Bierhoff warnt vor Russland-Spiel eindringlich

SPOX
05. Oktober 200813:42
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Der Kapitän übernimmt wieder das Kommando, aber vor der mit Spannung erwarteten Nationalmannschafts-Rückkehr von Michael Ballack trat erst einmal der Team-Manager als Wachrüttler auf den Plan.

Oliver Bierhoff warnte vor dem wichtigen Top-Spiel gegen Russland eindringlich davor, die Qualifikation für die Fußball-WM 2010 als Selbstläufer zu betrachten. "Wir stehen schon unter Druck", erklärte Bierhoff in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", denn nur der Gruppenerste qualifiziert sich direkt für Südafrika.

"Wir müssen jetzt aufpassen, dass sich keine Bequemlichkeit und Selbstgefälligkeit in der Mannschaft und im Verband nach dem zweiten Platz bei der EM breitmachen", betonte der Manager.

Prämienverhandlungen auf Eis

Nach dem offiziell ausgeräumten Konflikt zwischen Bierhoff und Ballack will Bundestrainer Joachim Löw vor den beiden Heimspielen in Dortmund gegen den EM-Halbfinalisten Russland sowie vier Tage später in Mönchengladbach gegen Wales alle Ablenkungen so gering wie möglich halten.

Auch die Verhandlungen über WM-Qualifikations- Prämien wurden auf Eis gelegt. "Es wird mit Sicherheit kein Gespräch von Präsident Theo Zwanziger und Generalsekretär Wolfgang Niersbach mit der Mannschaft geben", sagte Verbandssprecher Harald Stenger am Sonntag.

Kein "Show-Training" in der LTU-Arena

Auch der große Fan-Tag des DeutschenFußball-Bundes (DFB) am 7. Oktober in Düsseldorf zum Auftakt der Vorbereitung soll nach dem Willen von Löw keine reine Show-Veranstaltung werden.

"Wir werden unser vorgesehenes Programm nicht umstellen. Es wird kein Show-Training, sondern ein Training mit Zuschauern", kündigte der Bundestrainer vor dem Vier-Stunden-Event "DFB hautnah" in der LTU-Arena an.

Der DFB hofft derweil, bei dem Event im überdachten und geheizten Stadion den vor der WM 2006 an selber Stelle mit 44.000 Besuchern aufgestellten Zuschauerrekord für ein Training zu übertreffen.

DFB bleibt von Absagen verschont

Von Absagen bleib Löw zunächst verschont. Die ersten Länderspiel-Einsätze von England-Legionär Ballack werden seit dem verlorenen EM-Finale gegen Spanien (0:1) und den anschließenden Diskussionen um den Führungsstil des Kapitäns mit Spannung erwartet.

Mit der gleichzeitigen Rückkehr des Bremer Routiniers Torsten Frings wird die Hierarchie in der DFB-Auswahl wieder neu geordnet, zumal auch EM-Stammkräfte wie Per Mertesacker und Arne Friedrich nach Verletzungen wieder zur Verfügung stehen.

"Brauchen Leadertypen wie Ballack und Frings"

"Der deutsche Fußball braucht Leadertypen wie Ballack und Frings", sagte DFB-Sportdirektor Matthias Sammer in der "Welt am Sonntag".

Ballack will nach seiner Fußverletzung das DFB-Team unbedingt auf Südafrika-Kurs halten. "Sechs Punkte gegen Liechtenstein und Finnland wären natürlich optimal gewesen", sagte der 32-Jährige rückblickend auf den Start mit dem 6:0 in Liechtenstein und dem mäßigen 3:3 bei den Finnen.

Die bei der EM im Halbfinale an Spanien gescheiterten Russen haben nach erst einer Partie gegen Wales (2:1) drei Punkte auf dem Konto und reisen selbstbewusst nach Dortmund an. "Wir nehmen was mit aus Deutschland - einen Punkt oder alle drei", verkündete Offensiv-Star Andrej Arschawin in der "Bild am Sonntag".

Zum Spielplan der Qualifikations-Gruppe 4