Fernando Alonso tritt Wechsel-Lawine los

Alexander Mey
02. Oktober 200909:45
Robert Kubica wird wohl auf keinen Fall bei Sauber bleibenGetty
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Fernando Alonso hat den Stein ins Rollen gebracht. Die Bekanntgabe seines Wechsels zu Ferrari bildet den Auftakt zu einer ganzen Serie von Transfers in den kommenden Wochen. Ein Überblick über die Personalplanungen aller Teams.

SPOXFerrari hat seine Personalplanungen für die kommende Saison mit dem Alonso-Deal abgeschlossen. Michael Schumacher ist endgültig aus dem Rennen, sein Comeback wird wohl ein Traum bleiben.

Die Fahrer:

Fernando Alonso: Hat einen Dreijahres-Vertrag bis einschließlich 2012 unterschrieben.

Felipe Massa: Kehrt nach seinem Unfall 2010 ins Formel-1-Cockpit zurück, trainiert jetzt schon wieder im Kart. Dennoch ist ein Comeback noch in dieser Saison nicht geplant.

Testfahrer: Giancarlo Fisichella: Der Massa-Ersatz wird 2010 nicht zu Force India zurückkehren. Er bleibt als Testfahrer bei der Scuderia.

SPOXBei McLaren-Mercedes steht die Rückkehr von Kimi Räikkönen bevor. Der Iceman wird wohl Heikki Kovalainen ersetzen und mit Lewis Hamilton ein Dreamteam bilden.

Die möglichen Fahrer:

Lewis Hamilton: gültiger Vertrag bis 2012

Kimi Räikkönen: Das Team kennt ihn bestens und weiß, was man an ihm hat.

SPOXBei Red Bull sind wie bei Ferrari die Verhältnisse geklärt. Und das schon seit geraumer Zeit. Nur die Motorenfrage ist weiterhin offen. Mercedes als neuer Partner ist unwahrscheinlich, weil sich McLaren querstellt. Ferrari könnte die Alternative sein.

Die Fahrer:

Sebastian Vettel: gültiger Vertrag

Mark Webber: gültiger Vertrag

SPOXEgal, ob Rubens Barrichello Weltmeister wird oder nicht: Es sieht danach aus, als habe der Brasilianer bei Brawn GP keine Zukunft. Die Zukunft beim potenziellen Weltmeister-Team heißt aller Voraussicht nach Nico Rosberg.

Die möglichen Fahrer:

Jenson Button: Wird bleiben, egal ob er Weltmeister wird oder nicht.

Nico Rosberg: Der Wechsel zu McLaren klappt wahrscheinlich nicht. Mercedes will aber trotzdem Rosberg an sich binden und parkt ihn beim Kundenteam, in das man sich in den kommenden Jahren ohnehin groß einkaufen will.

SPOXRubens Barrichello und Nico Rosberg tauschen offenbar im kommenden Jahr ihre Cockpits. Barrichello wird den Deutschen dem Vernehmen nach 2010 ersetzen und neben Nico Hülkenberg fahren. Kazuki Nakajima ist wohl aus dem Rennen, da man sich bei Williams ohnehin nach einem anderen Motorenpartner als Toyota umsieht. Beste Karten hat dabei Renault.

Die möglichen Fahrer:

Nico Hülkenberg: Noch ist offiziell nichts unterschrieben, aber es gilt als sicher, dass der GP2-Champion eins der beiden Williams-Cockpits bekommt.

Rubens Barrichello: Angeblich hat er schon im Werk in Grove letzte Details geklärt und einen unterschriftsreifen Vertrag vorliegen. Barrichello passt in die Philosophie von Williams, neben dem jungen Hülkenberg auf einen erfahrenen zweiten Piloten zu setzen.

SPOXRenault ist bei der Suche nach einem Alonso-Ersatz offenbar auch schon weit gekommen. Robert Kubica soll den Spanier als Nummer eins ersetzen. Nach dem Japan-GP will Renault seine Fahrerpaarung verkünden.

Die möglichen Fahrer:

Robert Kubica: Er drückt sich in Interviews noch um ein definitives Bekenntnis, lässt aber durchblicken, dass die Verhandlungen mit Renault schon sehr weit fortgeschritten sind. Allerdings beteuert er: "Nicht steht zu 100 Prozent fest." Toyota steht seit neuestem ebenfalls zur Debatte.

