"Wer sollte sonst noch kommen?"

David Kotyza
© getty

Ihre Partnerschaft hätte nicht besser beginnen können: David Kotyza, langjähriger Coach von Petra Kvitova, über sein unerwartetes Comeback als Coach und die Zusammenarbeit mit Karolina Pliskova.

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Erster gemeinsamer Auftritt, erster Sieg: Der Triumph von Karolina Pliskova beim Turnier von Brisbane hat wenige Fragen offen gelassen - zu beeindruckend die Leistung der Tschechin, die im gesamten Turnierverlauf gerade ein Mal ihren Aufschlag abgab.

Seit diesem Jahr sitzt ein alter Bekannter der Damenszene auf der Pliskovas Bank: David Kotyza, sieben Jahre lang der Coach von Petra Kvitova sowie kurzzeitig der von Caroline Wozniacki. Dass Kotyza überhaupt - und so schnell - bereits wieder auf der Tour weilt, hat ihn hierbei selbst überrascht, wie er vor ein paar Tagen im Gespräch mit der WTA erzählte. "Ich wollte mehr zu Hause sein. Ich habe geplant, tschechische Jugendspielerinnen zu coachen und nur auf wenige Turniere zu reisen, weil wir einen dreijährigen Sohn haben und im Juni noch ein Kind bekommen. Aber dann hat mich jemand angerufen, das war eine Überraschung. Mein erstes Gefühl war: Das will ich machen!" Er habe sich gefragt: "Wenn du das nicht machen willst, was sollte noch kommen? Wer in aller Welt muss dich sonst noch anrufen?" Ziel sei es nun, eine Mischung zu finden, "sie ist erwachsen genug, mal alleine zu reisen, oder mit ihrem Vater oder Fitnesscoach".

Vor allem interessiert habe Kotyza die Zusammenarbeit aufgrund Pliskovas Persönlichkeit und ihrem Spielstil, der an den von Kvitova erinnere. "Eine Persönlichkeit, die das Spiel entscheiden will, die Verantwortung für die Punkte übernimmt, das mag ich." Ein großer Unterschied zu Kvitova in der Zusammenarbeit bestehe aber. "Petra war 18 Jahre alt, Karolina ist 24. Sie ist mehr eine Art Partner. Ich glaube, sie ist sehr gebildet, daher können wir oft über Taktiken und Techniken sprechen. Darüber, ihr Spiel zu verbessern. Für mich ist das eine Inspiration, weil ich so eine andere Art der Kommunikation lerne." Um alles zusammenzubringen, müsse man sowieso das Gesamtbild sehen, so Kotyza. "Man kann nicht über Taktik sprechen, ohne die richtige Technik, aber ich kann auch nicht die richtige Technik sprechen, ohne die Physis zu betrachten". Ebenso sei eine Mischung aus Gefühl und Zahlen wichtig. "Du hast auf der einen Seite natürlich ein Gefühl. Aber wenn die Zahlen was anderes sagen... Zahlen lügen nicht. Es wird also eine Mischung aus Statistiken sowie meinem und ihrem Gefühl", so der 49-Jährige.

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