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NFL Coin Toss Week 9: Jets vs. Patriots - Darum ist der erste Saisonsieg der Jets heute möglich

Von Jan Dafeld
Jamison Crowder soll gegen die New England Patriots spielen können.
© getty

Im Monday Night Football Game empfangen in dieser Woche die New York Jets die New England Patriots. Die Jets hoffen auf ihren ersten Saisonsieg, die Offense der Patriots sowie ein Trio in den eigenen Reihen geben Grund zur Hoffnung. Doch kann das gegen Bill Belichick tatsächlich für einen Sieg reichen? SPOX diskutiert mit mySPOX-User brady12. Das Spiel könnt Ihr in der Nacht auf Dienstag (ab 2.15 Uhr) live auf DAZN verfolgen.

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Preview: New York Jets (0-8) vs. New England Patriots (2-5) (Di., 2.15 Uhr live auf DAZN)

Jan Dafeld (SPOX): Für einen Sieg der New York Jets argumentieren? Es gibt sicher leichtere Aufgaben auf dieser Welt. Aber an sich sehe ich das Team von Adam Gase trotz klarer Außenseiterrolle in dieser Woche definitiv nicht als chancenlos an.

Offensiv sind die Patriots extrem von ihrem Laufspiel abhängig, tatsächlich ist die Passing-Offense kaum besser als die der Jets, zumindest über die letzten Wochen. Der Abgänge von Steve McLendon und Avery Williamson sowie der wahrscheinliche Ausfall von Quinnen Williams tun in der Run-Defense zwar weh, doch die Jets wissen, was sie erwartet. Defensive Coordinator Gregg Williams sollte sich stark auf den Run konzentrieren, die Box vollstellen und die Patriots zwingen, sie durch tiefere Würfe zu schlagen.

Mit ihrem Receiving Corps, in dem N'Keal Harry einmal mehr fehlen und auch Julian Edelman ausfallen wird, sind die Patriots ligaweit vermutlich das einzige Team, das den Cornerbacks der Jets im direkten Duell nicht klar überlegen ist. New York wird es sich somit durchaus erlauben können, einen zusätzlichen Safety für das Run-Game abzustellen, viel Big-Play-Gefahr geht von Damiere Byrd und Jakobi Meyers nicht aus, zumal Cam Newtons tiefe Würfe zuletzt auch wieder schlechter aussahen.

Es erscheint somit durchaus möglich, dass die Jets in der Lage sein werden, das Spiel durch ihre Defense lange eng zu halten. Die Offense wird zusätzlich gute Feldpositionen nutzen und vor allem größere Fehler vermeiden müssen.

Jets: Receiver-Trio macht Hoffnung

Unter diesen Gesichtspunkten ist es somit vielleicht gar keine enorme Schwächung, dass in der Nacht auf Dienstag Joe Flacco und nicht Sam Darnold als Starting Quarterback der Jets ins Spiel geht. Flacco ist wohl kein Passer von Starterformat mehr, er ist allerdings ein erfahrener Veteran, der nahezu jeden defensiven Trick schon mal gesehen hat. Flacco wird wenig bis keine Big Plays liefern, ein "Geister"-Spiel wie von Darnold ist bei ihm allerdings nicht zu erwarten.

New York wird die Offense - ähnlich wie die Patriots - vermutlich in erster Linie über das eigene Laufspiel aufziehen wollen, gut möglich, dass Belichick diesen Plan ebenfalls mit vollen Boxen und vielen Spielern an der Line of Scrimmage stoppen wollen wird. In diesem Fall müssten die Jets den Ball zumindest ein wenig durch die Luft bewegen können. Und: Die Voraussetzungen dafür könnten durchaus schlechter sein.

Wenn Jamison Crowder spielen kann, werden die Jets mit Breshad Perriman, Denzel Mims und Crowder erstmals in dieser Saison ihre drei besten Receiver gemeinsam auf dem Feld haben. Das Trio ist zwar noch lange keine Elite-Gruppe, allerdings doch deutlich besser als alles, was New York bislang auf der Receiver-Position aufbieten musste. Vor allem Crowder ist in der Lage, Eins-gegen-eins-Matchups zu gewinnen und auch für Yards nach dem Catch zu sorgen.