Romain Grosjean: Nachdem er mitten in der Saison ins kalte Wasser geworfen wurde, gibt ihm das Team wahrscheinlich noch eine Chance. Ganz sicher kann er sich aber nicht sein, denn sein großer Fürsprecher und Manager Flavio Briatore ist nicht mehr da.

Timo Glock: Sollte Renault wider Erwarten nicht mit Grosjean planen, dann taucht der Name Timo Glock als mögliche Alternative auf. Er hat laut Manager Hans-Bernd Kamps mittlerweile vier Anfragen vorliegen.

SPOXNoch immer ist nicht sicher, ob Toyota 2010 in der Formel 1 bleibt oder nicht. Meldungen vom vergangenen Wochenende, wonach Timo Glocks Vertrag nicht verlängert wird, wurden von allen Seiten dementiert. Gleichzeitig deutete Teamchef Tadashi Yamashima in einer Pressekonferenz an, dass Toyota nicht aussteigt. Auch ein neu abgeschlossener Sponsoren-Deal mit ZF Sachs spricht für einen Verbleib. Passend dazu das neueste Gerücht: Toyota ist drauf und dran, Renault Robert Kubica im letzten Moment noch auszuspannen.

Die möglichen Fahrer:

Robert Kubica: Am Freitag in Suzuka meldeten mehrere Medien übereinstimmend eine mögliche Wende im Fall Kubica. Bisher sah alles danach aus, als wäre sein Wechsel zu Renault schon so gut wie fix, aber nun ist Toyota offenbar voll im Rennen um die Dienste des Polen. Die Frage ist nur, ob das Team Kubica wegen der unsicheren Zukunft ausreichende Zusagen machen kann.

Timo Glock: Noch hat das Team die Option auf eine Vertragsverlängerung nicht gezogen. Das wird vor dem Saisonende wohl auch nicht passieren, denn der Konzern entscheidet erst im November über das F-1-Budget. Die Frage ist, ob Glock so lange warten will.

Heikki Kovalainen: Sollte der Finne bei McLaren-Mercedes für seinen Landsmann Räikkönen Platz machen müssen, wäre Toyota ein mögliches Auffangbecken. Aber auch er hat das Problem der ungewissen Zukunft des Teams.

Kimi Räikkönen: Wohl eher ein Traum von Toyota als eine ernsthafte Option. Toyota betont, dass man schon seit Jahren Interesse an Räikkönen hat, aber vom Iceman kommen keine Signale in Richtung der Japaner. Er geht zu McLaren oder verlässt die Formel 1 ganz - das scheinen im Moment die einzigen beiden Alternativen zu sein.

Kazuki Nakajima: Der Japaner wäre die kleine interne Lösung, die wenig Geld kostet und die Konzernchefs zufrieden stellt. In Tokio sieht man gerne einen Japaner im Cockpit. Noch ein wichtiges Argument für Nakajima: Er wäre ein sehr preiswerte Lösung.

SPOXBei Toro Rosso ist alles klar. Teamchef Franz Tost hat im Vorfeld des Japan-GP bestätigt, dass sich an der Fahrerpaarung nichts ändern wird.

Die Fahrer:

Sebastien Buemi

Jaime Alguersuari

SPOXForce India braucht einen Nachfolger von Giancarlo Fisichella. Der wird aller Voraussicht nach auch 2010 Vitantonio Liuzzi heißen. Ob Adrian Sutil bleibt, ist nicht klar, aber es ist möglich. Denn ein richtiges Top-Cockpit, nach dem Sutil strebt, drängt sich nicht auf. Außerdem hat er im SPOX-Interview gesagt, dass er sich einen Verbleib bei Force India vorstellen kann.

Die möglichen Fahrer:

Adrian Sutil: Mangels Alternativen könnte er bleiben, wo er ist.

Vitantonio Liuzzi: Der Italiener macht bei seinem Comeback einen sehr guten Eindruck. Vor allem in Monza hat er überzeugt. Es gibt keinen Grund, ihn nicht weiterhin zu verpflichten.

Bruno Senna: Sein Name fällt in der Silly Season überraschend selten. Eine der wenigen Adressen, an denen er andocken könnte, ist Force India. Aber auch nur, wenn Sutil weggeht.

