Aus in Miami: Müde Angelique Kerber gegen Sloane Stephens chancenlos

SID
Energie weg - Angelique Kerber ist in Florida ausgeschieden
© getty

Eine erschöpfte Angelique Kerber scheitert im Viertelfinale von Miami an ihrer Angstgegnerin Sloane Stephens. Damit ist aus deutscher Sicht nur noch Alexander Zverev in Florida im Rennen.

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Dem fast dreistündigen Kraftakt folgte die Abfuhr in 62 Minuten: Eine müde Angelique Kerber ist beim WTA-Turnier in Miami böse unter die Räder gekommen und hat sich mit 1:6, 2:6 im Viertelfinale gegen US-Open-Siegerin Sloane Stephens verabschiedet. 24 Stunden nach dem Sieg im Marathon-Match gegen die chinesische Qualifikantin Wang Yafan hatte die frühere Weltranglistenerste nichts mehr zuzusetzen - am Montag wird sie aus den Top 10 der Weltrangliste rutschen.

Damit ruhen die deutschen Hoffnungen bei der Doppelveranstaltung auf der Insel Key Biscayne vor der Küste Floridas auf Alexander Zverev. Der deutsche Topspieler, der sich mit einem 2:6, 6:2, 6:4 gegen David Ferrer (Spanien) ins Achtelfinale gekämpft hatte, trifft dort in der Nacht zu Mittwoch (nicht vor 3.00 Uhr MESZ) auf den derzeit glänzend aufgelegten Tennis-Rebellen Nick Kyrgios aus Australien.

Kerber verpasste wie schon zuletzt in Indian Wells den Einzug ins Halbfinale. In Kalifornien war die Kielerin in der Runde der letzten Acht mit 0:6, 2:6 gegen die Russin Daria Kasatkina untergegangen. Kerber kassierte im fünften Duell mit ihrer Angstgegnerin Stephens die vierte Niederlage. Damit ist in Miami keine deutsche Spielerin mehr vertreten. Für die schwach in die Saison gestartete Stephens, die bei den Australian Open bereits in der ersten Runde gescheitert war, ist es die erste Halbfinal-Teilnahme im Jahr 2018.

Motivationsschub von Kerber-Trainer Wim Fissette verfehlt Wirkung

Die 30 Jahre alte Kerber, die am Vortag in einem ganz schweren Ritt (6:7, 7:6, 6:3) gegen Wang in die Runde der letzten Acht eingezogen war, wirkte müde und kassierte schnelle Breaks zum 1:3 sowie zum 1:5. Nach 23 Minuten sicherte sich die fünf Jahre jüngere Stephens den ersten Satz.

In der Satzpause versuchte Coach Wim Fissette die resignierende Kerber noch einmal aufzurichten. "Komm, wir geben noch einmal alles! Du schaffst es, hab Spaß, Angie!", predigte der Belgier. Kerber selbst hatte nach dem "Charakter-Sieg" gegen Wang, bei dem sie zeitweise in die Spielweise ihres desaströsen Jahres 2017 zurückgefallen war, gesagt: "Wieder um jeden einzelnen Ball zu kämpfen - das war der Schlüssel." Doch dazu fehlte ihr gegen Stephens die Kraft.

Im zweiten Durchgang spielte Kerber zunächst zwar besser mit, gab dann aber nach vier abgewehrten Breakbällen ihren Aufschlag zum 2:3 ab. Nachdem Kerber eine Chance zum direkten Rebreak nicht nutzen konnte, erholte sie davon sich nicht mehr.

Auch Zverev hatte in seinem zweiten Turnierspiel gegen den spanischen Haudegen Ferrer einen Fehlstart, der Weltranglisten-Fünfte fand nur mühsam ins Spiel. Doch wie schon in der Runde zuvor gegen den Russen Daniil Medvedev fing sich Zverev und drehte mit einer Energieleistung das Match in seine Richtung. Der 20-Jährige scheint nach dem mäßigen Jahresauftakt weiter nicht ganz auf der Höhe seiner Leistungsfähigkeit - doch die Formkurve zeigt nach oben.

Hier geht's zum gesamten Draw der Damen

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