Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel will für die Zukunft einen Abschied von seinem Rennstall Red Bull Racing nicht ausschließen. "Vielleicht fahre ich in fünf Jahren gar nicht mehr, weil ich keine Lust mehr habe. Vielleicht fahre ich in fünf Jahren bei einem anderen Rennstall, weil ich eine andere Herausforderung spüre", sagte der Heppenheimer im Gespräch mit der "Welt am Sonntag".
"Jeder Mensch entwickelt sich im Laufe der Jahre weiter, die Prioritäten verschieben sich." Der dreimalige Champion war in der Vergangenheit mit Ferrari und Mercedes in Verbindung gebracht worden, der Vertrag des 25-Jährigen läuft noch bis 2014.
Anlass zu einem baldigen Wechsel sieht Vettel derzeit allerdings nicht. "Im Moment fühle ich mich sehr wohl und kann mir nicht vorstellen, irgendwann woanders zu fahren. Das Auto ist schnell, das Team ist gut - ich sehe derzeit keinen Grund, dort wegzugehen. Aber das heißt nicht, dass ich für immer bleibe", sagte der WM-Spitzenreiter.
Zudem räumte Vettel mit seinem Saubermann-Image auf, das seit der Stallorder-Affäre beim Großen Preis von Malaysia ohnehin erste Kratzer bekommen hatte: "Außenstehende haben mich für den lieben, braven Sebastian gehalten, der auch seine Meinung für sich behält. Aber so bin ich nicht." Beim zweiten Grand Prix des Jahres hatte Vettel Ende März seinen in Führung liegenden Teamkollegen Mark Webber (Australien) entgegen der Ansage aus der Box kurz vor Schluss überholt. "Für viele Leute war es vielleicht überraschend, wie ich mich da verhalten habe. Aber nicht für mich", sagte Vettel.
Dinge nicht nach Außen kehren
Es sei aber eben nicht seine Art, Dinge nach außen zu kehren, "die nicht nach außen gekehrt werden müssen". Das habe wohl zu einer verzerrten Wahrnehmung seiner Person in der Öffentlichkeit geführt: "Das Bild, das vor diesem Tag von mir existierte, stimmte nicht."
Sollte Webber, dessen Vertrag bei Red Bull nach der Saison ausläuft, den Rennstall verlassen, hätte Vettel nichts gegen Lotus-Pilot Kimi Raikkönen als neuen Teamkollegen einzuwenden. "Ich weiß nicht, wie realistisch das ist. Ich komme sehr gut mit ihm aus", sagte der Heppenheimer: "Wir sind beide unkompliziert, geradeaus, ehrlich." In der Fahrerwertung ist der Finne nach sechs Rennen mit 21 Punkten Rückstand erster Verfolger des Titelverteidigers (107 Punkte).
Der Formel-1-Rennkalender 2013
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