NHL

Los Angeles schreibt NHL-Geschichte

Von SPOX
Premiere für L.A.: Kings-Captain Dustin Brown reckt im Staples Center den Stanley Cup in die Höhe
© Getty

Die Los Angeles Kings haben zum ersten Mal den Stanley Cup gewonnen. Der Western Conference Champion gewann im heimischen Staples Center Spiel 6 der Finals mit 6:1 gegen die New Jersey Devils und triumphierte in der Serie mit 4-2. Damit holt zum ersten Mal in der NHL-Geschichte ein an Position acht gesetztes Team die Meisterschaft.

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Los Angeles Kings - New Jersey Devils 6:1 (3:0, 1:1, 2:0) - Serie: 4-2

Tore: 1:0 Brown (Doughty, Richards/12./PP), 2:0 Carter (Brown, Richards/13./PP), 3:0 Lewis (King, Doughty/16./PP), 4:0 Carter (Brown, Kopitar/22.), 4:1 Henrique (Sykora, Ponikarovsky/39.), 5:1 Lewis (King, Stoll/57.), 6:1 Greene (57.)

Was für eine Demonstration, was für ein Champion! Mit einem Kantersieg haben die Kings den ersten Stanley-Cup-Gewinn in ihrer 45-jährigen Franchise-Geschichte wahr gemacht.

Zum ersten Mal ist damit in der NHL ein an Position acht gesetztes Team Champion. Zuvor hatte es mit Edmonton nur eine weitere Nummer acht in die Finals geschafft (2006, 3-4 gegen die Carolina Hurricanes).

Spiel 6 geriet zum Triumphzug für L.A., das in der Serie bereits mit 3-0 geführt hatte. Anschließend hatten die Devils den unglaublichen Run der Kings von 10:0-Auswärtssiegen in den Playoffs gestoppt.

Irrer Start für L.A.

Als erst drittes Team der NHL-Geschichte gelang es New Jersey nach diesem Rückstand, doch noch ein sechstes Spiel zu erzwingen.

"Wir haben uns nach den zwei Niederlagen beruhigt. Zum ersten Mal in den Playoffs hatten wir zwei Pleiten hintereinander kassiert", rekapitulierte Kings-Kapitän Dustin Brown die Ausgangssituation.

Doch so eng die Duelle der Final-Serie bislang verlaufen waren (zwei OT-Siege der Kings in New Jersey zum zwischenzeitlichen 2-0), in Spiel 6 hatten die Gäste nie eine Chance. "Wir erwischten zum Glück einen guten Start", sorgte Brown nach dem Spiel für die Untertreibung des Abends.

Kings im Powerplay-Rausch

Die Kings verwandelten das Staples Center mit drei Treffern in einem einzigen Power Play bereits im ersten Drittel in eine Partyzone, als New Jersey nach einem Check von Steve Bernier gegen Rob Scuderi fünf Minuten lang in Unterzahl spielen musste.

King-Kapitän Dustin Brown brach nach 11:03 Minuten den Bann, nur 102 Sekunden später traf Jeff Carter und Trevor Lewis setzte wiederum gut zwei Minuten darauf den Schlusspunkt auf eine sensationelle Anfangsphase - L.A. spielte wie im Rausch.

Mike Richards hatte die ersten beiden Tore eingeleitet, Carter und Lewis schnürten je einen Doppelpack und Brown fügte seinem Treffer zwei Assists hinzu.

"Jeder einzelne dieser Kerls hat so hart für uns geschuftet in dieser Saison", lobte Drew Doughty sein Team. Der Verteidiger legte ebenfalls zwei Treffer auf. In der Finalserie kam Doughty auf starke 6 Scorerpunkte.

"Es ist ziemlich unglaublich", rang Kings-Coach Darryl Sutter angesichts des Potts um Fassung. "Wenn ich mir diese glücklichen Jungs hier so ansehe, hat sich all die Arbeit gelohnt."

Bernier untröstlich, Quick Playoff-MVP

"Ich wünschte, ich könnte diesen einen Spielzug zurücknehmen", zeigte sich Pechvogel Bernier, dessen Foul L.A.'s Powerplay-Welle ausgelöst hatte, untröstlich. "Ich wollte meinem Team nicht schaden, sondern helfen." Insgesamt sammelten die Devils 47 Strafminuten, L.A. gerade einmal 6.

Kings-Goalie Jonathan Quick bot mit 17 Saves (94,4 Prozent) erneut einen glänzenden Rückhalt und wurde zum Playoff-MVP gekürt.

Auch sein Gegenüber Martin Brodeur entschärfte 19 Torschüsse. Die Angriffswut der Kings (25:18 Torschüsse, 34:19 gewonnene Faceoffs) konnte auch der dreifache Stanley-Cup-Champ mit der riesigen Erfahrung aus 18 Jahren NHL diesmal nicht stoppen.

Meistersause auf eigenem Eis

Zum ersten Mal seit den Anaheim Ducks 2007 feiert der Stanley-Cup-Champion wieder auf heimischem Eis.

Erst vier Kings-Spieler hatten zuvor bereits den Meistertitel errungen: Dustin Penner, Justin Williams, Colin Fraser und Scuderi. Für alle anderen wird es die erste Meistersause.

Coach Sutter denkt wohl als Einziger schon über die Party hinaus. "Einer meiner ersten Gedanken war, diese Jungs sind alle jung genug, das noch einmal zu versuchen."

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