Tommy Haas: Kein Comeback im Doppel

Tommy Haas wird Lucas Pouille beraten
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Tommy Haas sprach in Stuttgart über seine Ambitionen als Trainer, Erinnerungen an den Weissenhof und Gründe für den endgültigen Abschied.

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Von Florian Goosmann aus Stuttgart

Natürlich kamen sie, die berühmten drei Sätze zu den Geschehnissen vor einem Jahr. "Es war ja mein letzter Sieg auf der Tour gegen meinen Buddy Roger. Das kann man lassen. Das werde ich ihm auch ein Leben lang vorhalten."

Tommy Haas hatte diesmal zu einer kleinen Pressekonferenz in der Player's Lounge am Weissenhof geladen, "einfach fragen, was ihr mich fragen wollt", gab er in die Runde. Haas ist als Coach von Vorjahressieger Lucas Pouille in Stuttgart, "Mitberater", wie er ausgab, so ganz sicher um seine Bezeichnung war er nicht. "Ich bin Teil seines Teams, ob das nun Headcoach ist oder Berater, das ist mir und ihm egal." Letztlich gehe es um bestimmte Wochen zum Training - bis Wimbledon sei die Planung angelegt. Ein volles Commitment sei schwierig, "die Familie geht natürlich vor." Aber manchmal lasse sich das auch gut verbinden.

Dabei, gibt Haas zu, sei Coaching (noch) nicht wirklich ein Thema gewesen, "dann habe ich mir doch viele Videos auf Youtube von ihm angeschaut. Ich wusste, dass er ein sehr guter Spieler ist, aber habe noch viel Potenzial gesehen. Und ich glaube, dass er auch bei den großen Turnieren sehr weit kommen kann." Vor allem in der Defensive sei bei Pouille noch Luft nach oben, "da sind die Topspieler ganz vorne dabei." Und natürlich der Weg von der Defensive in die Offensive, "wenn er die Bälle früher nimmt, dieses Spiel ist wichtig."

Er tritt zurück, er tritt nicht zurück, er tritt zurück...

Das Ende seiner eigenen Karriere, um das es einigen Hickhack gegeben hatte, habe verschiedene Gründe gehabt. "Körperlich und vom Ranking her" - das sei das Entscheidende gewesen. Wann ihm klar gewesen sei, dass Schluss ist, war Haas offenbar selbst nicht völlig klar. "Aber als Indian Wells kam, mich viele Leute drauf angesprochen haben und ich mehr drüber nachgedacht habe, war es der optimale Moment." Und beim 40. Geburtstag, Anfang April, "da war ich froh, dass ich mit 40 nicht noch Turniere spiele, sondern etwas anderes mache."

Champions-Tour und Exhibition-Matches seien natürlich weiterhin da, "ich spiele einfach sehr gerne Tennis"; auch als Neu-Coach sei eine gewisse Form von Vorteil, "so kann ich selbst mal reingehen, was zeigen."

Ein Start im Doppel hingegen - ähnlich wie bei Lleyton Hewitt und Schützling Alex de Minaur - sei jedoch nicht geplant. "Wenn man einmal offiziell zurücktritt, muss man sich erst wieder anmelden bei der ATP. Hätte ich das früher gewusst, dass ich mit einem Spieler was mache, wäre das sicher schön gewesen, um hier oder in Halle zu spielen." Aber, so Haas: "Man muss seine Trainerrolle auch ernst nehmen, und wenn man dann zu oft selbst spielt, ist das vielleicht ganz witzig, muss aber nicht unbedingt sein."

Ein Termin für die offizielle Verabschiedung steht noch aus, ob und wann dies sein wird, ließ Haas offen. "Vielleicht gibt's da noch was, aber noch ist nichts Konkretes geplant."

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