Endlich startet die schnellste Sportart der Welt wieder durch! Vor dem Auftakt der neuen DEL-Saison (im LIVETICKER) elektrisiert vor allem eines: Wer stoppt die Adler? Das könnten zum Beispiel die wiedererstarkten Kölner Haie sein, die besonders auf die Expertise eines Landes setzen. Außerdem: Ein umjubelter Rückkehrer löst Euphorie pur aus, eine neue deutsche Eishockey-Macht und ein großer Berliner Vorteil. Bleibt die Frage: Geht es mit den Kellerkindern endlich aufwärts?
Neben Brent Raedeke, der in Iserlohn bis zum Nationalspieler aufgestiegen ist, und Ryan MacMurchy, der in Ingolstadt eine unfassbare Bilanz von 52 Punkten in 42 Spielen und eine Plus/Minus-Bilanz von starken +24 hinlegte, sorgten die Mannheimer kurz vor dem Saisonstart für den Transferhöhepunkt des Sommers. Marcel Goc unterschrieb für fünf (!) Jahre in der ehemaligen Kurpfalz.
"Mir war es wichtig, mich langfristig an einen Klub zu binden, wenn ich wieder nach Europa zurückkomme", so Goc über seinen langfristigen Vertrag. Während der Kader nun so tief und stark wie kaum ein anderer in der Liga besetzt ist, könnte einzig die Verpflichtung des unerfahrenen Greg Ireland als Nachfolger von Meistertrainer Geoff Ward für Hoffnung bei der Konkurrenz sorgen.
Trainer Niklas Sundblad, mit Ingolstadt 2014 Meister, hat sich fast jeden Wunsch auf dem Transfermarkt erfüllen dürfen. Für sehr viel Geld wurde Patrick Hager ("einer der drei besten deutschen Center" - O-Ton Sundblad) aus Ingolstadt geholt, dazu kam mit Justin Williams ein NHL-erfahrener Hochkaräter. Und dann gibt es ja noch die Schweden.
Insgesamt neun Landsmänner, darunter drei Trainer und sechs Spieler, aus dem hohen Norden bereichern die Haie. Mit Wesslau (Tor), Eriksson, Umicevic, Aslund und Salmonsson wurden nur Topleute hinzugeholt. Einziges Problem für die Swedish Gang: Das Umfeld erwartet (mal wieder) nichts als den Titel - und man weiß aus der letzten Saison, wo das hinführen kann.
Neben Wolf konnten auch Michael Davies aus Düsseldorf (36 Punkte in 35 Spielen) und Marcel Müller aus Krefeld verpflichtet werden. Beide haben DEL-Topscorer-Potential. Mit Dimitrij Kotschnew und Sebastien Caron hat man das vermeintlich beste Torhüter-Duo der Liga, und Thomas Oppenheimer und Jerome Flaake gehören ebenfalls zum Besten, was die DEL im Sturm zu bieten hat. Nur der Abgang von Topscorer Kevin Clark stört.
Klingt alles nach Mannheim-Herausforderer Nummer 1 - wäre da nicht die Defensive. War sie letzte Saison schon der Knackpunkt (viertmeiste Gegentore), wurde sie von Sportdirektor Stephane Richer nicht prominent genug verstärkt. Hier gilt es zu arbeiten. Gelingen signifikante Verbesserungen, dann sind die Freezers ein ganz heißes Eisen.
Dazu zählt mit Brian Lebler, bester Torschütze der EBEL, einer der gefragtesten Stürmer des Sommers. Mit Brian Salcido wechselt der Top-Verteidiger der letztjährigen finnischen Liga nach Oberbayern und mit Sturmtank Thomas Kubalik kommt ein tschechischer Nationalspieler. Für den Kracher sorgte dann Playoff-Topscorer Brandon Buck: Der Kanadier verlängerte seinen Vertrag vorzeitig bis 2020!