SPOXQadbak ist erst einmal nur der Arbeitstitel für den BMW-Sauber-Nachfolger. Die Geldgeber sind offenbar seriös, mit Ferrari steht der Motorenpartner auch schon bereit. Die Frage ist nur noch, ob das Team sicher einen Startplatz bekommt. Als 14. Rennstall bräuchte Qadbak eigentlich eine Sondergenehmigung, gegen die sich Williams momentan stemmt. Sollte aber eins der neuen Teams noch abspringen, dann wäre der Start auf jeden Fall gesichert. Egal wie, man kann davon ausgehen, dass so ein verdienter Mann wie Peter Sauber einen Platz im Feld finden wird.

Die möglichen Fahrer:

Nick Heidfeld: Heidfeld kennt das Team gut und wäre mit seiner Erfahrung genau der richtige Mann für den Neustart. Darüber hinaus fehlen Quick Nick die verlockenden Alternativen.

Christian Klien: Der Österreicher wäre ein solider und auch preiswerter Ersatz für Robert Kubica. Er gehört als Testfahrer ohnehin schon zum Team und kennt die Abläufe fast ebenso gut wie Heidfeld.

Timo Glock: Sollte er nicht bei Toyota bleiben können, scheint Qadbak neben Renault die logische Alternative. Auch er kennt aus seiner Zeit als Testfahrer das Team noch sehr gut und bräuchte keine Anpassungszeit. Dass er fahrerisch eine Bereicherung wäre, hat er gerade in Singapur mit Platz zwei eindrucksvoll gezeigt.

SPOXLotus ist noch eine große Unbekannte auf dem Fahrermarkt. Ende Oktober sollen die Namen zwar schon verkündet werden, aber wirklich viel ist noch nicht durchgesickert. Gut möglich, dass zumindest ein Cockpit auf Wunsch der malaysischen Geldgeber mit einem Malaysier besetzt wird.

Die möglichen Fahrer:

Alex Yoong: Er ist der einzige Malaysier mit Formel-1-Erfahrung und daher automatisch ein Kandidat. Im Moment fährt er für sein Land in der A1-GP-Serie.

Fairuz Fauzy: Auch er ist Malaysier und in der A1-GP-Serie unterwegs. Zudem hat er Einsätze in der Renault World Series.

Jarno Trulli: Er könnte der erfahrene Mann neben einem einheimischen Malaysier sein. Lotus-Technikchef Mike Gascoyne kennt den Italiener noch aus ihrer gemeinsamen Toyota-Zeit.

SPOXBei Campos ist nur eins sicher: Ein Fahrer wird Spanier sein. Neben Top-Favorit Pedro de la Rosa ist auch Marc Gene in der Verlosung. Am wichtigsten ist aber, dass bei Campos die Finanzierung steht und der Aufbau des Teams nach Plan läuft.

Die möglichen Fahrer:

Pedro de la Rosa: Er galt von Anfang an als gesetzt. Aber unterschrieben ist offenbar noch nichts.

Marc Gene: Sein Name war nicht von Anfang an auf der Liste, aber er mausert sich mehr und mehr zum echten Konkurrenten für de la Rosa.

Vitaly Petrov: Der Zweite der GP2-Meisterschaft gilt nach wie vor als heißer Kandidat. Er ist sowohl schnell als auch mit einigen Sponsorengeldern gesegnet.

SPOXBei Manor hat sich in Sachen Fahrer kaum etwas getan. Konkrete Namen sind nicht im Gespräch, aber Manor ist der heißeste Tipp auf die Rolle als Auffangbecken für Piloten, die sonst nirgends untergekommen sind. Mögliche Namen sind in diesem Zusammenhang Alexander Wurz oder Jacques Villeneuve, der nach wie vor alles versucht, um sich für 2010 ins Gespräch zu bringen. Das zweite Cockpit neben einem etablierten Piloten könnte sogar ein junger Nachwuchsmann aus dem Formel-3-Team von Manor bekommen.SPOXUS F1 ist die große Wundertüte - oder sollte man eher Rohrkrepierer sagen? Mittlerweile rechnet kaum noch jemand ernsthaft damit, dass es die Amerikaner zum Saisonstart 2010 schaffen, ein Team auf die Beine zu stellen. Viel zu langsam geht der Aufbau das Rennstalls voran. Entsprechend müßig ist die Diskussion über mögliche Fahrer, denn niemand, der sich auf US F1 einlassen würde, hätte in irgendeiner Form Planungssicherheit. Sicher kann man nur sagen, dass ein Fahrer - sollte er überhaupt benötigt werden - aus den USA käme. Danica Patrick wäre es aber nicht, denn die hat ihren Vertrag in der IRL gerade erst verlängert.

Perfekt: Alonso wechselt zu Ferrari