NHL

Overtime-Krimi! Rangers ringen Caps nieder

Von SPOX
Marc Staal traf in der Overtime zum Sieg der New York Rangers
© Getty

Die New York Rangers haben gegen die Washington Capitals einen Overtime-Sieg gegen jede Wette hingelegt. Damit sicherte sich das Tortorella-Team den ersten Matchball. Die Phoenix Coyotes stehen nach dem Erfolg über Nashville im ersten Conference-Finale der 33-jährigen Klubgeschichte. Zudem steht ein Verkauf der Franchise aus Arizona offenbar bevor. Und Flyers-Stürmer Claude Giroux verpasst Spiel fünf.

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New York Rangers - Washington Capitals 3:2 OT (1:0 0:1 1:1 1:0) - Serie: 3-2

Tore: 1:0 Stralman (11.), 1:1 Laich (29.), 1:2 Carlson (45./PP), 2:2 Richards (60./PP), 3:2 Staal (62./PP)

Diese Serie raubt den Capitals den Glauben an das Gute im Eishockey! Washington spielte einmal mehr richtig gut. Doch wie schon in Spiel drei, als es gleich drei Mal in die Verlängerung ging, schlugen die Rangers in der Overtime zu.

Dabei hatte wohl selbst der optimistischste Fan im Madison Square Garden nicht mehr an dieses Wunder geglaubt. Bis, ja bis Brad Richards den Puck 6,6 Sekunden vor Ablauf der 60 Minuten zum wohl unwahrscheinlichstem Power-Play-Tor ever einnetzte.

Die Rangers spielten den Puck per Lupfer hinter das gegnerische Tor, blieben irgendwie in Scheibenbesitz und bauten neu auf. Ryan Callahan brachte den Puck auf Michael Del Zotto direkt links vor dem Kasten. Dort stand Goalie Braden Holtby zunächst goldrichtig. Del Zotto stocherte nach, Richards kam umringt von vier Caps heran und drückte den Puck über die Linie.

"Die letzte Minute war unglaublich", sagte Marc Staal. Der Garden flippte völlig aus. Doch es sollte noch besser kommen für die Blauhemden: Es waren erst anderhalb Minuten in der Overtime gespielt, Staal stand auf der rechten Seite unbehelligt vor der Blauen und hatte die Scheibe am Schläger. All seine Teamkameraden wurden vorbildlich gedeckt. Staal blieb nur eine Wahl, er zog einfach mal ab - und traf! Spiel fünf gewonnen, Matchball geholt, die Caps am Boden.

"Es ist ein Tritt in die Eingeweide, wenn du so verlierst. Es passiert so schnell. Aber es ist richtig aufregend, wenn du so plötzlich gewinnst", fasste Rangers-Coach John Tortorella das Auf und Ab zusammen.

Dass es überhaupt soweit kommen konnte, hatte sich Washington jedoch selbst zuzuschreiben. Bei 2:1-Führung hatten Alexander Semin und Nicklas Backstrom beste Konterchancen, scheiterten aber jeweils an Rangers-Goalie Henrik Lundqvist. Zwei wichtige von nur 18 Saves des 30-Jährigen. Sein Gegenüber Holtby kam auf sagenhafte 38 Saves, die furios startenden Rangers hatten ihn vor allem ihm ersten Drittel mächtig unter Beschuss genommen.

Nun kommt es Mittwochnacht in Washington zum ersten Matchball-Spiel für New York.

Phoenix Coyotes - Nashville Predators 2:1 (0:0 2:0 0:1) - Serie: 4-1

Tore: 1:0 Morris (24.), 2:0 Hanzal (36.), 2:1 Wilson (55.)

Eine Investment-Gruppe mit Ex-Sharks-CEO Greg Jamison an der Spitze plant, die Phoenix Coyotes zu übernehmen. Das gab NHL-Commissioner Gary Bettman am Montag bekannt. Damit dürften drei Jahre der Ungewissheit für die Franchise bald ein Ende haben. Offenbar ein Motivationsschub für die Coyotes.

Eine Stunde später ging Phoenix nämlich aufs Eis und besorgte mit dem allerersten Einzug ins Finale der Western Conference der Klubgeschichte gleich den nächsten Grund zum Feiern. Nach einem torlosen ersten Drittel setzten sich die Coyotes, die ohne den gesperrten Rostislav Klesla antreten mussten, schließlich souverän durch.

"Es fühlt sich großartig an, war aber auch ein hartes Stück Arbeit", jubelte Verteidiger Keith Yandle. Nashville blieb nach der Partie nur, die Verteidigung der Hausherren zu loben. "Sie haben den Puck irgendwie immer vom Tor ferngehalten", sagte Predators-Coach Barry Trotz ratlos.

Phoenix trifft nun auf die Los Angeles Kings, die mit dem Sweep gegen St. Louis überrascht hatten.

Claude Giroux gesperrt: Die NHL hat den Stürmer der Philadelphia Flyers für das so wichtige fünfte Spiel der Serie gegen die New Jersey Devils gesperrt, die Flyers liegen 1:3 hinten. Giroux hatte in Spiel vier einen illegalen Hit gegen Dainius Zubrus ausgepackt und diesen dabei am Kopf getroffen. Devils-Coach Peter DeBoer hatte die Attacke bereits nach dem Spiel als Lehrbuch-Beispiel für die Art von Hits bezeichnet, die die NHL beseitigen will.

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