Darüber hinaus ist die eigentlich so stark besetzte Secondary der Patriots dezimiert. Stephon Gilmore fällt das zweite Spiel in Serie aus, somit müsste vermutlich Jonathan Jones einen der Receiver übernehmen. Jones ist eine solide Alternative, gegenüber Gilmore aber doch ein klares Downgrade.

Sofern die Defense der Jets das Spiel eng halten und Newton womöglich sogar zu ein, zwei Turnovern zwingen kann, könnte New York gegen die Patriots tatsächlich bis zuletzt um den Sieg mitspielen. Flacco und das Run-Game werden größere Fehler vermeiden müssen, Crowder und Co. durch die Luft wenigstens für das ein oder andere Big Play sorgen, dann haben die Jets eine Chance. Ohne Gilmore auf der Gegenseite ist das durchaus denkbar. Tipp: 16:13 Jets.

Spox-User brady12: Trotz eines geglückten Saisonstarts mit zwei Siegen aus drei Spielen und einer sehr knappen Niederlage in Seattle kam die Saison der New England Patriots im Oktober gehörig ins Wanken. Unter anderem Quarterback Cam Newton und der amtierende Defensive Player of the Year Stephon Gilmore verpassten aufgrund von Corona-Infektionen Spiele und vor allem die Offense geriet mächtig ins Stocken.

Nach dem Tiefpunkt mit der 6:33-Klatsche zu Hause gegen die 49ers zeigte das Team aber vergangene Woche eine deutliche Leistungssteigerung gegen Buffalo. Bis zu einem selbstmörderischen Fumble von Newton kurz vor Ende war man sogar auf dem besten Wege, das Spiel noch zu drehen.

Es war bereits das dritte Mal in der laufenden Saison, dass die Offense bei einem möglichen, siegbringenden Drive am Ende des vierten Quarters nicht liefern konnte - nach Jahren, in denen Tom Brady nahezu jeden dieser Drives erfolgreich abschloss, ein ungewohnter Schlag in den Magen für alle Patriots-Fans.

Mit der Niederlage hat jetzt wohl auch der kühnste dieser Patriots-Fans die Chancen auf den Division-Gewinn begraben. Stellt sich nun die Frage: Quo vadis Patriots?

Patriots: Defense sollte nur wenige Probleme bekommen

Als erstes gibt's jetzt also mal das AFC East-Duell in Primetime gegen die New York Jets. Vermutlich wird Josh McDaniels in der Offense wieder zu dem Gameplan zurückkehren, mit dem man bisher die einzigen beiden Spielen gewann - viel kreatives Laufspiel mit mehreren verschiedenen Running Backs und einem sehr involvierten Cam Newton. Durch die Abgänge von Steve McLendon und Avery Williamson wurde die Front Seven der Jets deutlich geschwächt und die Patriots sollten hier mithilfe einer der besten O-Lines der Liga sehr effektiv agieren können.

Aus Patriots-Sicht ist zu hoffen, dass der positive Trend von Jakobi Meyers weitergeht (in den letzten beiden Spielen Receiving-Leader) und eventuell noch ein, zwei andere Skill-Spieler Positives zum Spiel beitragen. Gegen eine miserable Pass-Defense der Jets (Platz 31 in der Liga nach DVOA und die drittmeisten Pass Yards der Liga erlaubt) sollte es jedenfalls Möglichkeiten geben.

Auf der anderen Seite des Balls gibt es für die Defense der Patriots die Chance, sich nach schwächeren Wochen zu rehabilitieren. Vor allem die Run-Defense zeigte sich nach den zahlreichen Abgängen und Opt-Outs sehr löchrig - ob die Jets diese Schwachstelle ausnützen können, ist allerdings fraglich.

Zum einem lud New England seine Gegner mit dem Gameplan, sehr häufig zahlreiche Defensive Backs aufzustellen und die Box soft zu besetzten, zum Laufen ein. Zum anderen besitzt New York mit Frank Gore und La'Michal Perine (beide nach Elusive Rating im hinteren Ligadrittel) kein sehr effektives Laufspiel (Platz 29 nach DVOA). Wenn man mit einem etwas angepassten Gameplan das Laufspiel einigermaßen stoppen und Joe Flacco in viele klare Passing-Situationen zwingen kann, sollte die Defense nur wenige Probleme bekommen.

Abschließend darf man im Monday Night Game keinen Leckerbissen erwarten, aber die Patriots sollten ihre Saison zumindest noch diese Woche mit einem Sieg am Leben erhalten können. Tipp: 24:10 Patriots

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