Eintracht Frankfurt hat den "Betriebsunfall Abstieg" repariert und nach nur einem Jahr Abstinenz die Rückkehr in die Bundesliga sichergestellt. Die Hessen siegten am Montagabend zum Abschluss des 32. Spieltages bei Alemannia Aachen dank Matchwinner Mohamadou Idrissou 3:0 (1:0) und stehen damit als zweiter Aufsteiger neben der SpVgg Greuther Fürth fest.
Mit nun 68 Punkten übernahm die Eintracht, die sieben ihrer letzten neun Spiele gewann, zugleich die Zweitliga-Tabellenspitze.
Mohamadou Idrissou mit zwei Treffern (45. und 47. Minute) und ein Eigentor des Aacheners Seyi Olajengbesi (72.) machten den vierten Frankfurter Bundesliga-Aufstieg der Vereinsgeschichte vor 27.942 Zuschauern auf dem Aachener Tivoli perfekt.
Damit sieht es zugleich für die Alemannia im Abstiegskampf immer düsterer aus. Mit 25 Punkten liegen die Schwarz-Gelben nun schon fünf Punkte hinter dem Relegationsplatz. Der direkte Klassenerhalt ist nicht mehr möglich.
Freude bei Frankfurt, Enttäuschung in Aachen
"Das ist Wahnsinn. Ich bin überfroh, dass es geklappt hat", sagte Sportmanager Bruno Hübner. Vorstandschef Heribert Bruchhagen erklärte, alle seien glücklich und zufrieden. Getty
"Der Abstieg im vergangenen Jahr war für uns eine Katastrophe, aber wir haben uns schnell gefangen. Und jetzt haben wir unser Ziel erreicht." Er erwarte nun in nächster Zeit eine Erklärung von Trainer Armin Veh, ob er in Frankfurt bleibt.
"Wir werden uns unterhalten, was möglich ist und was nicht möglich ist", sagte der Trainer daraufhin. "Ich habe noch keinen festen Plan", sagte der 51 Jahre alte Coach. Seit Wochen wird über einen möglichen Weggang Vehs aus Frankfurt spekuliert.
"Ich kann es noch gar nicht richtig fassen. Wir mussten immer hart arbeiten, das haben wir getan und uns heute dafür belohnt", freute sich dagegen Mittelfeldspieler Alexander Meier.
Enttäuschung herrschte natürlich bei Aachen. Der Ex-Frankfurter Albert Streit sagte: "Schön dass die Frankfurter hier so feiern, sie haben es sich verdient. Aber für uns ist das sehr bitter heute."
Frankfurter Führung nach Torwartfehler
Trotz der großen Unterstützung von gut 7.000 mitgereisten Fans fand die Eintracht nur schwer ins Spiel. Die Gastgeber waren optisch überlegen, ohne sich jedoch klare Torchancen zu erarbeiten. So hatte die Frankfurter Hintermannschaft mit den umständlichen Offensivbemühungen der Gastgeber nur wenige Probleme.
Es fehlte der Mannschaft von Trainer Ralf Aussem, der erst am 1. April den glücklosen Friedhelm Funkel abgelöst hatte, einfach an spielerischen Mitteln. So entwickelte sich im ersten Durchgang ein Spiel ohne große Höhepunkte - kein Vergleich zum 4:3 der Frankfurter in der Hinserie.
Denn auch auf der Gegenseite lief im Spiel nach vorne bei der Tormaschinerie der Liga aus Frankfurt nicht viel zusammen. Trotzdem besaßen die Gäste die erste Tormöglichkeit. Nach einer Flanke von Sonny Kittel zog Alexander Meier, bis dato mit 17 Treffern einer der Toptorjäger der Liga, von der Strafraumgrenze volley ab.
Doch Ex-Nationalspieler David Odonkor stand kurz vor der Torlinie goldrichtig. Kurz vor der Pause war es dann aber doch passiert. Nach einer Ecke von Benjamin Köhler kann der schlecht positionierte Alemannia-Keeper Boy Watermann den Ball nicht festhalten. Idrissou staubt aus kurzer Entfernung ab.
Idrissou kaum zu stoppen
Auch wenn laut Trainer Armin Veh die Eintracht keine Aufstiegsfeier im Vorfeld geplant hatte, war nahezu der gesamte Kader mit nach Aachen gereist, darunter auch die gesperrten Pirmin Schwegler und Constant Djakpa.
Und die sahen kurz nach der Pause den nächsten Nackenschlag für die Aachener. Wieder war Köhler der Ausgangspunkt, als er den Ball sehenswert in den Lauf von Idrissou legte. Der Torjäger ließ daraufhin Kim Falkenberg stehen und traf aus halblinker Position.
"Nie mehr Zweite Liga", schallte es bereits frühzeitig aus dem Gästeblock. Aus gutem Grund, denn die Frankfurter drängten auf den dritten Treffer. So hatten Meier (58.) und Köhler (59.) weitere Großchancen.
Schließlich war es der Aachener Olajengbesi, der eine Flanke des Frankfurter Heiko Butscher ins eigene Tor lenkte.
Alemannia Aachen - Eintracht Frankfurt: Daten und Fakten
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