Martina Navratilova: "Naomi Osaka erinnert mich an die junge Serena"

Von Ulrike Weinrich
Martina Navratilova und Serena Williams
© Dan Istitene

Komplimente hat Naomi Osaka zuletzt einige bekommen. Erst recht nach ihrem überraschenden Triumph beim Premier-Mandatory-Event in Indian Wells. Martina Navratilova vergleicht die 20-jährige Japanerin sogar mit der jungen Serena Williams.

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Glaubt man Navratilova, dann hat Osaka inzwischen herausgefunden, wie sie ihr kraftvolles Spiel sinnvoll "zügeln" kann. Wie einst Serena Williams. "Auch sie hatte diese Kraft, aber hat dann gelernt, diese zu kontrollieren."

"Jetzt hat Osaka für sich einen Weg gefunden, intelligenteres Tennis zu spielen", schrieb Navratilova in ihrer Kolumne auf wtatennis.com.

In Miami hatte Osaka kurz nach ihrem Triumph in der kalifornischen Wüste für einen weiteren Paukenschlag gesorgt, als sie ihr Vorbild Serena Williams in der ersten Runde von Key Biscayne mit 6:3, 6:2 entzauberte. Es war ein Indiz für Navratilova, dass der Schützling des Münchners Sascha Bajin das Zeug zum ganz großen Wurf besitzt.

Navratilova über Osaka: "Sie hat aufgehört, unnötige Fehler zu machen"

"Ein Beweis dafür, dass man ein künftiger Champion ist, ist die Art, wie man auf besondere Erfolge reagiert", meinte die ehemalige Nummer eins. Osaka sei aus Indian Wells gekommen, habe ihre Form konserviert - und ihr einstiges Idol Williams geschlagen.

Und zwar in "dominierender Weise", wie Navratilova anfügte: "Sie hat inzwischen einfach damit aufgehört, so viele unnötige Fehler zu machen. Wenn du erst einmal fühlst und siehst, wie viel effektiver dein Spiel dadurch wird, dass du deine Power in die richtigen Bahnen lenkst, konzentrierst du dich noch mehr darauf." Und das ist gut so.

Ikone Navratilova traut Naomi Osaka einen Grand-Slam-Coup zu

Die 61-Jährige traut der Weltranglisten-22. Osaka auch den Durchbruch bei einem Grand-Slam-Event zu. Es bestehe "kein Zweifel", dass sie das Potenzial dazu habe, erklärte Navratilova: "Sie hat gerade ein Turnier gewonnen, bei dem jeder gespielt hat. Wenn du dort siegen kannst, glaubst du auch daran, auf einer noch größeren Bühne erfolgreich zu sein."

Osaka, Tochter eines Vaters aus Haiti und einer japanischen Mutter, hatte nach ihrem Sieg über die ungesetzte Wildcard-Inhaberin Serena Williams gesagt: "Sie war der Hauptgrund, warum ich mit dem Tennisspielen angefangen habe. Ich habe Serena so oft im TV gesehen und immer angefeuert."

Primäres Ziel sei es beim ersten Duell mit dem 23-maligen Grand-Slam-Champion gewesen, "nicht 0:6, 0:6 zu verlieren. Ich wollte Serena beeindrucken. Und ich wollte sie zwingen, dass sie mindestens einmal 'C'mon!' ruft", berichtete Osaka. Das Vorhaben glückte!

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