Dominic Thiem: "Meine Schläge sind sehr gut, aber..."

Von tennisnet
Thiem arbeitet an seiner Konstanz.
© getty

Dominic Thiem hat sich in einem ausführlichen Interview über Druck als Profisportler und den Umgang mit Medien geäußert. Außerdem verriet der Österreicher, woran er arbeiten muss, um in der Weltrangliste den nächsten Schritt gehen zu können.

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"Natürlich ist es ein hoher Druck, mit dem wir umgehen müssen - aber ein guter. Wir spielen ja nicht um Leben und Tod, sondern um Punkte, Preisgeld und Prestige. Man trägt selbst die Verantwortung dafür, was der Druck mit einem macht. Es gibt natürlich schwierige Tage, doch die schönen überwiegen", sagte Thiem im Interview mit Forbes.

Durch die guten Leistungen der vergangenen Jahre hat sich der 25-Jährige in der Weltspitze etabliert und vermehrt ins Rampenlicht gespielt. Mit der größeren Aufmerksamkeit hat Thiem jedoch keine Probleme. "Früher hat niemand auf mich geschaut; kleine Turniere, keine Zuschauer. Heute interessieren sich viele Leute für meine Spiele. Doch genau da wollte ich ja hin, also in der Öffentlichkeit stehen und so gut Tennis spielen, dass sich die Menschen für mich interessieren und ich die großen Turniere spiele", sagte er.

Dominic Thiem: "Meine Position auf dem Platz muss besser werden"

Trotz des erstmaligen Finaleinzuges bei einem Grand Slam im vergangenen Juni in Paris steht Thiem derzeit auf Weltranglistenposition neun - fünf Plätze hinter seinem bisherigen Career-High. Der Niederösterreicher kennt den Puzzlestein, der ihm noch fehlt, um die Top-3 angreifen zu können.

"Ich muss auf allen Belägen und das ganze Jahr hindurch durchgehend Leistungen auf dem Niveau bringen, das ich von mir erwarte", sagte er. "Konkret also: auf schnelleren Belägen und in der Halle besser werden. Und in der zweiten Jahreshälfte das Level der ersten halten. Das zu lernen ist ein Prozess, der bei mir mit elf, zwölf Jahren begonnen hat. Das geht schon relativ gut, aber es geht auch da um die letzte Konstanz, eben auch in schwierigen Situationen aggressiv zu bleiben. Da zeigt es sich dann, da entscheidet es sich."

Im Training bereitet sich Thiem akribisch auf dieses Ziel vor. "Es geht darum, in jeder Situation den richtigen Schlag zu spielen, mit dem richtigen Drall, dem richtigen Tempo, der richtigen Platzierung. Meine Schläge sind sehr gut, aber der beste Schlag nützt nichts, wenn du ihn im falschen Moment einsetzt. Und was definitiv noch besser werden muss, ist meine Position auf dem Platz. Ich muss näher an die Grundlinie gehen, den Ball früher nehmen. Sogar Rafael Nadal, der früher extrem weit hinten gestanden ist, rückt immer mehr auf. Das ist eine Grundvoraussetzung im modernen Tennis, da geht es um Offensive, um Druck und um per­manente Aggressivität."

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