NFL

NFL Recap: Arizona Cardinals vs. New England Patriots 13:27 - Patriots halten Playoff-Chancen am Leben - Kyler Murray schwer verletzt

Raekwon McMillan erzielte einen Fumble-Return-Touchdown gegen die Arizona Cardinals.
© getty

Die New England Patriots haben mit einem 27:13-Erfolg über die Arizona Cardinals in Woche 14 ihre Playoff-Chancen am Leben gehalten. Einmal mehr machte die Defense den Unterschied. Überschattet wurde das Spiel durch eine schwere Verletzung von Quarterback Kyler Murray.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Cardinals vs. Patriots: Auf einen Blick

  • Das Spiel wurde vom frühen Ausfall von Cardinals-Quarterback Kyler Murray überschattet, der ohne gegnerischen Kontakt zu Boden ging und mit einer Knieverletzung nicht mehr zurückkam. Am Dienstag bestätigte sich ein Kreuzbandriss.

  • Die Offense der Patriots stand sich mit konservativem Play Calling vor der Pause mal wieder selbst im Weg, wurde jedoch zur Pause und darüber hinaus zumindest phasenweise mutiger, wodurch sie den Ball dann auch konstanter bewegte.

  • Der Schlüssel zum Sieg war jedoch die Defense der Patriots, die mit zwei Turnovern nach der Pause die Entscheidung herbeiführte und mit fortlaufender Spieldauer die Line of Scrimmage dominierte.

Cardinals vs. Patriots: Die Analyse

Das Spiel begann mit einer Schrecksekunde, denn schon im dritten Play der Partie ging Quarterback Kyler Murray ohne Gegnerkontakt zu Boden und musste mit einer Knieverletzung abtransportiert werden. Nähere Untersuchungen stehen noch aus, doch einem ESPN-Bericht zufolge bestehen "kaum Zweifel" daran, dass sich Murray das Kreuzband gerissen habe.

Für Murray übernahm Colt McCoy, der sein Team in Field-Goal-Reichweite führte. Matt Prater vergab jedoch aus 50 Yards. In der Folge verletzten sich noch zahlreiche weitere Spieler auf beiden Seiten. Die Patriots verloren Wide Receiver DeVante Parker, Cornerback Jack Jones und Running Back Rhamondre Stevenson, bei den Cardinals musste Corner Marco Wilson vorzeitig raus. Zudem wurde Running Back James Conner zwischenzeitlich behandelt.

Die Patriots gingen das Spiel offensiv im Grunde genauso schlecht wie zuletzt auch an und traten sehr konservativ auf. Mac Jones musste zahllose Screens werfen, zudem lief man sich meist mit Runs durch die Mitte in early Downs fest. Zu allem Überfluss war die Protection nicht immer sattelfest, was zu heftigem Pressure und einem Hit von Cameron Thomas gegen Jones führte, wodurch der Ball im hohen Bogen bei Linebacker Isaiah Simmons landete - Interception!

Im Gegenzug gingen die Cardinals durch ein 33-Yard-Field-Goal in Führung. Daraufhin legten auch die Patriots einen brauchbaren Drive hin, an dessen Ende ein 14-Yard-Touchdown-Lauf von Rookie Kevin Harris stand.

Die Cardinals stabilisierten sich danach defensiv wieder und drehten das Spiel. Erst traf Prater erneut, dann rumpelte Conner durch mehrere Verteidiger durch für einen 10-Yard-Touchdown-Run.

Rund zwei Minuten vor der Pause punteten die Gäste nach einer wackeligen Angriffsserie und gaben den Cardinals eine weitere Chance auf Punkte vor dem Break. Sie wurden jedoch kurz hinter der Mittellinie bei 4th Down gestoppt - Linebacker Jahlani Tavai schaffte den Pass Breakup.

Cardinals vs. Patriots: New Englands Defense übernimmt nach der Pause

Die Patriots, die jetzt doch mal vorwärts und tief warfen, gelangen in den Schlusssekunden der ersten Hälfte nochmal in Field-Goal-Reichweite und hatten Glück, dass ein Harris-Fumble bei einem unsinnigen Hand-Off von der 28-Yard-Linie mit 11 Sekunden zu spielen nicht zu einem Turnover führte. Und so gelang Kicker Nick Folk noch ein 51-Yard-Field-Goal zum 13:10 (Cardinals) Pausenstand.

Im dritten Viertel glich Folk schließlich mit einem 23-Yard-Field-Goal nach einer harmlosen Red-Zone-Serie aus.

Die Antwort der Cardinals war ein Drive in die gegnerische Hälfte, der allerdings erneut bei 4th Down endete. McCoy versuchte einen Deep Ball auf einen offenen Hollywood Brown, der ihn jedoch durch die Hände rutschen ließ. New England machte daraus nichts, puntete jedoch bis kurz vor die gegnerische Endzone. Und das war Gold wert, denn kurz darauf verlor Hopkins nach einem Catch einen Fumble, den Linebacker Raekwon McMillan über 23 Yards zum Touchdown retournierte. 20:13 Patriots.

