Durban - 928 Tage vor Beginn der WM 2010 blickt die Fußball-Welt gebannt nach Südafrika.
Eingebettet in landestypische Show-Einlagen werden am Sonntag in Durban die Qualifikationsgruppen für die erste Weltmeisterschaft auf dem afrikanischen Kontinent ausgelost (JETZT im SPOX-TICKER und bei Premiere).
Bis zur Endrunde in drei Jahren müssen insgesamt 861 Qualifikationsspiele absolviert werden, ehe die 31 Nationen ermittelt sind, die neben Gastgeber Südafrika an der WM in zweieinhalb Jahren teilnehmen.
Startschuss zur WM
"Die Auslosung in Durban ist der internationale Startschuss für die WM 2010. Die Begeisterung in Südafrika ist großartig. Ich bin mir absolut sicher, dass wir alle gemeinsam die beste WM aller Zeiten auf die Beine stellen werden, gerade weil sie in Afrika stattfindet", erklärte FIFA-Präsident Joseph S. Blatter, dem im Vorfeld der Auslosung allerdings einige streikende Stadion-Arbeiter Sorgen bereiteten.
Diese kündigten sogar in den Medien an, die Zeremonie behindern und stören zu wollen. "Im Moment leuchtet noch nicht das rote Licht, aber es gibt einige Probleme mit den Stadien", sagte FIFA-Generalsekretär Jerome Valcke in der Tageszeitung Sowetan, während der südafrikanische OK-Chef Danny Jordaan zitiert wurde: "Wir stehen in der Pflicht und werden die Stadien trotz der kleinen Krise rechtzeitig fertigstellen."
Prominente Glücksfeen
Unter den Augen von Blatter und dem südafrikanischen Staatspräsidenten Thabo Mbeki wird die Direktübertragung der Auslosung (Sonntag, 16.00 Uhr live bei Premiere) über die Bühne gehen. Durchgeführt wird die Auslosung von Valcke, der mit Südafrikas Assen Kaizer Motaung, Jomo Sono und Lucas Radebe, dem Iraner Ali Daei, George Weah (Liberia), Abedi Pele (Ghana), Kasey Keller (USA) und Marcel Desailly (Frankreich) prominente Assistenten an seiner Seite hat.
Am Sonntagnachmittag werden zunächst die asiatischen Gruppen ausgelost, anschließend folgen CONCACAF (Nord-, Mittelamerika und Karibik), Europa mit dem dreimaligen Welt- und Europameister Deutschland und abschließend Afrika. Für die Konföderationen von Südamerika und Ozeanien gibt es keine Ziehung, da beide ihre WM-Vorausscheidung bereits begonnen haben.
Bierhoff vertritt Löw
Den Deutschen Fußball-Bund (DFB) vertreten in Durban unter anderem Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff sowie der im Oktober auf dem DFB-Bundestag zum Generalsekretär ernannte Wolfgang Niersbach. DFB-Schatzmeister Horst R. Schmidt weilt bereits seit Dienstag in Südafrika und wird der Verbandsentourage als "Reiseleiter" das WM-Gastgeberland näher bringen.
Bundestrainer Joachim Löw dagegen musste kurzfristig auf die Reise verzichten, nachdem er sich am Freitag einer dringenden Weisheitszahn-Operation unterzogen hatte.
Planungssicherheit im Visier
Dabei hatte sich der Bundestrainer bereits auf den Trip nach Durban gefreut. "Es ist sicherlich interessant vor Ort einige Kollegen zu treffen, um sich auszutauschen. Zudem können wir schon das ein oder andere Freundschaftsspiel ausmachen, wenn wir wissen, auf wen wir in der WM-Qualifikation treffen", hatte Löw noch gesagt, bevor ihm die Ärzte von dem Flug abrieten.
Bierhoff, der mit dem Trip nach Südafrika für vier Tage dem Stress um seine Person in Deutschland und den Kontroversen mit Ex-DFB-Teamchef Rudi Völler entfliehen konnte, ergänzte: "Das wird ein großes Event, bei dem wir sicher wichtige Eindrücke gewinnen können. Sobald unsere Gegner für die WM-Quali feststehen, haben wir zudem Planungssicherheit."
Im Topf der Besten
Die DFB-Auswahl wird bei der Auslosung im ersten Lostopf der besten neun Mannschaften gesetzt sein und einigen Hochkarätern des europäischen Fußballs damit aus dem Weg gehen. Die Setzliste wird sich an der aktuellen Weltrangliste orientieren, in der die DFB-Auswahl als drittbestes europäisches Team im Oktober hinter Italien und Frankreich auf Platz fünf lag.
Die insgesamt 53 Teams aus Europa werden im Congress Centrum der Hafenstadt am Indischen Ozean auf acht Sechser-Gruppen und eine Fünfer-Gruppe aufgeteilt. Die neun Gruppenersten qualifizieren sich direkt für die WM, die acht besten Gruppenzweiten ermitteln in einer Play-off-Runde die vier weiteren der insgesamt 13 europäischen WM-Teilnehmer.
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