Die Abgänge von Christoph Gawlik, Patrick Hager und Ryan MacMurchy wiegen jedoch schwer, mit Alexander Barta kommt zumindest eine prominente Verstärkung auf dem deutschen Sektor. Auch die Verletzungen von Salcido und Buck verursachen zum Saisonstart eine Lücke zur Spitze.
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Mit Steven Pinizotto, Keith Aucoin (944 Punkte in 861 AHL-Spielen) und Frank Mauer aus Mannheim schlug man hochkarätig auf dem Transfermarkt zu. Danny aus den Birken ist die neue Nummer 1 im Tor, Toni Söderholm und Frederic St-Denis ergänzen sinnvoll die Defensive. Der Kader strotzt definitiv vor Qualität.
Hoffnung auf eine große Saison machen die Ergebnisse in der Champions Hockey League. Vier Spiele, vier Siege. Besser war kein anderes DEL-Team. Wenn jetzt noch der Schock, den das desaströse Aus im vergangenen Playoff-Viertelfinale gegen Wolfsburg (0:4) sichtlich hinterlassen hat, aus den Köpfen gestrichen werden kann, darf man den Bullen das Halbfinale durchaus zutrauen.
Ganz großes Plus für die Eisbären: Die Spieler konnten den ganzen Sommer über auf Eis trainieren. Ein absolutes Privileg. "Die Jungs haben sich eine wirklich tolle Form erarbeitet. Ich bin richtig begeistert. Das Sommereistraining zahlt sich bestimmt aus", schwärmte Krupp deshalb gegenüber der EishockeyNEWS.
Die letzten beiden Jahre verliefen enttäuschend, ein größerer Umbruch wurde von den Verantwortlichen aber nicht durchgezogen. Spektakuläre Neuzugänge? Fehlanzeige. Es wird darauf ankommen, in wie weit die Berliner diesmal von Verletzungen verschont bleiben. Dann wird der Sprung aus dem Mittelmaß gelingen.
Kann Sportdirektor Martin Jiranek diese entstandene Lücke schnell und gut füllen, dürfen die Ice Tigers durchaus optimistisch in die neue Spielzeit blicken. Selten hatten die Neuzugänge solche klangvolle Namen wie dieses Jahr. Kurtis Foster (408 NHL-Spiele), David Steckel (456), Brandon Segal (103) und Colin Fraser (398) ergänzen das Team um die jungen Yasin Ehliz und Leonhard Pföderl.
Dennoch müssen auch die Erfahrenen erstmal liefern und beweisen, dass sie auch wirklich alles für Nürnberg geben wollen. Geht dieser Plan von Jiranek und Trainer Rob Wilson auf, könnte Nürnberg die Spitzenteams überraschen.
Joonas Rönnberg für die Verteidigung, Wolfsburgs konstanter Scorer Norm Milley und überraschend Deutschland-Rückkehrer Eduard Lewandowski für den Sturm. Dazu Christopher Minard, Christoph Gawlik und Tim Schüle. Das kann sich sehen lassen. Überschattet wird das alles allerdings vom Abgang des DEL-Torhüter des Jahres Tyler Beskorowany, der nicht zu ersetzen ist.
Bitter trifft die DEG die mehrmonatigen Ausfälle von Neuzugang Gawlik und Verteidiger Jakub Ficenec. Der Kader ist zwar endlich wieder tief besetzt, aber die Neuen scheinen zum Teil schon im Herbst ihrer Karriere. Es gilt, das Selbstvertrauen aus dem Erreichen das Playoff-Halbfinals mit in die neue Saison zu nehmen.
Allen voran mit Jimmy Sharrow, der als dreimaliger Meister aus Berlin kommt. Im Sturm sind die Augen auf Neuzugang Daniel Widing gerichtet. Zudem hat sich Manager Charlie Fliegauf mit Fabio Pfohl ein interessantes deutsches Talent gesichert, dessen Namen man für die Zukunft durchaus mal im Hinterkopf behalten könnte.
