Der 1. FC Nürnberg hat seinen traurigen Rekord ausgebaut. Der neunmalige deutsche Fußball-Meister ist nach einem 0:4 (0:0) gegen Borussia Mönchengladbach bereits zum neunten Mal aus der ersten Liga abgestiegen.
Der Club, der erst im vergangenen Sommer aufgestiegen war, hätte unbedingt gewinnen und auf einen Stuttgarter Ausrutscher hoffen müssen, um vor dem letzten Saisonspiel beim SC Freiburg seine ohnehin minimale Chance noch zu wahren.
Für Gladbach war der Erfolg im engen Kampf um die europäischen Plätze äußerst wichtig. Die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking hat trotz einer durchwachsenen Rückrunde im letzten Spiel gegen Borussia Dortmund nun weiter die Chance, sich noch für die Champions League zu qualifizieren.
Der ehemalige Nürnberger Josip Drmic erzielte in der 56. Minute die Führung. Es passte ins Bild einer weitgehend verkorksten Nürnberger Saison, dass Lukas Mühl per Eigentor zum 2:0 für die Gäste traf. Thorgan Hazard (65.) gelang mit seinem ersten Rückrunden-Treffer das 3:0, Denis Zakaria (80.) erzielte den Endstand.
Neunter Club-Abstieg aus der Bundesliga
Der FCN stieg 1969 erstmals aus der Bundesliga ab - und das als deutscher Meister. Dies ist bis heute einmalig. Danach musste der Traditionsverein aus Franken 1979, 1984, 1994, 1999, 2003, 2008 (als amtierender Pokalsieger) und zuletzt 2014 den Gang in die Zweitklassigkeit antreten.
Gladbach, das auf Lars Stindl, Raffael, Fabian Johnson, Patrick Herrmann und Mamadou Doucoure verzichten musste, agierte zunächst deutlich entschlossener als der Club. Hazard verpasste eine Hereingabe von Zakaria nur um Haaresbreite (7.). Kurz darauf konnte FCN-Verteidiger Mühl einen Schuss von Drmic gerade noch abblocken.
Gladbach schlägt bei Kontern eiskalt zu
Dem FCN, bei dem Ewerton und Offensivspieler Matheus Pereira fehlten, war der Druck anzumerken. Die Franken agierten über weite Strecken der ersten Hälfte zu zaghaft. Und wenn sich einmal Lücken ergaben, kam der letzte Pass nicht an. Yann Sommer im Tor der Gäste erlebte deshalb zunächst einen ruhigen Nachmittag. Gladbach unternahm aber auch nicht allzu viel, um in Führung zu gehen.
Nach dem Wechsel wurde der Club, der zum Siegen verdammt war, entschlossener. Sebastian Kerk (47.) scheiterte aber an Sommer. Als der Club den Druck erhöhte, schlugen die Gäste bei schnellen Gegenangriffen eiskalt zu.