kommenden Baumann sein erstes Bundesliga-Tor.
50.: Baumann kann zunächst Cans Sechzehn-Meter-Schuss nicht festhalten, klärt dann aber im letzten Moment mit dem Fuß.
57.: Shaqiri kommt 20 Meter vor dem Tor eher zufällig an den Ball, schlägt einen Hacken und packt den Schlenzer aus: knapp rechts vorbei.
58.: Mandzukic sprintet nach Pizarros feinem Pass frei auf Baumann zu und setzt seinen frechen Heber auf die Latte.
74.: Heynckes bringt Gomez und Ribery, 20 Sekunden nach der Einwechslung hat Gomez die große Kopfball-Chance nach Contento-Flanke, verpasst aber knapp das Tor.
77.: Nach einer Ecke von rechts fliegt Starke am Ball vorbei. Über Gomez und Boateng landet die Kugel bei Caligiuri, der aber am inzwischen wieder bestens postierten Bayern-Keeper scheitert.
Der Star des Spiels: Emre Can. Sein drittes Bundesliga-Spiel war sein bestes, obwohl er ungewohnt Linksaußen spielten musste. Sehr präsent, er forderte viele Bälle und bekam sie - aber auch wortgewaltig, als er zum Beispiel Shaqiri zusammenstauchte, weil dieser nicht abspielte. Ließ seinem ersten Bundesliga-Tor weitere gute Offensivaktionen folgen.
Der Flop des Spiels: Johannes Flum versagte in der Rolles als zweite Offensivkraft hinter Max Kruse und als Zwischenstation beim Umschalten. Verlor viele Bälle bzw. Zweikämpfe und war an genau einem Torschuss beteiligt. Wurde nach 64 Minuten erlöst.
Der Schiedsrichter: Christian Dingert ließ vor dem 1:0 wegen eines Gerangels den Freistoß wiederholen: Die Entscheidung war in Ordnung, zumal er auch zeitig abgepfiffen hatte. Ansonsten souveräner Leiter in einem leicht zu leitenden Spiel.
Die Trainer:
Jupp Heynckes veränderte auf zehn Positionen seine Startelf, um wieder der zweiten Garde eine Chance zu geben und sie vor allem bei Laune zu halten. Interessant, die Position, die er Emre Can zuteilte: Der zentrale Defensivmann spielte auch etwas notgedrungen den Linksaußen.
Christian Streich haderte fast 90 Minuten mit seinen Akteuren, versuchte sie immer wieder herauszulocken, weil sich Freiburg zu selten öffnete. Brachte mit Santini nach einer Stunde einen echten zweiten Stürmer: ohne Wirkung.
Das fiel auf:
- Die Bayern benötigten 20 Minuten, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Bis dahin wenig Bewegung, ungewohnt tiefstehend und bei Ballbesitz, der sich früh bei 70 Prozent einpendelte, zu zaghaft, auch weil Shaqiri und Pizarro zunähst viele Bälle verloren.
- Anatoly Tymoschtschuk glänzte als extrem guter Passverteiler: Fast jedes Zuspiel des Ukrainers kam an.
- Freiburg trotz eines Gegners, der auf zehn Positionen verändert wurde, extrem zurückhaltend. Zwei Viererketten vor der Abwehr sowie zwei Angreifer (Flum und Kruse), die weit in der eigenen Hälfte beim Aufbau mithalfen: dadurch wenig Angriffsszenen.
- Bayern nach der Pause deutlich beweglicher und gefährlicher: auch weil Shaqiri nun präsenter war, in deutlich mehr Kombinationen ging. Freiburgs Zurückhaltung ließ Bayern aber auch dann größtenteils im Schongang agieren.
Bayern - Freiburg: Daten zum Spiel
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