Selten gewordener Gast

Richard Williams - ehemaliger Tennis-Weltreisender
© getty

Früher sah man Richard Williams bei allen größeren Anlässen in der Box seiner Töchter Venus und Serena - mittlerweile sind seine Besuche bei WTA-Turnieren rar gesät.

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Richard Williams darf man mit gutem Recht als Person des Zeitgeschehens bezeichnen, bezogen auf den kleinen Cosmos, den die Tennistour nun einmal darstellt. Unvergessen die Bilder, als Richard die Erfolge seiner Töchter Serena und Venus in Wimbledon mit der eigenen Kamera für das Familienalbum einfing, ein bescheidenes Aufnahmegerät verglichen mit den monumentalen Brennweiten der professionellen Fotografen.

Früher ein gewohnter Anblick, gesundheitliche Probleme haben die Reisetätigkeit des mittlerweile 75-Jährigen stark eingeschränkt. Vergangene Woche in Miami war Richard Williams allerdings wieder einmal zur Unterstützung einer seiner Töchter angereist, nach der Absage von Serena musste Venus solo die Familienfarben vertreten. Und besiegte dabei immerhin die Weltranglisten-Erste Angelique Kerber, bevor im Halbfinale gegen die spätere Siegerin Johanna Konta Schluss war.

Mehr als Tennis

"Ich glaube, sein letztes Turnier war im vergangenen Jahr in Charleston", resümierte Venus also in Miami. "Er hält sich also mehr an die Turniere in den USA." Im Match gegen Svetlana Kuznetsova habe sie die Unterstützung ihres Vaters von draußen genossen, zumal die Partie zu ihren Gunsten ausgegangen war. "Er wollte das wirklich für mich. Er ist auch glücklich, wenn ich verliere, aber seine Freude und seinen Stolz und seine Begeisterung zu sehen, dafür alleine könnte ich ein Match gewinnen."

Richard Williams hatte während des Wimbledon-Turniers 2016 einen Schlaganfall erlitten, Serena dessen ungeachtet eben dort ihren 22. Grand-Slam-Erfolg gefeiert. Die sportliche Seite wäre ihrem Vater aber nicht die allerwichtigste gewesen, erläuterte Venus in Miami. "Wir sollten Tennis niemals als alles in unserem Leben sehen. Ich glaube aber, dass er jetzt möchte, dass wir überhaupt nie aufhören, weil es ihm so viel Spaß macht, uns da draußen zu sehen."

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