Die folgende Serie gehörte dann Patriots-Linebacker Josh Uche. Erst gelang ihm ein Sack und dann setzte er McCoy so sehr unter Druck, dass dessen Deep Shot Richtung Hopkins deutlich zu kurz geriet und in den Armen von Marcus Jones für eine Interception landete. Danach fand Mac Jones Tight End Hunter Henry auf einer Seam-Roue für eine 39-Yard-Reception bis an die 3-Yard-Linie. Den Rest besorgte Running Back Pierre Strong mit einem 3-Yard-Score. Die Vorentscheitung zu Beginn des vierten Viertels.

Durch diesen Sieg springen die Patriots nach Woche 14 auf Rang 7 und damit den letzten Wildcard-Spot der AFC. Die Cardinals wiederum haben nur noch theoretische Playoff-Hoffnungen.

Arizona Cardinals (4-9) - New England Patriots (7-6)

Ergebnis: 13:27 (0:0, 13:10, 0:10, 0:7) BOXSCORE

Cardinals vs. Patriots - die wichtigsten Statistiken

  • Die Patriots standen sich speziell vor der Pause mal wieder massiv selbst im Weg mit ineffizienten Plays in early Downs. Das führte dazu, dass sie im Schnitt 10,8 Yards (!) bei 3rd Down zurücklegen mussten. Das war mit Abstand der schlechteste Wert in der NFL in dieser Woche.
  • Conners Bulldozer-Run in die Endzone im zweiten Viertel über 10 Yards hatte laut Next Gen Stats eine Touchdown-Wahrscheinlichkeit von 3,2 Prozent.
  • Strong und Harris sind die ersten zwei Patriots-Rookies, die im selben Spiel Touchdowns erzielt haben, seit Laurence Maroney und David Thomas an Heiligabend 2006. Für beide war es zudem der erste NFL-Touchdown überhaupt. Es waren zudem die ersten Rushing Touchdowns der Patriots seit Woche 9.

Der Star des Spiels: Defensive Front (Patriots)

Wolle man einen Spieler besonders hervorheben, wäre es dieses Mal Josh Uche, der nicht nur drei Sacks (4 Pressures), sondern auch den Pressure vor der Interception verbuchte. Insgesamt kreierte die Front 6 Sacks und 12 Pressures. Matt Judon führte das Team mit 7 Pressures (1,5 Sacks) an. In der entscheidenden Phase übernahm dieser Mannschaftsteil das Spiel und brachte die Gäste auf die Siegerstraße.

Raekwon McMillan erzielte einen Fumble-Return-Touchdown gegen die Arizona Cardinals.
© getty
Raekwon McMillan erzielte einen Fumble-Return-Touchdown gegen die Arizona Cardinals.

Die Flops des Spiels: DeAndre Hopkins, Hollywood Brown (Wide Receiver, Cardinals)

Es war ein enges Spiel, doch in solchen darf man sich eben keine Fehler erlauben. Die Receiver der Cardinals taten aber genau das in entscheidenden Momenten. DeAndre Hopkins leistete sich den Fumble, der zum Touchdown führte. Zudem machte er zu wenig aus seinem Matchup-Vorteil gegen Rookie Marcus Jones. Und Hollywood Brown fiel mal wieder durch Drops auf. Besonders der bei 4th Down - zugegeben kein ganz einfaches Play - schmerzte gewaltig. Beide wischten zudem gute Raumgewinne durch Illegal Shifts weg.

Analyse: Cardinals vs. Patriots - die Taktiktafel

  • Cardinals-Defensive-Coordinator Vance Joseph äußerte sich im Vorfeld abwertend zum Play-Calling von Matt Patricia aufseiten der Patriots und diagnostizierte korrekt, dass New England hauptsächlich im Quick-Game lebt und kaum auf größeren Raumgewinn pro Play aus ist. Und die Gäste bestätigten ihn darin im Grunde eins-zu-eins. Die Patriots verbrachten fast die komplette erste Hälfte damit, ultra-kurze Pässe zu werfen (3,5 average Depth of Target) und ansonsten wie üblich in early Downs zu laufen. Das führte dazu, dass sie sich permanent 3rd&Long gegenüber sahen.

  • In der zweiten Hälfte zeigten die Patriots dann, dass ihr Passspiel durchaus funktionieren kann. Gerade Kendrick Bourne und Nelson Agholor erwiesen sich als gute Route Runner und kreierten so immer wieder Separation. Entsprechend musste Jones nur in 10 Prozent seiner Passversuche in enge Fenster werfen. Konstant gut war das Passspiel aber erneut nicht, weil man sich vielversprechende Drives einfach zu häufig wieder mit Runs und Screens zur Unzeit kaputt machte.
  • Die Cardinals verteidigten das überwiegend in ihrer Base-Defense und forderten Jones und Co. teilweise mit klarer Off-Coverage dazu auf, doch mal tiefer zu werfen, was jener aber nur selten tat.

  • Die Patriots setzten gelegentlich auf Rookie Marcus Jones im Backfield in 2-Running-Back-Sets, nutzten ihn dann aber exklusiv als Receiver. Zudem musste Jones nach dem Ausfall von Jack Jones auch defensiv in prominenter Rolle ran. Der etatmäßige Cornerback spielte sogar Man gegen DeAndre Hopkins.

  • Der Ausfall von Stevenson zwang die Patriots dazu, eine Rotation im Backfield zu starten, die man zuletzt so nicht sah seit der Verletzung von Damien Harris. Zunächst bekam Kevin Harris den Vorzug, nach der Pause bekam Pierre Strong häufiger den Ball.
Artikel und Videos zum Thema