Der Automobilweltverband FIA will die Formel-1-Regeln so verändern, dass sich in der Box keine Reifen mehr lösen können. Der beim Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring verletzte Kameramann befindet sich mittlerweile auf dem Weg der Besserung.
Die Formel-1-Verantwortlichen sind noch immer bestürzt über die Verletzungen von Paul A., der am Sonntag beim ersten Boxenstopp von Red Bulls Mark Webber von dessen rechten Hinterrad getroffen worden war und dabei Rippenbrüche, eine Fraktur des Schlüsselbeins sowie Schnittwunden und Prellungen erlitten hatte.
"Ich stand in engem Kontakt mit allen, die damit zu tun hatten. Es klingt schrecklich, aber so was passiert", sagte Formel-1-Boss Bernie Ecclestone: "Der Reifen hätte jeden treffen können. Der Kameramann hat einfach zur falschen Zeit in die falsche Richtung geguckt." Als umgehende Reaktion verschärfte der 82-Jährige die Sicherheitsvorkehrungen. "In Zukunft werden alle unsere Kamerateams nur noch von der Boxenmauer aus filmen dürfen", sagte Ecclestone der "BBC".
Red Bull hat mittlerweile den Fehler analysiert. "Die Sicherheitsstifte am Rad sind nicht eingerastet", berichtete Motorsportberater Helmut Marko bei "ServusTV". Der Mechaniker habe das bemerkt: "Doch in der Hektik hat er irrtümlich den Knopf am Schlagschrauber gedrückt, der das Signal auf Grün schaltet. Und Webber hatte freie Fahrt."
Neue Systeme und Regeländerungen für mehr Sicherheit
Der Österreicher kündigte an, dass das Team aus Milton Keynes bis zum Ungarn-GP ein System einführt, das "solche Zwischenfälle nach menschlichem Ermessen ausschaltet". Ähnlich plant auch die FIA: Rennleiter Charlie Whiting plant, die Radmuttern künftig mit acht Kontakten zu sichern. Erst wenn das Einheitssystem signalisiert, dass der Reifen richtig montiert ist, sollen die Fahrer grünes Licht bekommen.
Im Gespräch ist weiterhin auch, alle gefährdeten Personen mit einer Schutzausrüstung auszustatten. "Jeder in der Boxengasse sollte einen Helm tragen", sagte Mercedes-Teamchef Ross Brawn. Bei den 24 Stunden von Le Mans ist das bereits vorgeschrieben. Auch die Formel 1 hat im sportlichen Reglement der Saison 2014 erstmals festgeschrieben, dass alle am Auto arbeitenden Personen immer einen Kopfschutz tragen müssen.
Die Formel-1-Termine 2013
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