NHL

Chicago Blackouts und Mr. Positive

Von SPOX
Ryan O'Reilly war der einzige Shootout-Torschütze in Dallas
© getty

Die Blackhawks erleben in Tampa Bay ihr Waterloo und rennen planlos ins offene Messer. Die Anaheim Ducks beweisen gegen die Kings riesige Comeback-Qualitäten, Seidenberg und Co. marschieren in Richtung Playoffs und in Dallas behält nur ein Einziger die Nerven.

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Das Spiel der Nacht:

Tampa Bay Lightning (38-19-6, 82 pts) - Chicago Blackhawks (37-21-5, 79 pts) 4:0 BOXSCORE

Was eine Abreibung für die Blackhawks! Im Duell der Viertplatzierten der beiden Conferences hatte Tampa Bay klar das Sagen und am Ende auch die beiden überragenden Akteure in seinen Reihen: Doppeltorschütze Steven Stamkos und Keeper Ben Bishop, für den es der zweite Shutout der Saison war.

Vor allem der Goalie (28 Saves), der seine aufsteigende Form der letzten Wochen bestätigte, war nach der Partie erleichtert: "Ich war mit meinen letzten Heimspielen nicht zufrieden. Umso schöner ist so eine Performance vor den eigenen Fans.

Blackhawks-Defensivmann Duncan Keith ärgerte sich dagegen über die Fahrlässigkeit seiner Mannschaft: "Wir haben Ihnen zu sehr in die Karten gespielt und sind ins offene Messer gerannt. Sie sind sehr schnell und wir waren zu kompliziert.

Neben Stamkos, der seine Saisontore 33 und 34 erzielte, trafen Brian Boyle und Ryan Callahan im Power Play. "Wir haben viel von dem umgesetzt, was wir trainiert haben. Alle haben sich viel bewegt und schlaue Läufe gemacht. Das Powerplay war überragend", freute sich Matchwinner Stamkos.

Die weiteren Spiele:

Anaheim Ducks (39-17-7, 85 pts) - Los Angeles Kings (29-20-12, 70 pts) 4:2 BOXSCORE

Die Ducks können Comeback! Zwei Drittel lang scheiterte Anaheim reihenweise an Kings-Goalie Jones (28 Saves) und ging mit einem 0:2-Rückstand in den letzten Spielabschnitt. Gefeierter Held war dann Corey Perry, der per Snap Shot zum 3:2 und mit einem Empty-Netter zum 4:2 für die Entscheidung sorgte.

Das Schlussdrittel brachte den Ducks den verdienten Lohn für viel Arbeit. 32:22 Torschüsse bei 52:25 Versuchen demonstrieren eindeutig Anaheims Überlegenheit. Ryan Kesler und Enerson Etem brachten die Ducks Anfang des dritten Durchgang zurück ins Spiel. Den Rest erledigte Perry.

"Man muss nur bei seinem Plan bleiben. Wir gehen raus, machen die richtigen Dinge und am Schluss zahlt es sich schon aus. Andererseits werden wir nicht immer nach einem 0:2 noch mal so zurückkommen", so Perry.

Trevor Lewis hatte die Gäste per Wrist Shot in Führung gebracht, Brayden McNabb erhöhte im zweiten Spielabschnitt auf zwei - Torschussverhältnis zu dem Drittel-Zeitpunkt: 8:0 für die Ducks. Am Ende setzte sich die Qualität aber durch.

New Jersey Devils (25-27-10, 60 pts) - Boston Bruins (30-22-9, 69 pts) 2:3 OT BOXSCORE

Der letzte Wildcard-Platz ist gefestigt, jetzt soll es für die Bruins um Dennis Seidenberg auch für die Playoffs reichen. Vier Punkte beträgt der Vorsprung auf Verfolger Florida Panthers durch den 3:2-Overtime-Sieg bei den Devils.

Seidenberg selbst stand gut 21 Minuten auf dem Eis, blieb aber ohne Scorerpunkt. Dafür verteilte er mit acht Checks mehr als jeder andere Spieler. Den Entscheider erzielte Ryan Spooner bei noch 2:14 Minuten Rest auf der Uhr. "Es war aus vielen Gründen ein wichtiger Sieg", sagte Bruins-Trainer Claude Julien, dessen Team im Schlussdrittel noch eine Zwei-Tore-Führung hergab: "Es gibt einige Teams, die nicht weit hinter uns liegen. Diese Punkte waren notwendig."

Auch der Overtime-Scorer jubelte beim Blick auf die Stats - wirklich glauben konnte er sein Glück nicht: "Ich weiß nicht, wie ich mich gerade fühle. Ich habe 35 Spiele auf dieses Tor gewartet. Ich denke, es fühlt sich geil an."

Dallas Stars (27-25-10, 64 pts) - Colorado Avalanche (27-24-11, 65 pts) 4:5 SO BOXSCORE

Offener Schlagabtausch und Season Sweep in Dallas: Durch den Shootout-Triumph über die Stars gelingt Avalanche auch im fünften Aufeinandertreffen ein Sieg. Ausschlaggebend waren die große Comeback-Qualität und das Nervenversagen beim Gegner.

Dramatik pur spielte sich im Schlussdrittel ab: Erst glich Colorado einen 1:3-Rückstand noch aus, dann egalisierte Avalanche auch den erneuten Führungstreffer der Stars zum 4:4. Im Shootout bewies einzig Ryan O'Reilly Nervenstärke. Alle anderen fünf Schützen vergaben.

"Das war ein starkes Comeback. Auf diesem dritten Durchgang können wir aufbauen. Es ist schön, Mr. Positive zu sein, aber manchmal braucht es einfach einen dreckigen Sieg und den haben wir uns heute erarbeitet", so Avalanche-Coach Patrick Roy: "Wir waren 40 Minuten lang nicht perfekt, aber aus dem Grund spielen wir ja 60."

Carolina Hurricanes (23-30-7, 53 pts) - Washington Capitals (33-20-10, 76 pts) 3:0 BOXSCORE

New York Islanders (41-20-2, 84 pts) - Calgary Flames (33-25-4, 70 pts) 2:1 BOXSCORE

Timonen zu den Blackhawks: Die Chicago Blackhawks verkündeten am Rande der Partie gegen Tampa Bay den Trade von Philadelphia-Flyers-Defensivmann Kimmo Timonen. Die Flyers erhalten im Gegenzug einen Second-Round-Pick 2015 und einen Fourth-Round-Pick in 2016.

Giordano fällt aus: Flames-Kapitän Mark Giordano fällt vorerst mit einer Brust-Verletzung aus. Der defensive Top-Scorer verletzte sich unter der Woche, als ihn Devils-Angreifer Steve Bernier von den Beinen holte. Wann Giordano wieder zur Verfügung steht, ist noch ungewiss. "Vermutlich wird er zwei oder drei Spiele ausfallen", so Manager Brad Treliving.

Strafe für Logan Couture: Sharks-Center Logan Couture muss für seine Attacke gegen Red-Wings-Defensivmann Brendan Smith eine 5000-Dollar-Strafe an die NHL zahlen. Couture hatte Smith von hinten mit dem Schläger von den Beinen geholt, was mit Tripping geahndet wurde. Es ist die Höchststrafe für unsportliches Benehmen.

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