Der wichtigste Mann bleibt aber Trainer Pavel Gross. Der akribische Arbeiter fordert immens viel von seinen Spielern. Zum Beispiel höchstens zwei Gegentore pro Spiel und das schnellste Eishockey der Liga. Kann die Mannschaft die Trainervorgaben umsetzen - wer weiß, ob die Grizzlys nicht doch wieder unter die Top 4 einziehen können.
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Ein direkter Playoff-Platz wird schwer, ist aber nicht unmöglich. Der Kader scheint auf den ersten Blick homogen. Manager des Jahres Karsten Mende musste von den Topspielern nur Brent Raedeke (Mannheim) und Sean Sullivan (Hamburg) ersetzen, mit Robert Raymond, Louie Caporusso und Jason Jaspers gelangen sinnvolle Ergänzungen.
Wie letztes Jahr strahlt in Iserlohn vor allem die Offensive. Sie wird auch in der neuen Spielzeit das absolute Prunkstück. Defizite gibt es wieder in der Verteidigung. Sie könnte zum Genickbruch für die gestiegene Erwartungshaltung bei den Hühnern werden.
Das brachte immerhin zwölf neue Spieler an den Pulverturm. Mit Mirko Höfflin, der bereits als Königstransfer angepriesen wird, entschied sich sogar ein Nationalspieler, wenn auch nur als Leihgabe von Mannheim, für die Tigers. Wichtig ist außerdem die Rückkehr des lange verletzten Blaine Down.
Schafft es der neue Torhüter Matt Climie, ein bärenstarker Rückhalt zu werden, und Mitchell, die neue Mannschaft an sein System zu gewöhnen, werden die Tigers das ein oder andere Ausrufzeichen setzen. Und das vergangene Jahr endgültig vergessen lassen.
Dieser Eindruck wird beim Blick auf den Kader bestätigt. Der Abgang von Marcel Müller reißt ein großes Loch in die Offensive. Füllen sollen diese vor allem DEL-unerfahrene Spieler, wie Mike Collins (immerhin DEL2-Topscorer), Henrik Eriksson und Hunter Bishop. Alle drei werden sicherlich eine Eingewöhnungsphase benötigten.
"Egal wie, wir müssen in die Playoffs kommen, ob über die erste Runde oder direkt ins Viertelfinale", fordert der Sportliche Leiter Rüdiger Noack trotzdem. Lieber sollte man sich zunächst einmal auf das Erreichen der Pre-Playoff-Plätze fokussieren.
Dafür bekommt er mit Jeff Deslauriers einen neuen Torwart, in der Verteidigung einen talentierten Evan Odberg und im Sturm zwei Geheimtipps. Zum einen wechselte Mark Mancari, der ein Vollbluttorjäger ist, zum anderen Drew LeBlanc zum AEV. LeBlanc, ehemaliger Hobey-Baker-Award-Gewinner und sechsmaliger US-Nationalspieler, könnte neben dem Trainer der Königstransfer gewesen sein.
Zudem besitzt man mit Ivan Ciernik und Michael Iggulden zwei Top-Stürmer. Platz zehn ist das Ziel. Schlagen LeBlanc und Co. auch wirklich ein, dann sind die Augsburger für eine Überraschung gut. Die DEL-Unerfahrenheit von Mike Stewart ist jedoch ein nicht zu vernachlässigendes Risiko.
Mit Helmut De Raaf leitet nun ein erfahrener (Meister-)Trainer die Geschicke. Er muss jetzt eine Mannschaft formen. Zusammen mit Manager Jürgen Rumrich legte er insbesondere Wert auf die Defensive, verpflichtete mit Joey MacDonald einen zweiten starken Torhüter. Doch reicht das?
In der Offensive blieb als einziger Ausländer Asthon Rome über, mit Yan Stastny kommt ein prominenter Name nach Schwenningen. Was der Sturm schlussendlich leisten kann, das ist eine einzige Wundertüte. Wie wahrscheinlich die komplette Saison der Wild Wings.
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